Bochum. Das Spiel Bochum gegen Köln zeigte, wie gut sich die Trainer verstehen. Dazu liefert VfL-Kapitän Losilla beste Werte. Der Medienüberblick.

Der VfL Bochum liefert immer mehr Inhalte für seine Homepage und die verschiedenen Kanäle im Internet wie Facebook, Twitter oder Instagram. Der Bundesligist reagiert auf das gestiegene Interesse der Fans und hat dafür ein neues Format etabliert, den Nachschlag, oder wie es im Ruhrgebiet und somit beim VfL heißt: Nachschlach. Nach dem 2:2 im Spiel gegen den 1. FC Köln ging es darin unter anderem um Kapitän Anthony Losilla und das besondere Verhältnis der beiden Trainer. Das wurde auch in den Medien besprochen.

„Mister 100 Prozent“ heißt es im „Nachschlach“ zu Losilla und seiner Leistung gegen Köln. „Oder sollen wir besser sagen: Monsieur 100 pour cent!?“ Losilla lief erneut die meisten Kilometer aller Feldspieler. Bei 11,62 km blieb sein Tacho stehen. Der Franzose, dessen Vertrag unlängst um ein weiteres Jahr verlängert worden war, lieferte auch einen weiteren Top-Wert: 100 Prozent seiner 38 Pässe kamen bei einem Mitspieler an.

Philipp Selldorf blickt in seinem Artikel zum Spiel „Schichtwechsel im Geißbocktor“ in der Süddeutschen Zeitung etwas intensiver auf das Verhältnis der beiden Trainer. „Schon möglich“, schreibt er, „dass Thomas Reis und Steffen Baumgart später noch auf ein paar Pils in die Kneipe an der Ecke gegangen sind. Die Trainer des VfL Bochum und des 1. FC Köln zelebrierten beim 2:2 ihrer Teams am Samstagabend freundschaftliche Nähe. Sie trafen sich vor, während und nach dem Spiel zum ausdauernden Plausch, beim nächsten Mal sitzen sie wahrscheinlich nebeneinander auf der Bank oder gleich auf dem abgewetzten braunen Sofa, das der VfL für ausgewählte Fans auf der Haupttribüne aufgestellt hat, um das Stadion zum Wohnzimmer zu stilisieren.“

„Einheitlich operierende Einsatzkommandos“

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Und weiter: „Reis und Baumgart haben 2015 gemeinsam den Fußball-Lehrer-Kurs besucht, als Cheftrainer hatten sie bisher lediglich in der zweiten Liga miteinander zu tun. Dass ihr paralleler Aufstieg im vorigen Sommer einen Gewinn für die Liga bedeutet, das bestätigten die Protagonisten im sogenannten Topspiel, das nicht aussah wie die Begegnung eines finanziell minderbemittelten Aufsteigers mit dem Relegationsteilnehmer des Vorjahres. Beide Trainer haben ihre Mannschaften zu einheitlich operierenden Einsatzkommandos geformt und sie spielerisch ansehnlich geschult, die Partie vermittelte vielleicht nicht die Ahnung von Champions-League-Niveau, aber sie lieferte in vielen Phasen erstklassige Unterhaltung.“

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Die sah Bild-Mitarbeiter Max Backhaus auch dadurch gegeben, dass Reis erneut eine gute Hand, oder wie es Backhaus schreibt, „ein goldenes Händchen“ bei den Einwechslungen hatte. Reis hatte Takuma Asano gebracht, der Japaner erzielte mit seinem ersten Pflichtspieltor für den VfL das 2:2. „Ein weiterer Beweis für die Qualitätsbreite in Bochums Kader: Gleich acht Spieler sammelten in Liga und Pokal neben Pantovic als Joker Scorerpunkte.“

Dialog zwischen Baumgart und einem Pöbel-Fan

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Die Schlagzeile im Kölner „Express“ lautet: „FC stolpert über Einwürfe: Modeste-Traumtor reicht nicht zum Sieg.“ Im Text von von Jürgen Kemper, Martin Zenge, und Klemens Hempel heißt es dann: „Ein Tony-Traumtor – ein Punkt: Köln verhindert den Pleiten-Hattrick zum Abschluss der englischen Woche, holt nach der Klatsche gegen Bayern (0:4) und dem Pokal-Frust gegen den HSV (4:5 n.E.) ein 2:2 in Bochum. Zum Sieg reichte es nicht, weil Bochum zweimal nach Einwürfen zuschlug. FC-Trainer Steffen Baumgart (50): „Wir sollten bescheiden sein und mit dem Punkt leben. Wir hätten gewinnen können, insgesamt geht das 2:2 aber in Ordnung. Beide Mannschaften waren auf einem ähnlichen Niveau, haben auch ähnliche Fehler gemacht.“

Natürlich war im Express auch der kurze Dialog zwischen Baumgart und einem VfL-Fan das Thema. Der FC-Trainer bekam es in der Anfangsphase mit einem Pöbel-Fan zu tun. „Halt die Fresse“, brüllte ein Bochum-Anhänger Baumgart an. Der konterte ganz cool: „Ganz bestimmt nicht.“