Bochum. Zehn Spieltage sind in der 1. Liga absolviert. Aufsteiger Bochum steht auf einem Nichtabstiegsplatz. Trainer Reis ist nur bedingt zufrieden.

Zehn Spiele hat Aufsteiger VfL Bochum in der Bundesliga nun absolviert. Zehn Spiele, dass stellt eine Marke da, die als aussagekräftig gilt. Das Team von Trainer Thomas Reis steht über dem Strich, also auf einem Nichtabstiegsplatz. Der Klassenerhalt war und ist und bleibt das Ziel. Reis aber ist mit dem aktuell erreichten Ist-Zustand nicht komplett zufrieden. „Es hätten ein paar Punkte mehr sein können“, sagte er am Mittwoch nach dem Training. In dem hatte er sein Team an den vielleicht größten Schwachpunkten arbeiten lassen.

Es bleiben die Umschaltmomente, die Chancenverwertung und das Einhalten der taktischen Vorgaben. Die Abwehr ist es nicht.

Zwar haben die Bochumer beim FC Bayern sieben Gegentore bekommen. Diese sieben Tore sorgen auch dafür, dass der Aufsteiger bei der Tordifferenz bei minus zehn Toren liegt und damit zu den fünf schlechtesten Teams in dieser Kategorie in der Liga gehört.

Der Aufsteiger hat vier Mal zu Null gespielt

Zur Wahrheit aber gehört auch, dass die Bochumer in den bisherigen zehn Spielen bereits vier Mal zu Null gespielt haben, dass sie gegen Mainz, Stuttgart, Fürth und Frankfurt ohne Gegentor blieben. Das wiederum ist ein guter Wert. Es ist vor allem die erste Voraussetzung, um ein Spiel nicht zu verlieren.

VfL Bochum gegen Mainz- Das sagen Reis und SchindzielorzMit seiner Viererkette, Torwart Manuel Riemann und der Defensivleistung des gesamten Teams kann Reis zufrieden sein. Erst recht, wenn man bedenkt, mit welcher Innenverteidigung die Bochumer zuletzt spielten: Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos.

„Das hat doch“, sagte Reis nun schon zum wiederholten Male, „vor der Saison keiner geahnt, ich auch nicht, dass diese beiden da zusammen spielen.“ Da sie es aber gut machen, werden sie es vorerst weiter tun. Armel Bella-Kotchap, der zu Beginn der Saison seinen Platz in der Innenverteidigung sicher hatte, ist derzeit hinten dran.

Antwi-Adjei macht Zusatzschichten

Dass er viel von ihm hält und ihn als großes Talent sieht, hat Reis mehrfach betont. Ebenso oft aber hat er den jungen Innenverteidiger zu mehr Arbeit und Ernsthaftigkeit ermahnt.

Was er von Bella-Kotchap genau erwartet, sagte Reis ebenso am Mittwoch nach dem Training. „Er könnte Zusatzschichten machen“, sagte er und drehte sich dabei um und blickte über den Platz. Dort aber übte nicht Bella-Kotchap, sondern Christopher Antwi-Adjei. Er übte den Torschuss.

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Er war einer der Bochumer Angreifer, die im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach gute Chancen ausließen. Sebastian Polter hatte seine Chancen. Takuma Asano hatte seine Chancen. Gerrit Holtmann hatte seine Chancen. Danny Blum nutzte eine Chance mit dem Tor zum 1:2-Anschluss. Milos Pantovic scheiterte mit seinem Schuss kurz vor Schluss an Gladbachs Torwart Sommer. Hätte er getroffen, wäre es das 2:2 gewesen.

So musste Reis erneut eine Niederlage kommentieren, die nicht zwingend nötig war. „Gladbach hat ohne Frage viel Qualität im Kader. Man muss sich ja nur ansehen, welche Spieler von der Bank gekommen sind. Aber wenn wir uns nicht an die taktischen Vorgaben halten und dann unsere Umschaltmomente so schlecht ausspielen und unsere Chancen nicht nutzen, verlierst du so ein Spiel.“

Gänzlich unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Reis aber erneut nicht. „Wir haben in der Halbzeit ja noch einmal auf die Vorgaben hingewiesen und haben etwas umgestellt. Danach lief es ja besser.“