Dortmund. Noch immer hadert BVB-Trainer Marco Rose mit den Schiedsrichterentscheidungen im Topspiel. Gegen Besiktas geht es nun um Wiedergutmachung.

So ganz abgeschlossen hat Marco Rose noch nicht mit den Ereignissen vom Samstagabend. Mit der 2:3-Niederlage von Borussia Dortmund gegen den FC Bayern, nach der der BVB und sein Trainer heftig mit einigen Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer haderten. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das kaltgelassen hat“, sagt Rose am Montagmittag. „Ich hatte eine unruhige Nacht, weil wir uns ungerecht behandelt gefühlt haben. Ich bin ein Mensch, der für Gerechtigkeit steht. Aber wir sollten trotzdem einen Haken dran machen, morgen ist Champions League. Am Dienstagabend nämlich geht es in der Königsklasse gegen Besiktas Istanbul (21 Uhr/Amazon Prime) und da geht es für den Trainer darum, „dass wir ein paar Dinge wieder geraderücken“.

Champions-League-Saison für BVB enttäuschend gelaufen

Denn die bisherige Champions-League-Saison ist für den BVB enttäuschend gelaufen, schon vor dem abschließenden Gruppenspiel steht fest: Der BVB belegt Platz drei, muss statt im Königsklassen-Achtelfinale in der ungeliebten Europa League weitermachen.

Auch interessant

Zumindest sportlich ist die Partie gegen Besiktas so zu einem Muster ohne Wert verkommen. Und so wird Rose die Gelegenheit natürlich nutzen, um die Belastung zu verteilen, um Spieler auflaufen zu lassen, die zuletzt meist zusehen mussten. Mats Hummels etwa könnte eine Pause bekommen – falls er die überhaupt will nach seinem äußerst fehlerhaften Auftritt gegen die Bayern. „Mats ist lange genug dabei und weiß, dass er schon bessere Spiele gemacht hat – und er will auch wieder bessere machen“, sagt Rose. „Ich muss noch mit ihm besprechen ob es vielleicht in seinem Sinne ist, morgen direkt wieder auf den Platz zu gehen und die Dinge besser zu machen.“

BVB-Trainer Rose: "Wir können Haaland nicht lange ins Spiel jagen"

Aber einige Spieler gibt es in jedem Fall, bei denen die Belastung zwingend heruntergefahren werden muss. Erling Haaland etwa spielte fast 80 Minuten gegen den FC Bayern und damit ein gutes Stück länger als geplant. „Es ist klar, dass wir ihn morgen nicht lange ins Spiel jagen können“, meint der Trainer. Emre Can bräuchte eine Pause und ist ohnehin gesperrt nach seinem Platzverweis beim 1:3 gegen Sporting Lissabon. Und auch Mahmoud Dahoud, Raphael Guerreiro, Nico Schulz und Marius Wolf müssen vorsichtig sein, nachdem sie aus langen Verletzungspausen zurückgekommen sind. „Wir müssen eine gute Mischung finden“, sagt Rose. „Wir müssen eine gute Mannschaft auf den Platz schicken, aber im Hinterkopf haben, dass wir schon wieder ein wichtiges Spiel am Samstag haben.“ Dann nämlich geht es in der Bundesliga zum VfL Bochum (15.30 Uhr/Sky) – und darum, in der Tabelle nicht abzurutschen.

Rose wehrt sich allerdings energisch gegen den Eindruck, er werde eine B-Elf auf den Platz schicken: „Wir werden eine sehr gute Mannschaft auf dem Platz haben, mit Spielern, die viel Erfahrung und Qualität haben – mit Spielern, die es sich verdient haben“, meint er. Axel Witsel gehört dazu, zuletzt nur auf der Bank. Und Donyell Malen, der gegen den FC Bayern erst spät eingewechselt wurde. Und dann vielleicht noch junge Spieler und treue Bankdrücker – etwa Felix Passlack, Marin Pongracic, Steffen Tigges, Marwin Hitz und Dan-Axel Zagadou nach seiner langen Verletzungspause.

Auch interessant

Giovanni Reyna ist nach seiner langen Verletzungspause noch kein Thema, noch nicht voll im Mannschaftstraining, obwohl er stete Fortschritte macht. Und auch bei Thorgan Hazard heißt es abwarten, wie belastbar er nach seiner Corona-Infektion schon wieder ist. Julian Brandt immerhin ist nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Bayern-Spiel schon am Sonntag aus dem Krankenhaus entlassen worden. „Da stehen jetzt paar Untersuchungen an“, sagt Rose. „Bei Kopfverletzungen sind wir alle in der Pflicht, vorsichtig zu sein. Es gibt ein Protokoll der Uefa, das gilt es abzuarbeiten und das ist auch richtig und wichtig. Ob wir es bis Samstag hinbekommen, müssen wir sehen – für fällt er sicher aus.“