Bielefeld. Der VfL Bochum hat in der Bundesliga einen Rückschlag erlitten. Bei Arminia Bielefeld gab es am Dienstagabend eine verdiente 0:2-Niederlage.

Das war ein kräftiger Dämpfer für den von Heimsiegen, Traumtoren und einem Derbypunkt zuletzt so euphorisierten VfL Bochum: In der mit 13.750 Fans ausverkauften Schüco-Arena zeigte der VfL gegen Arminia Bielefeld die enttäuschendste Leistung der bisherigen Bundesliga-Saison, unterlag verdient 0:2 (0:0).

VfL Bochum: Reis in Bielefeld mit zwei Änderungen

VfL-Trainer Thomas Reis reagierte auf den Kraftakt gegen den BVB mit zwei Wechseln in der Startelf. Bei Maxim Leitsch, der am Samstag sein Startelf-Comeback gegeben hatte nach langer Verletzungspause, ging Reis kein Risiko ein, für ihn verteidigte wieder Vasilios Lampropoulos, in den Wochen zuvor der Stamm-Partner von Erhan Masovic. Zudem erhielt der zuletzt starke, intensiv spielende Konstantin Stafylidis eine Pause. Für den Griechen kehrte Cristian Gamboa auf die rechte Abwehrseite zurück. Es war Gamboas erster Einsatz von Beginn an seit Ende Oktober.

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Bielefelds Trainer Frank Kramer brachte drei Neue nach dem schwachen Auftritt in Berlin (0:2). So durfte Janni Serra, der Ex-Bochumer, für den von den Bielefelder Fans als Fußball-Gott gepriesenen Fabian Klos von Beginn an stürmen. Und zwar mit dem flinken Florian Krüger an seiner Seite. Der angezählte Kramer reagierte auf die Sturmflaute mit der Umstellung vom 4-2-3-1 auf ein 4-4-2, auf eine neue Doppelspitze.

So ziemlich alles wollte Bielefeld besser machen als bei der Hertha. Die Arminia legte auch engagiert los, die Verunsicherung nach acht Heimspielen ohne Sieg schüttelte sie aber nicht wirklich ab. Bochum mühte sich um Kontrolle in einer von Zweikämpfen geprägten, zerfahrenen Partie. Bezeichnend: Die erste Ecke schoss Patrick Wimmer direkt ins Toraus (19.). Im Abschluss blieb sich Bielefeld treu. Nach einem katastrophalen Querpass von Anthony Losilla in der eigenen Hälfte schickte der auffällige Wimmer den Ex-Schalker Alessandro Schöpf. Er scheiterte erst frei vor und an Manuel Riemann, den Nachschuss setzte er übers Tor – Arminia nahm das Weihnachtsgeschenk des VfL nicht an (21.). Auch das zweite Präsent nicht, diesmal serviert von Erhan Masovic, diesmal vergeben von Wimmer (23), dessen nächster Versuch abgeblockt wurde (25.). Die meisten der rund 13.500 stöhnten laut auf. Sie kennen es, dieses Gefühl des Nur-Fast-Torjubels.

Bielefeld wollte mehr. Bochum sammelte sich defensiv, brachte offensiv aber nur sehr wenig zustande. Holtmann und Antwi-Adjei setzten sich kaum durch, das offensive Mittelfeld mit Pantovic und Rexhbecaj schob nicht energisch nach, bei Polter kam kaum ein Ball an. Und doch hatte der VfL die Führung auf dem Fuß nach einem Konter. Antwi-Adjei schickte den schnellen Holtmann ins Eins-gegen-Eins-Duell mit Stefan Ortega. Der Arminia-Keeper gewann (37.). Es blieb zur Halbzeit torlos in einem umkämpften, aber fehlerhaften Bundesliga-Spiel.

Drei Spieler des VfL Bochum verfolgen Bielefelds Masaya Okugawa.
Drei Spieler des VfL Bochum verfolgen Bielefelds Masaya Okugawa. © dpa

Nach der Pause wechselte Reis aus: Stafylidis rückte auf die linke Abwehrseite statt Danilo Soares, der nicht immer auf seinem Posten gewesen war. Und Stafylidis fiel direkt auf – nicht positiv. Sein Befreiungsschlag auf der linken Seite geriet viel zu kurz; zwei schnelle Pässe später konnte Wimmer unbedrängt von halbrechts flanken. In der Mitte sprang Masaya Okugawa höher als Gamboa, köpfte ins rechte Eck. Riemann geschlagen, 1:0 für Bielefeld (51.).

Mit Ganvoula für Polter und Bockhorn für Antwi-Adjei, der kurz nach Wiederanpfiff mit einem artistischen Schussversuch noch die mögliche Führung verpasst hatte, versuchte Thomas Reis die Wende zu bringen. Besser blieb aber Bielefeld, nach einer Stunde nun mit den Jokern Klos und Lasme im Angriff.

Bochum mühte sich, die Arminia früher anzulaufen, mehr Druck kam dadurch aber kaum zustande. Im Gegenteil: Dem VfL gelang auch im eigenen Ballbesitz die Kontrolle zu gewinnen, so wie in der 68. Minute: Nach einer eigentlich geklärten Ecke war direkt wieder Arminia am Ball und Mittelstürmer Klos war auf dem rechten Flügel ganz frei zum Flanken. Nach zu kurzer Abwehr kam hinten im Strafraum Patrick Wimmer an den Ball und zog ab – am Ende der Fehlerkette stand dann Manuel Riemann. Der Torwart, der den VfL in dieser Saison so oft im Spiel gehalten hatte, ließ den Ball durch die Hände rutschen. 2:0 für Bielefeld.

Masaya Okugawa trifft zum 1:0 für Arminia Bielefeld gegen den VfL Bochum.
Masaya Okugawa trifft zum 1:0 für Arminia Bielefeld gegen den VfL Bochum. © dpa

Es waren erst die Saisontore elf und zwölf für Arminia in dieser Saison. Sie reichten, um den VfL an diesem Abend zu bezwingen – weil Bielefeld auch eine der besten Abwehrreihen der Liga hat und auch, weil Bockhorn im direkten Gegenzug nach dem zweiten Tor die Chance aufs Anschlusstor vergab. Danach bekamen die Bochumer aber kein Bein mehr auf die Erde. Daran änderte auch die Einwechslungen von Soma Novothny für Pantovic (72.) und Patrick Osterhage für Rexhbecaj (80.) nichts. Es wurde die achte Niederlage der Saison, die siebte auf fremdem Platz.

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Vor dem letzten Spiel des Kalenderjahres 2021 hat der VfL Bochum mit einer Zweitliga-Meisterschaft und (bislang) 20 Bundesliga-Punkten in jedem Fall eine gute Bilanz vorzuweisen, auf den Rängen wird im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Union Berlin gute Stimmung herrschen. Auf dem Platz muss dann aber wieder mehr kommen.