Bochum. Am Tag nach dem 1.1 gegen Dortmund stand für die Profis des VfL Bochum Training an. Bereits am Dienstag geht es gegen Bielefeld weiter.

Die Zahlen waren eindeutig. Nach dem Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund hätte jemand, der das Ergebnis nicht kannte, mit dem Blick auf die Statistik des Spiels zwingend darauf kommen müssen, dass die Dortmunder das Spiel klar gewonnen hatten. Sie hatten 20 Mal auf das Tor geschossen, Bochum nur fünf Mal. Dortmund hatte 15 Ecken, Bochum keine. Dortmund spielte mehr als doppelt so viele Pässe, das Dortmunder Team lief dann auch in Summe fünf Kilometer mehr als das der Bochumer. Am Ende zählen die Tore.

Mit 1:1 (1:0) endete das Spiel. Sebastian Polter hatte die Bochumer durch einen Elfmeter nach 40 Minuten in Führung gebracht. Elvis Rehxbecaj hatte zuvor einen feinen Steilpass auf Christopher Antwi-Adjei gespielt. Dortmunds Torwart Gregor Kobel kam aus seinem Tor, holte Antwi-Adjei von den Beinen.

Der Ausgleich zum 1:1 fiel fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Erling Haaland versetzte im Strafraum Maxim Leitsch, lupfte den Ball auf Julian Brandt. Der Dortmunder Stürmer verwandelte volley.

Bochum kommt zu selten in die Tiefe

Die restliche Spielzeit plus fünf Minuten Nachspielzeit überstand der Aufsteiger. Den Punkt feierten die Bochumer zusammen mit ihren Fans wie einen Sieg. In der Bewertung des Spiels waren sich dann alle einig, Bochumer und Dortmunder.

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„Wir sind absolut glücklich“, sagte Bochums Trainer Thomas Reis. „Wir haben vorher von einem Bonusspiel gesprochen. Jetzt haben wir einen Bonuspunkt mitgenommen. Dortmund hat eine riesige Qualität auf den Platz gebracht und von Anfang an versucht, uns unter Druck zu setzen.“

In der ersten Hälfte habe sein Team Probleme gehabt und sich das Leben durch eigene Fehler schwer gemacht. Eine richtig gute Aktion aber führte zur Führung. „Wir wollten in die Tiefe kommen“, sagte Reis. „Aus der ersten Situation resultierte dann direkt der Elfmeter. Da ist Christopher Antwi-Adjei gut in die Tiefe gegangen. Ansonsten ist er zu oft entgegengekommen.“

Bochum hat das nötige Spielglück

Im Moment habe sein Team aber das nötige Spielglück. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie eine super Mentalität an den Tag gelegt haben. Sie haben sich in jeden Ball geworfen. Wir nehmen den Punkt gerne mit. Spielerisch war Dortmund klar überlegen und auch in allen Statistiken waren sie besser, das ist aber nicht entscheidend. Meine Mannschaft hat versucht, das Derby anzunehmen und Fußball zu spielen. Darauf bin ich stolz.“

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Alexander Zickler, der den gesperrten Marco Rose auf der Trainerbank vertrat wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Sie haben alles probiert und sich am Ende leider nicht belohnt. Wir hätten uns ein anderes Ergebnis gewünscht. Wir hätten heute gerne drei Punkte mitgenommen, das wäre sehr wichtig gewesen. Grundsätzlich hat meine Mannschaft ein gutes Spiel gemacht. Bochum hat aber leidenschaftlich verteidigt und es uns richtig schwer gemacht. Wir hatten sehr, sehr viele Chancen und hätten den Ausgleich schon früher machen können.“

Das aber verhinderten die Bochumer immer wieder. Mal klärte Maxim Leitsch auf der Linie, mal Erhan Masovic gegen Erling Haaland ebenfalls auf der Linie oder Danilo Soares, der ebenfalls auf der Torlinie stand.

Leitsch überzeugt in der Innenverteidigung

Was zudem auf das Tor kam, landete beim erneut sehr sicheren Manuel Riemann. Zweimal musste er den Ball dann dennoch aus dem Tor holen. Nach 54 Minuten aber war das ohne Folge, weil Jude Bellingham ihm beim Schuss von Marius Wolf die Sicht nahm und damit im Abseits stand. Beim Schuss von Brandt kurz vor dem Ende war Riemann dann machtlos.

Großartig ärgern darüber, dass das Gegentor so spät fiel, wollten sich die Bochumer nicht. Auch Maxim Leitsch nicht. Er war für Vasilios Lampropoulos in die Innenverteidigung gekommen, machte sein erst zweites Bundesligaspiel von Beginn an.

Bereits am Dienstag geht es für die Bochumer mit dem Spiel bei Arminia Bielefeld weiter. Stand jetzt kann Trainer Thomas Reis da auf den gleichen Kader zurückgreifen wie jetzt gegen Dortmund. Am Sonntag nahmen zumindest alle Akteure am Training teil. Der VfL war nach dem BVB-Spiel zwar müde, scheint aber bereit für Bielefeld.