Bochum. Die Coronawelle steuert auf ihren Höhepunkt zu. Aktuell ist beim VfL Bochum kein Profi infiziert. Zwei Spieler könnten den Klub noch verlassen.

Die Omikron-Variante breitet sich wie von Experten vorhergesagt rasant aus. Der Höhepunkt dieser Coronawelle ist demnach noch nicht erreicht und wird im Laufe des Februars erwartet. Trotz hoher Impf- und Booster-Quoten ist auch der Profifußball längst stärker betroffen als je zuvor seit Beginn der Pandemie vor fast zwei Jahren.

Im Schnitt ist derzeit in Deutschland, auch im Ruhrgebiet etwa ein Prozent der Bevölkerung infiziert – einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Täglich kann sich für jeden die Corona-Lage ändern, natürlich auch beim VfL Bochum, der nach eigenen Angaben längst größtmögliche Schutzmaßnahmen ergriffen hat. Unter den 2G-Status fallen alle Profis, die meisten sind geboostert, neben vielen Testungen gibt es eine Kabinen-Trennung in festen Spielergruppen und weitere Maßnahmen.

VfL Bochum kommt bisher vergleichsweise gut durch die Coronakrise

In der 3. Liga ist das sicherlich ähnlich, dennoch fallen reihenweise Spiele aus. In der 2. Liga gab es jüngst einen Ausbruch samt Spielverlegung beim Karlsruher SC, und aktuell ist unter anderem auch der SC Paderborn stark betroffen. Der VfL Bochum ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen.

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Zuletzt waren im Dezember, noch vor dem ganz großen Omikron-Ausbruch, Eduard Löwen und in der Winterpause Konstantinos Stafylidis mit dem Coronavirus infiziert. Zudem verpasste Takuma Asano Ende des Vorjahres drei Spiele, weil er als Kontaktperson und zudem mit auffälligen, allerdings als nicht infektiös geltenden Werten in Quarantäne war.

Derzeit ist, Stand Freitagmittag, nach Informationen dieser Redaktion kein Bochumer Profi mit dem Coronavirus infiziert. Takuma Asano allerdings ist derzeit in Japan und fehlte im Kader seines Nationalteams beim WM-Qualifikationsspiel gegen China am Donnerstag (2:0).

Unklarer Befund beim PCR-Test von Takuma Asano

Der VfL Bochum ist wie üblich mit dem Spieler und dem Verband in Kontakt und rechnet nach Informationen dieser Redaktion derzeit nicht damit, dass Asano, der geimpft und geboostert sein soll, positiv getestet wird. Am Freitag gab es denn auch ein negatives Testergebnis, und Asano soll nun wieder mit der Mannschaft trainieren. Vor dem Spiel gegen China hatte ein PCR-Test in Japan keinen positiven, aber einen „unklaren Befund“ ergeben. Daher wurde der zudem leicht verschnupfte Asano vorsichtshalber kurzfristig vom Team isoliert, heißt es.

Die Nationalspieler Japans werden täglich getestet. Japan spielt am Dienstag als Tabellenzweiter seiner Qualifikationsgruppe gegen Tabellenführer Saudi-Arabien (11 Uhr MESZ) – vermutlich wieder mit Asano. Sein Einsatz im nächsten Bochumer Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC ist unabhängig von Krankheit oder Verletzung aber fraglich, da der VfL bereits am Freitagabend (4. Februar, 20.30 Uhr), also nur drei Tage nach dem Länderspiel in Japan, in Berlin antritt.

Beim Testspiel des VfL Bochum gegen Fortuna Düsseldorf am Donnerstag (0:2) fehlten neben den schon tags zuvor angekündigten Stammkräften (Belastungssteuerung/Blum, Rexhbecaj, Grave und Zoller aus Verletzungsgründen) wie berichtet weitere Spieler. Positiv getestet wurde von ihnen keiner. Cristian Gamboa, der in den Wochen zuvor häufig gespielt hat, fehlte unter anderem auch aufgrund einer Vorsichtsmaßnahme nach einem Coronaverdacht-Fall im privaten Umfeld. Cristian Gamboa selbst wurde auch am Donnerstag noch negativ getestet, erfuhr diese Redaktion.

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Decarli und Chibsah könnten den VfL Bochum noch verlassen

Bei Innenverteidiger Saulo Decarli und Mittelfeldmann Raman Chibsah spielte Belastungssteuerung natürlich keine Rolle, beide haben in dieser Saison ja (fast) nicht gespielt. Bei beiden endet der Vertrag im Sommer, beide könnten den Verein aber noch im Januar verlassen. Nach WAZ-Informationen spielten sie gegen Düsseldorf vor allem deshalb nicht, um kein Verletzungsrisiko einzugehen vor einem möglichen Transfer. Das Transferfenster schließt in den meisten Ligen am Montag, 31. Januar, 18 Uhr.

Im Umkehrschluss heißt das auch: Die sportlich für die Bundesliga kaum oder gar keine Rolle spielenden Tarsis Bonga (Vertrag bis 2023), Luis Hartwig (2024) und Tom Weilandt (Sommer 2022) bleiben wohl beim VfL Bochum.

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Ein neuer Mittelfeldspieler kommt wahrscheinlich nicht mehr

Bisher hat der VfL in diesem Winter seinen weiterhin großen Kader um einen Spieler verkleinert. Verlassen haben den Klub die Stürmer Soma Novothny (zu Famagusta/Zypern) und Silvere Ganvoula (Leihe ohne Kaufoption bis Saisonende an Cercle Brügge/Belgien). Neu dabei ist der bis zum Saisonende vom englischen Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion ausgeliehene Stürmer Jürgen Locadia (ohne Kaufoption), der in seinen bisher drei Einsätzen einen guten Eindruck machte. 30 Profis stehen derzeit beim VfL für diese Saison unter Vertrag, wobei Torwart Tjark Ernst noch in der U19 Spielpraxis erhält.

Auf dem Einkaufs-Wunschzettel stand und steht noch ein Mittelfeldspieler für mehr Kreativität und Torgefahr, der aber über diese Saison hinaus gebunden werden soll. Derzeit ist auch aus finanziellen Gründen nicht mit einem weiteren Zugang in diesem Winter zu rechnen.