Leverkusen. Der VfL Bochum hat sein Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen mit 0:1 (0:1) verloren. Dem Reis-Team wurde ein Elfmeter verwehrt.

Der VfL Bochum hat nach einem frühen Rückstand bei Europa-League-Klub Bayer Leverkusen mit einem mutigen, spielfreudigen Auftritt überzeugt. Trotz seiner bisher besten Auswärtsleistung aber reiste der Aufsteiger mit leeren Händen zurück ins Revier, er verlor mit 0:1 (0:1). Auch zwei strittige Schiedsrichter-Entscheidungen sorgten für die Enttäuschung im Resultat.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

VfL-Trainer Thomas Reis setzte auf die erwartete Startelf. Im Vergleich zum Spiel gegen Hoffenheim (2:0) gab es nur eine Änderung. Für den verletzten Danny Blum beginnt Christopher Antwi-Adjei. Milos Pantovic, gegen Hoffenheim eingewechselt und der Mann des Spiels, musste sich erneut mit der Joker-Rolle zufrieden geben. Reis setzt mit den schnellen Takuma Asano und Antwi-Adjei auf den Flügeln auf das bevorzugte Tempospiel bei Umschaltsituationen. Der Plan ging auf – nur im Ergebnis nicht.

VfL Bochum gerät in Leverkusen früh in Rückstand

Bei Bayer Leverkusen kehrte wie erwartet Jung-Nationalspieler Florian Wirtz nach auskurierter Verletzung in die Startelf zurück. Zudem rotieren nach dem 1:1 bei Hertha BSC Außenverteidiger Daley Sinkgraven und Offensivkraft Nadiem Amiri in die Anfangsformation. Für sie mussten Hincapie, Palacios und Paulinho auf die Bank.

Top-Torjäger Patrik Schick dagegen fehlte noch. Der Mittelstürmer schaffte es ebenso noch nicht in den Kader wie sein Mittelstürmer-Kollege Lucas Alario (Knieprobleme) und Mittelfeldmann Charles Aranguiz. Auch Karim Bellarabi zählte, ebenfalls nach Verletzungspause, noch nicht zum Bayer-Aufgebot.

In der reinen Sitzplatz-BayArena gaben schon lange vor dem Anpfiff die rund 3000 VfL-Fans unter den 22.600 Anhängern klar den Ton an. Auf dem Rasen ging es direkt hin und her, mit Tempo und Intensität. Elvis Rexhbecaj fasste sich aus 25 Metern ein Herz, zog mit links ab, traf den Außenpfosten (2.). Fast im Gegenzug die kalte Dusche. Nach kluger Seitenverlagerung setzte sich auf rechts Jeremie Frimpong durch. Seine Flanke fand den Kopf des unverständlich unbedrängten Amine Adli. Torwart Manuel Riemann parierte den Ball erst hinter der Linie. 1:0 für Bayer, dritte Minute. Die VfL-Fans schüttelten sich nur kurz, sangen weiter: „Bis unsere Mannschaft siegt…“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Und ihr Team versteckte sich nicht, sorgte für ein munteres, offenes Spiel in der ersten Halbzeit, in dem beide Mannschaften das Mittelfeld schnell überbrückten. Ein Freistoß von Eduard Löwen war sichere Beute für Bayer-Keeper Lukas Hradecky (7.), ein Kopfball von Anthony Losilla wurde geblockt (13.), ehe der VfL Glück hatte: Wirtz, bedient von Robert Andrich aus dem Halbfeld, kam sieben Meter vor dem Tor völlig frei zum Kopfball, setzte den Ball aber links neben den Pfosten (16.).

Der Aufsteiger blieb im Spiel, setzte Bayer fortan noch früher unter Druck über den blendend aufgelegten Asano rechts, über den fleißigen Antwi-Adjei und den omnipräsenten, bärenstarken Danilo Soares links. Bochum erzielte mit seinem Pressing einige Ballgewinne, schaltete immer wieder gut um. Bayer wiederum spielte nach zwei, drei eklatanten VfL-Fehlpässen (Riemann, Masovic) seine Konter schwach zu Ende.

