Fürth. Der VfL Bochum hat den ersten Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Saison eingefahren. Nach dem 1:0 bei Greuther Fürth war die Erleichterung groß.

Viermal war der VfL Bochum in der bisherigen Bundesligasaison auswärts angetreten. Viermal gab es für das Team von Trainer Thomas Reis nichts zu holen, gab es gegen Leipzig und besonders gegen die Bayern mächtig auf die Mütze. Gegen Greuther Fürth, dem Mitaufsteiger aus der 2. Bundesliga, gelang nun der erste Auswärts- und zweite Saisonsieg. Verständlich, dass die Erleichterung und die Freude groß waren.

VfL Bochum: Große Freude nach Sieg in Fürth

Das Spiel war gerade zu Ende, da machte sich Patrick Osterhage auf den Weg zu Cristian Gamboa. Er umarmte ihn und gratulierte dem Außenverteidiger, der nach Verletzungspause gleich durchgespielt hatte, zu einer tadellosen Leistung. Wenige Meter weiter hatte Torwart Manuel Riemann Anthony Losilla im Arm. Auch ihnen war die Freude anzusehen.

Sebastian Schinzielorz, der Sportvorstand der Bochumer, war dann der erste, der die Freude in Worte fasste. „Wir haben zuletzt auswärts viele Gegentore bekommen“, sagte er. „Auch deshalb wollten wir in Fürth sehr diszipliniert auftreten. Das ist uns gelungen, auch wenn die Fürther im zweiten Abschnitt etwas gedrückt haben.“

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Es habe sich wieder gezeigt, dass Standards im Fußball wichtig seien. „Gut, dass wir einen Freistoß zu einem Tor nutzen konnten“, sagte Schindzielorz. „Wir sind nach diesem Sieg sehr erleichtert aber wir wissen, dass wir in dieser Saison weiter hart arbeiten müssen.“

Das weiß auch Anthony Losilla. Der Kapitän freute sich im Alter von 35 Jahren über sein erstes Bundesligator. Er wisse aber nicht, ob er deswegen unbedingt gleich „Man of the Match“ gewesen sei. „Natürlich freue ich mich, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte. Aber wichtig war, dass wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen und nach der Niederlage in Leipzig die richtige Antwort geben.“

Das Team habe die Länderspielpause genutzt. „Wir wollten gut stehen, wenig Fürther Chancen zulassen und unsere Chancen nutzen. Wir haben auch an den Standards gearbeitet. Das hat sich gelohnt. Die drei Punkte waren wichtig für den Kopf. Jetzt wollen wir die drei Punkte im nächsten Heimspiel vergolden. Eintracht Frankfurt ist ein guter Kandidat dafür.“

Der Kapitän hat es gemacht: Anthony Losilla erzielte in Fürth den Siegtreffer für den VfL Bochum.
Der Kapitän hat es gemacht: Anthony Losilla erzielte in Fürth den Siegtreffer für den VfL Bochum. © firo

So weit, also bis zum nächsten Heimspiel, wollte Trainer Reis noch nicht blicken. Er war zunächst froh, dass sein Team die drei Punkte mitgenommen hatte. „Ich bin glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir wussten, dass es ein Druckspiel ist, da beide Teams und Vereine ähnlich aufgestellt sind. In der ersten Hälfte haben wir es ordentlich gemacht, haben nur eine Chance zugelassen.“

In der zweiten Halbzeit habe sein Team dann etwas den Faden verloren, sei nicht mutig genug gewesen. „Da haben wir Glück gehabt, dass wir da kein Gegentor bekommen. Aber ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen, dass sie dem Druck Stand gehalten hat.“

Fürth-Trainer Leitl kritisiert Defensivverhalten beim Gegentor

Das konnte Stefan Leitl, der Fürther Trainer nicht behaupten. Er hatte das Spiel fast genauso wie Reis gesehen. „Es war dann ärgerlich, dass wir wieder ein Gegentor nach einem Standard bekommen. Da hatten wir eine klare Mann-Zuteilung, die wir auf dem Platz nicht umgesetzt haben. Wir haben in unserer momentanen Situation nicht die Form, um nach einem Rückstand zurückzukommen.“