Bochum. Walking Football ist ein Trendsport, der boomt – und er lässt sich beim VfL Bochum spielen. Was den Sport und die Mannschaft so besonders macht.

Gerrit Holtmann vom VfL Bochum gilt als einer der schnellsten Spieler der Bundesliga. Mit bis zu 36,43 km/h rennt er die Außenbahnen rauf und runter. Ulrich Stüwe und seine Mitspielerinnen und Mitspieler würden darüber nur müde lächeln. Sie spielen ebenfalls für den Bochumer Traditionsverein Fußball – dürfen aber nicht rennen. Walking Football heißt der Sport, den Stüwe wöchentlich zusammen mit anderen VfL-Mitgliedern treibt. Was der 61-Jährige dem Profi Gerrit Holtmann voraushat: Er hat im blau-weißen Dress bereits international gespielt.

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Der Trainer der Walking-Football Mannschaft des VfL Bochum, Ulrich Stüwe.
Von Justus Heinisch (Text) und Olaf Fuhrmann (Fotos)

Doch Walking Football, was ist das überhaupt? Sprinten ist bei der Sportart verboten, ein Bein muss stets auf dem Boden bleiben. Die Tore sind nur drei Meter breit und einen Meter hoch, einen Torwart gibt’s nicht. Treffer dürfen nur aus der gegnerischen Hälfte erzielt werden und der Ball darf dabei nicht höher als einen Meter fliegen. Klingt einfach, ist es aber nicht. „Wir trainieren viel im kognitiven Bereich“, erklärt Stüwe. „Das Besondere ist, dass es eine Sportart ist, die auch Ältere noch ausführen können.“

Fast 30 VfL-Fans spielen mit

Bis zu 27 Mitglieder umfasst der VfL-Kader in guten Zeiten, derzeit seien etwa 17 regelmäßig beim Training – Frauen und Männer. Was sie alle eint: Sie sind über 55 Jahre alt und VfL-Mitglieder, ganz egal, ob aus Bochum, Gladbeck oder Hagen. Die Mannschaft entstand vor der Corona-Pandemie im Rahmen des „Kultklubs“, der Abteilung für VfL-Mitglieder über 55 Jahren.

Brennpunkte beim VfL Bochum:

Nicht nur die Bochumer Mannschaft, sondern auch der Trendsport Walking Football an sich ist noch jung, kam erst vor rund zehn Jahren in England auf. Doch er boomt. Immer mehr Teams gründen sich. Einmal in der Woche trainiert die VfL-Mannschaft auf der Anlage des SV Gerthe 11 für die Spiele, die regelmäßig stattfinden, und zwar in Turnierform, auch international. Doch es geht nicht nur ums Fußballspielen, wie Stüwe erzählt: „Es ist irre, wie viele Freundschaften hier schon entstanden sind.“

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Wer zur Zielgruppe passt und mitmachen möchte, kann sich per Mail an wenden. Das Team jedenfalls ist immer auf der Suche nach Verstärkungen.