Bochum. Die Fehlentscheidungen des Schiri-Teams in Leverkusen standen im Fokus, auch Bochums Abschluss-Schwäche beim 0:1 war ein Thema: der Mediencheck.

Nach dem 0:1 des VfL Bochum in Leverkusen standen die Fehlentscheidungen des Schiedsrichter-Teams im Fokus. Es gab aber auch Lob sowie Kritik für die Leistungen von Bayer 04 und des VfL Bochum. Der Mediencheck.

In der Bild vom Montag (Print) ging es nur um die Elfmeter-Fehlentscheidungen in Bremen und Leverkusen. Zweitligist Schalke 04 und Bundesligist VfL Bochum waren bekanntlich die Leidtragenden des für Werder kurioserweise gegebenen Elfmeters und des für Bochum kurioserweise nicht gegebenen Elfmeters.

Bild: Grober Fehler von Keller-Schiri Perl

„VARNSINN BEI DEN POTT-KLUBS!“ titelt die Zeitung. „Bei der 0:1-Pleite tobt Bochum über Schiri Daniel Schlager (31) und Video-Assi Günter Perl (51). Nach einem glasklaren Elfer-Foul an Antwi-Adjei checkt Perl die Szene, rät Schlager aber nicht dazu, sie sich noch einmal selbst anzuschauen“, schreibt Joachim Droll und liefert die abschließende Bild-Einschätzung: „Grober Fehler von Keller-Schiri Perl.“

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Kölner Stadt-Anzeiger: Vom perfekten Samstag für Bayer im Glück

Der Kölner Stadt-Anzeiger titelte online: „Bayer 04 im Glück: Dank Fehlentscheidungen und Adli ist Leverkusen auf Kurs.“ Autor Frank Nägele fasst die Partie vornehmlich aus Bayer-Sicht in seinen ersten Sätzen so zusammen: „Das wertvollste Geschenk im Profi-Fußball sind drei Punkte für eine mäßige Leistung. Übertroffen vielleicht nur von drei Punkten für eine mäßige Leistung, die durch glückliche Schiedsrichterentscheidungen begünstigt wurden. Insofern hat Bayer 04 Leverkusen vor dem Totensonntag einen perfekten Samstag erlebt.“

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Nägele zitiert die Glückwünsche von Bayer-Trainer Gerardo Seoane an seine Mannschaft zum Sieg und ordnet diese ein: „Ansonsten gab es weniger Anlass zur Lobpreisung. Den Rest der Arbeit erledigte ein Gegner, der Bayer 04 an diesem Tag die Grenzen aufzeigte, ohne im Abschluss seine eigenen Grenzen zu überwinden. Und ein Schiedsrichter-VAR-Gespann, das in zwei mit spielentscheidenden Situationen entgegen klarer Indizien für Bayer 04 Leverkusen entschied.“

Kicker: Zu zögerlich im letzten Drittel

Der kicker geht in einem seiner Berichte auch auf die Abschluss-Schwäche des VfL Bochum ein. „Der berechtigte Ärger über den nicht gegebenen Elfmeter und die mögliche Rote Karte gegen Jeremie Frimpong war nur ein Teil der Bochumer Analyse der unglücklichen 0:1-Niederlage bei Bayer Leverkusen, auch die eigenen Fehlentscheidungen standen in der Kritik“, schreibt Patrick Kleinmann auch mit Bezug auf die Selbstkritik von Eduard Löwen: „Wir warten zu lange oder treffen die falsche Entscheidung. Ich hatte auch zwei, drei Möglichkeiten, aus denen ich mehr machen muss. Da ärgere ich mich im Nachhinein auch endlos.“

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So gab es Lob und Kritik in einem Satz: „Immer wieder eroberten sich die Westfalen mit mutigem Pressing den Ball, viele Großchancen spielten sie sich aber nicht heraus, weil die Angriffe im letzten Drittel zu zögerlich, zu ungenau oder fehlerhaft ausgespielt wurden – mal wieder“, schreibt Kleinmann.

Süddeutsche Zeitung: Erinnerungen an Synchronsprecher Brandt

Milan Pavlovic zog seinen Bericht in der Süddeutschen Zeitung (online) mit einer Erinnerung an den Synchronsprecher Rainer Brandt auf, der in den 70er Jahren im ZDF-Sportstudio regelmäßig für Heiterkeit sorgte.

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„An Rainer Brandt konnte man denken, wenn man am Samstag Gerardo Seoane in Leverkusen zusah: Der Trainer von Bayer 04 versuchte beim Spiel gegen den VfL Bochum, von der Seitenlinie Einfluss zu nehmen. Weil viel zu justieren war, artete das zu einer Pantomime aus, zu der Rainer Brandt bestimmt die richtigen Worte gefunden hätte. Am komischsten war freilich, dass Leverkusen am Ende 1:0 gewann und damit auf Platz vier der Tabelle kletterte, trotz epidemischer Verletzungsmisere und hoher Fehlerquote.“

Leverkusen habe oft falsch gestanden, sei oft falsch gelaufen, meint Pavlovic. In seiner Schiedsrichter-Kritik verbargen sich auch ein Lob und ein Kritikpunkt für die Gäste: „Die Leverkusener konnten von Glück sprechen, dass die strukturierter wirkenden Bochumer erstens ziemlich ungefährlich waren und zweitens zumindest in zwei Szenen über den Einsatz des Videobeweises klagen durften.“