Bochum. Im nächsten Heimspiel geht es für den VfL Bochum gegen Frankfurt. Deren Trainer schimpft und gibt Bochum einen wichtigen Tipp. Ein Kommentar.

Anthony Losilla richtete – leicht im Überschwang der Gefühle nach dem 1:0-Sieg bei Greuther Fürth – den Blick schon auf den nächsten Gegner. Der Sieg in Fürth solle nun am besten mit einem Sieg im nächsten Heimspiel vergoldet werden, sagte der Kapitän des VfL Bochum. Eintracht Frankfurt sei da der richtige Kandidat. Abwarten. Hier ist der Kommentar zum Spiel in Fürth und vor dem Heimspiel gegen Frankfurt.

Das sind mal klare Worte. Und klar ist auch, dass die Medienabteilung des VfL Bochum sie nie und nimmer freigegeben hätte. Musste sie auch nicht. Sie kommen ja auch nicht von einem Mitarbeiter des VfL.

Oliver Glasner hat die klaren Worte gefunden, der Trainer von Eintracht Frankfurt. Sie sind bestimmt schon irgendwo unter dem Hashtag, also das mit der #, als „Scheißegal-Rede“ zu finden.

„Es ist scheißegal“, sagte Glasner nach dem 1:2 gegen die Hertha aus Berlin, „in welchem System wir spielen, wenn wir unsere Aufgaben nicht machen. Wenn wir mit den Sechsern mit fünf Ballkontakten spielen im Zentrum, verlierst du den Ball in der Bundesliga. Punkt! Ob wir mit einem, mit zwei oder mit sechs Sechsern spielen, ist scheißegal!“

Was das mit dem VfL Bochum zu tun hat? Eine Menge.

Wichtige Aussage im Glasner-Gegrummel

Zum einen, weil die Frankfurter der nächste Gegner des VfL Bochum im nächsten Heimspiel am nächsten Sonntag sind.

Zum anderen, weil auch der Bochumer Trainer Thomas Reis solche Sätze nach den bisherigen Spielen in der Bundesliga hätte sagen können.

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Die Spieler müssen ihre Aufgabe machen. Das ist die eine wichtige Aussage im Glasner-Gegrummel. Die andere, dass Fehler in der Bundesliga knallhart bestraft werden.

Gegen Fürth haben die Bochumer nicht ihre beste Leistung in dieser Saison gezeigt. Gegen Mainz waren sie deutlich besser, vor allem spielerisch. Auch gegen Berlin sah es trotz der Niederlage besser aus als gegen Fürth. Der Unterschied: Gegen Berlin haben die Bochumer die entscheidenden Fehler gemacht. Gegen Fürth haben sie darauf fast komplett verzichtet.

In Fürth müssen die anderen Teams erst einmal gewinnen

Ich verzichte an dieser Stelle darauf, den Sieg der Bochumer in Fürth klein zu reden. Auch für einen Sieg bei einem Mitaufsteiger gibt es drei Punkte. Auch für einen Sieg beim Tabellenletzten gibt es drei Punkte. Andere Teams müssen das erst einmal schaffen.

Davon ab hat der VfL Bochum mit dem Spiel in Fürth vielleicht die Idee verinnerlicht, wie es mit dem Klassenerhalt klappen könnte: 1. Kompakt stehen. 2. Wenig – oder besser noch – keine Fehler machen. 3. Die eigenen – wenigen – Chancen nutzen.

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Womit ich dann noch mal zu Oliver Glasner zurückkehre. Denn der hat nach der Niederlage gegen Berlin auch noch einen Satz gesagt, den die Bochumer als Aufforderungen für das nächste Heimspiel verstehen könnten: „Wir tun uns schwer, klare Torchancen gegen defensiv gut organisierte Mannschaften zu erspielen, die sehr robust spielen. Das ist das ‘Learning’ dieser Saison bisher. Da brauchen wir auch nicht um den Brei herumzureden, das ist so. Wir müssen uns einfach besser durchsetzen, mal ein Eins-gegen-eins gewinnen, schneller spielen.“