Bochum. Manuel Riemann, Torwart des VfL Bochum, muss erneut mit dem Training aussetzen. Dafür drängt ein anderer Akteur zurück in die Startelf.

Nach dem Spiel gegen Bayer Leverkusen musste Manuel Riemann für einige Tage mit dem Training aussetzen. Der Torwart des VfL Bochum hatte Probleme mit der hinteren Oberschenkelmuskulatur. Gegen den SC Freiburg konnte er dann doch mitspielen. Er zeigte eine überragende Leistung. Nun aber muss er erneut kürzer treten. VfL-Trainer Thomas Reis sieht das kritisch.

Milos Pantovic ragte mit seinem neuerlichen Distanztor gegen Freiburg etwas heraus. Dem Serben gehörten – völlig zurecht – viele Schlagzeilen. Ohne die herausragende Leistung von Manuel Riemann aber wäre der 2:1-Sieg gegen den Tabellendritten vielleicht gar nicht erst möglich gewesen. Bochums Torwart überzeugte erneut – und das, nachdem er in der Woche vor dem Spiel nur eingeschränkt hatte trainieren können.

Rechtzeitig meldete er sich fit, spielte und muss nun nach dem Freiburg- und vor dem Augsburg-Spiel erneut kürzer treten. „Seine Probleme in der hinteren Oberschenkelmuskulatur beeinträchtigen ihn erneut“, sagte Reis. „Wir müssen schauen, wie sich das entwickelt. Es geht nicht, dass er jetzt jede Woche erst am Donnerstag ins Mannschaftstraining einsteigt. Es kommen ja auch englische Wochen auf uns zu. Aber ich bin da erst einmal entspannt.“

Reis lobt Einsatz und Engagement

Das kann er auch beim Blick auf die Tabelle und die bisherige Punktausbeute sein. Holt der Aufsteiger weiter im Schnitt diese Punkte, ist der Klassenerhalt machbar. „Für uns als Aufsteiger ist jeder Punkt wichtig und 16 Punkte zu diesem Zeitpunkt der Saison sind okay“, sagte Reis.

Heimspiele des VfL Bochum rasanter als der Starlight-ExpressViele hätten vor der Saison gesagt, dass der VfL Bochum ein Abstiegskandidat sei. „Aber die Mannschaft macht das gut, mit viel Einsatz und Engagement. Gegen Freiburg war zu sehen, dass alle wollen. Sie haben sich in die Bälle geworfen und dagegengehalten. Wenn wir das im Saisonverlauf weiter so machen, haben wir eine realistische Chance, die Klasse zu halten.“

Etwas anderes als den Klassenerhalt wird Reis bei aller Begeisterung über die Ergebnisse und den berauschenden Sieg im Heimspiel gegen Freiburg nicht als Ziel formulieren. Er müsse und werde die Euphorie beim VfL Bochum und den Spielern aber nicht bremsen. „Wir haben ein Spiel gewonnen, auch wenn vielleicht glückliche Umstände dazu beigetragen haben und wir auch etwas Spielglück hatten. Wir können solche Spiele und Ergebnisse genießen.“

Ein Gegentor wirft den VfL nicht mehr um

Reis macht das auch. Zumindest für eine kurze Zeit. Dann ist er wieder im Arbeits-Nachbereitungs-Vorbereitungsmodus. „Ich schaue nach einem Spieltag immer erst noch einmal unser Spiel an“, sagte er. „Erst dann geht es um den nächsten Gegner.“

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Der Blick zurück auf das Spiel gegen Freiburg habe gezeigt, dass den Aufsteiger ein Gegentor, beziehungsweise ein Rückstand nicht mehr umwerfe. Reis: „Darüber hinaus müssen wir versuchen, noch kompakter zu stehen und unser Pressing besser einzuleiten. Freiburg war in allen Dingen auf dem Platz gut. Sie haben gefühlt so gespielt, wie wir es machen wollen. Aber es war auch das Spiel eines Tabellendritten bei einem Aufsteiger. Insgesamt haben wir einfach zu viele Freiburger Möglichkeiten zugelassen.“

Nun geht es gegen den FC Augsburg. In der Vorbereitung darauf fehlen weiterhin Saulo Decarli, Patrick Osterhage und Luis Hartwig. „Patrick Osterhage trainiert mit Frank Heinemann und könnte vielleicht bald wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren“, sagte Reis.

Auch Tesche und Gamboa sind wieder fit

Der Kader aber sei im Moment nahezu vollständig einsatzbereit und so müsse er auch immer schwierige Entscheidungen treffen. „Robert Tesche und Cristian Gamboa sind wieder fit. Beide sind erfahrene und verdiente Spieler. Aber die Spieler, die für sie gespielt haben, machen es ja auch gut. Jeder muss wissen, dass er, wenn er im Training Gas gibt, eine Chance im Spiel bekommen wird.“

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Ein Sonderfall ist dabei Maxim Leitsch. Ihn hatte Reis vor der Saison wegen seines Tempos, seines guten linken Fußes als einen der gesetzten Innenverteidiger gesehen. Gegen Wolfsburg stand Leitsch dann auch im ersten Saisonspiel in der Startelf. Danach aber fehlte er verletzt. Vor zwei Wochen kehrte er ins Mannschaftstraining zurück, gegen Freiburg wechselte Reis ihn für die Schlussphase ein.

Gegen Augsburg könnte er aufgrund seiner Qualitäten in die Startelf rücken. Reis will aber auch bei ihm zunächst die Trainingswoche abwarten. „Er ist jetzt wieder weiter und könnte ins Team rutschen“, sagte er. „Mit ihm hätten wir noch einmal ein anderes Tempo in der Innenverteidigung. Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos haben es zuletzt aber sehr ordentlich gemacht.“