Bochum. Der VfL Bochum bereitet sich auf das Derby gegen Dortmund vor. Trainer Reis macht dabei einem jungen Spieler Hoffnung auf einen Startelfeinsatz.

Mit einem freien Tag hat für die Profis des VfL Bochum die Trainingswoche vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund begonnen. Trainer Thomas Reis hat dem Team den zusätzlichen freien Tag gegeben, weil der Aufsteiger ab Samstag drei Spiele in einer Woche hat. Der freie Tag war aber dann auch durchaus eine Belohnung für die bisher gute Saison und den 3:2-Sieg in Augsburg.

„Die Jungs haben es gegen Augsburg gut gemacht“, sagte Reis. „Dazu kam die lange Rückfahrt.“ Mehr als 600 Kilometer mussten die Bochumer nach dem Sieg in Augsburg zurück ins Ruhrgebiet fahren. Erst weit nach Mitternacht waren sie wieder daheim. Immerhin war die Stimmung im Bus nach dem fünften Sieg in den letzten sieben Spielen gut.

Für Kurzweil sorgten zudem zwei Spiele, die sich die Bochumer live im Bus ansahen. „Natürlich haben wir uns die Spiele Dortmund gegen die Bayern und danach auch St. Pauli gegen Schalke im Bus auf der Rückfahrt angesehen“, sagte Reis.

Beim Sieg im Test fehlten viele Nationalspieler

Schlüsse aus dem Spiel der Dortmunder gegen die Bayern für das Spiel seiner Mannschaft gegen Dortmund zu ziehen sei aber kaum möglich. „Das wird ein komplett anderes Spiel. Klar ist, dass da schon geballte Qualität auf uns zukommt. Das wird eine andere Hausnummer als im Testspiel vor der Saison.“

Das hatten die Bochumer beim „Cup der Tradition“ mit 3:1 (0:0) gewonnen. Soma Novothny, Silvere Ganvoula und Herbert Bockhorn trafen dabei für den VfL gegen ein Dortmunder Team, bei dem im ersten Durchgang fast alle Nationalspieler fehlten. Im zweiten Durchgang spielte dann die zweite Mannschaft der Dortmunder.

Das wird am Samstag, wenn es das erste Mal seit 2010 im Ruhrstadion wieder ein Derby zwischen dem VfL und der Borussia gibt, anders sein. Seinerzeit verloren die Bochumer mit 1:4, sie stiegen am Ende der Saison ab.

Rose darf nicht mit seiner Mannschaft in Kontakt treten

„Ich freue mich total auf das Spiel gegen Dortmund“, sagte Reis, „und auf Spieler wie Erling Haaland, Mats Hummels oder Marco Reus. Das ist schon die Crème de la Crème der Bundesliga. Wir haben hart dafür gearbeitet, dass wir uns mit den besten Spielern der Bundesliga messen können.“

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Dortmunds Cheftrainer Marco Rose wird Reis in Bochum nicht begrüßen können – zumindest nicht im Innenraum. Rose sah beim Spiel der Dortmunder gegen die Bayern die Gelb-Rote Karte und fehlt dem BVB beim Revier-Duell in Bochum. Er darf ab einer halben Stunde vor Anpfiff und bis 30 Minuten nach Spielende weder mittel- noch unmittelbar mit seiner Mannschaft in Kontakt treten.

Trotz des trainingsfreien Tages hatte Reis aber Kontakt mit der Mannschaft. Er hätte zumindest erfahren, wenn ein Spieler gesundheitliche Probleme hätte oder mit noch Nachwirkungen des Spiels in Augsburg zu kämpfen hätte.

Auch Osterhage hat Chance auf einen Kaderplatz

„Bisher habe ich keine Meldungen bekommen, dass außer Saulo Decarli und Simon Zoller ein weiterer Spieler für das Training ausfällt“, sagte er am Montagmittag. Auch Stammtorwart Manuel Riemann, der gegen Augsburg pausierte und von Michael Esser vertreten wurde, wird voraussichtlich am Mittwoch ins Mannschaftstraining einsteigen. „Er war schon laufen“, sagte Reis. „Wir sind froh, dass wir mit Michael Esser einen Torwart mit Erfahrung haben, der ohne viel Spielpraxis gute Leistungen in der Bundesliga zeigt.“

Das will auch Patrick Osterhage. Für ihn wäre es etwas Besonderes, sollte er gegen Dortmund zumindest im Kader stehen. Der junge Mittelfeldspieler war vier Jahre bei den Borussen. Er wechselte im Sommer von Dortmunds zweiter Mannschaft zum VfL Bochum. In dieser Saison kam er gegen RB Leipzig zwar zu seinem Bundesliga-Debüt. Erst ist aber noch weit davon entfernt, Stammspieler zu sein.

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Nachdem er zuletzt verletzt fehlte, ist er aber ein Kandidat für den Kader für das Spiel gegen Borussia Dortmund. „Er hat mittrainiert“, sagte Reis, „und muss jetzt dranbleiben. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass seine Zeit kommen wird. Der Kader ist derzeit voll, fast alle Spieler sind einsatzfähig. Wir müssen schauen, was die Trainingswoche bringt.“

Leitsch drängt in die Startelf

Das gilt auch für Maxim Leitsch. Der Innenverteidiger wurde zuletzt gegen Freiburg und Augsburg für die Schlussphase eingewechselt. „Er wird auf Strecke gesehen sicher wieder mehr Spielzeit bekommen“, sagte Reis. „Er bringt viel Qualität mit und er spielt in meinen Gedanken, wen ich gegen Dortmund in der Innenverteidigung aufbieten werde, schon eine Rolle. Wobei, noch einmal, Vasilios Lampropoulos und Erhan Masovic haben es zuletzt in der Innenverteidigung gut gemacht.“

VfL Bochum vor Derby gegen BVB mit breiter Brust- Natürlich kann da was gehen Mit Sebastian Polter und Gerrit Holtmann hat der VfL auch im Angriff ein funktionierendes Duo. „Sie harmonieren gut“, sagte Reis. „Ich bin froh, dass Sebastian Polter jetzt ein paar Tore gemacht hat. Er wurde ja durchaus von außen kritisch gesehen. Jetzt haben beide getroffen. Das freut mich total. Wichtig ist auch, dass wir ohne Qualitätsverlust nachwechseln können. Auch Silvere Ganvoula macht es wieder besser.“