Bielefeld. Der VfL Bochum verliert 0:2 bei Arminia Bielefeld – verdient, sagen alle: Schindzielorz, Polter und Co. gehen hart mit der Leistung ins Gericht.

Es war deutlich zu wenig, was der VfL Bochum am Dienstagabend beim Fußball-Bundesliga-Spiel in Bielefeld zeigte – mit einem enttäuschenden Auftritt unterlag der Aufsteiger beim Tabellenvorletzten Arminia Bielefeld 0:2. Verdient. Und es versuchte auch niemand, das schönzureden.

Während Anthony Losilla und seine Kollegen sich am Fanblock für die Unterstützung bedankten, Manuel Riemann seine Handschuhe in die Menge warf, gratulierte Trainer Thomas Reis seinem Kollegen Frank Kramer. Gerrit Holtmann stand am TV-Mikrofon und brachte es auf den Punkt: „So können wir nicht auftreten.“

VfL Bochum ganz klar: „Wir hatten heute keine Punkte verdient“

„Wir hatten keine Punkte verdient“, meinte Bochums Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, der Bielefelder Sieg gehe in Ordnung. Damit stand er nicht alleine da. Der eingewechselte Herbert Bockhorn fand: „Heute hat vieles nicht gepasst. Dass wir gegen Dortmund ein hartes Spiel hatten, darf nicht zählen. Wir spielen in der Bundesliga, da geht es immer um alles. Es lief heute nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten, auch das Spielglück hat heute gefehlt. Erklären kann ich das nicht. Die Bielefelder hatten mehr Druck als wir, aber wir haben sie eingeladen. Mit so einer Leistung hatten wir heute nicht verdient, etwas zu holen.“

Es fehlte nicht nur Glück, es fehlte vor allem auch an Torchancen. Sebastian Polter, Anführer der harmlosen VfL-Offensive, sagte: „Wir haben heute gar nicht stattgefunden, als komplette Mannschaft nicht. Wir sind nicht ins Spiel gekommen, hatten bis auf eine Möglichkeit von Gerrit keine Torchance. Das müssen wir gegen Union ändern. Wir müssen besser verteidigen, besser anlaufen, besser spielen. Heute haben wir als gesamte Mannschaft nicht funktioniert.“

Holtmann ärgert sich über seine vergebene Chance, nimmt Riemann in Schutz

Gerrit Holtmann (hier gegen Arminia Bielefelds Joakim Nilsson) vergab in Hälfte eins die beste Chance des VfL Bochum.
Gerrit Holtmann (hier gegen Arminia Bielefelds Joakim Nilsson) vergab in Hälfte eins die beste Chance des VfL Bochum. © Ralf Ibing / firo Sportphoto | Ralf Ibing

Der angesprochene Gerrit Holtmann ärgerte sich über die Szene, als er nach einem Pass von Christopher Antwi-Adjei in der 37. Minute frei vor Stefan Ortega stand und am Bielefelder Torwart scheiterte. Holtmann sagte: „Ich habe öfter solche Eins-gegen-Eins-Situationen, ich kann nur weiter trainieren, dass ich sie demnächst reinmache. Wenn ich da treffe, gehen wir in Führung, dann läuft das Spiel anders.“ Seine Gesamt-Einschätzung: „So dürfen wir nicht auftreten. Wir sind heute nicht ins Spiel gekommen und sind von unserer guten Linie, die wir zuletzt hatten, abgewichen.“

Einem aber wollte Holtmann keinen Vorwurf machen: dem Torwart. Manuel Riemann ließ beim 0:2 einen Schuss von Patrick Wimmer durch die Finger flutschen, dabei kam der Ball genau auf den Mann. Holtmann dazu: „Von uns kommt kein Vorwurf an Manuel Riemann. Er hat uns zuletzt so viele Punkte gerettet. Wir müssen jetzt gegen Union Berlin etwas holen, müssen dafür die Fehler, die wir heute gemacht haben, abstellen.“

Schindzielorz will gegen Union Berlin „alles raushauen“

Kein Wunder, dass der Blick schnell nach vorne geht, denn schon am Samstag wartet die nächste Aufgabe: Union Berlin kommt ins Ruhrstadion. Herbert Bockhorn: „Gegen Union Berlin wollen wir es besser machen. Wir haben gezeigt, dass wir zu Hause vor unseren tollen Fans eine Stärke haben. Es ist noch einmal ein besonderes Spiel.“

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Ein Spiel, das das Aufstiegsjahr 2021 abschließen wird. Ein Spiel, für das Sebastian Schindzielorz ankündigt: „Da müssen wir jetzt den Fokus drauf richten, uns gut vorbereiten, Kräfte sammeln nach den zwei Spielen in der Englischen Woche und noch mal „alles raushauen“ und schauen, dass wir im Vonovia-Ruhrstadion drei Punkte behalten.“