Manuel Riemann ist geschlagen: Der VfL Bochum liegt bei Bayer Leverkusen zurück.
Manuel Riemann ist geschlagen: Der VfL Bochum liegt bei Bayer Leverkusen zurück. © firo

Und gönnte sich selbst einen Aussetzer. Kerem Demirbay passte bei eigener Ecke (!) in den Fuß von Antwi-Adjei, der zügig Asano schickte. Der wie aufgedreht spielende Japaner bediente mit einem Steckpass mustergültig den zunächst erneut glücklosen Stoßstürmer Sebastian Polter. Polter war frei vor Torwart Hradecky, schaffte es aber nicht zum Abschluss, und Asanos Schuss im Nachsetzen wurde geblockt. Riesenchance vertan (26.).

Frimpong hatte dann Glück, als er mit gestreckter Sohle das Knie von Rexhbecaj traf und nur Gelb sah. Rot wäre mindestens möglich gewesen. Der VfL-Mittelfeldspieler humpelte, konnte dann aber weitermachen. Der VfL mühte sich weiter, zeigte eine spielerisch besten Auswärts-Auftritt der Saison, hatte aber mit dem begnadeten Wirtz Probleme. Sein Schuss von halblinks verfehlte das lange Eck nur hauchzart (38.), und nach Wirtz‘ Pass zu Sinkgraven war Riemann zur Stelle (41.).

Zuvor hätte es Elfmeter für Bochum geben können, eher müssen. Nationalspieler Jonathan Tah traf Antwi-Adjei in den Hacken im Sechzehner. Nach einem VAR-Check aber ging es weiter mit Ecke für Leverkusen. Pech für Bochum.

Auch interessant

Aber der VfL ließ sich nicht entmutigen, machte direkt nach der Pause weiter Druck, nach Löwens Ecke fehlte nicht viel (46.). Antwi-Adjei schoss den Ball, erneut nach schnellem Gegenstoß über Asano, frei aus 18 Metern deutlich übers Tor (49.). Die VfL-Fans hielten das, was man sich versprochen hatte, machten akustisch aus dem Auswärts- ein Heimspiel. Und hielten nur kurz den Atem an, als Asano den Ball verlor und Wirtz, wer sonst, übers Feld sprintete. Doch der 18-Jährige schoss den Ball am Ende seines langen Weges neben das Tor (57.).

Bochum riskierte viel, ging mutig drauf, es ergaben sich zwangsläufig Räume für Bayer, aber auch Chancen für den VfL. 5:4 Ecken hieß es nach einer Stunde für die Gäste und 12:7 Torschüsse! Aber Antwi-Adjeis Schuss war ebenso leichte Beute für Hradecky wie der von Löwen. Bei Asanos Schlenzer musste er sich strecken. Mit Erfolg. Im Abschluss blieb Bochum letztlich zu harmlos.

VfL Bochum: Schlussoffensive bleibt unbelohnt

Nach 69 Minuten wechselte Thomas Reis, er brachte Milos Pantovic im Mittelfeld und Herbert Bockhorn als Flügelstürmer für Rexhbecaj und Antwi-Adjei. Insgesamt aber schwanden beim VfL langsam die Kräfte, Bayers eingewechselter Paulinho vergab frei vor und gegen den parierenden Riemann die Vorentscheidung (77.). Reis ging Full-in: Die Stürmer Silvere Ganvoula und Soma Novothny kamen für Polter und Löwen (82.). Alles oder nichts. Diesmal aber wurden die Wechsel nicht vom Erfolg gekrönt.

Weiter geht es für den VfL in einer Woche mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg (Samstag, 27. November, 15.30 Uhr, Ruhrstadion).