Bochum. Mit Edu Löwen ist der VfL Bochum am frühen Freitagabend Richtung Köln gereist. Danny Blum ist nicht dabei. Beim FC fallen Uth und Thielmann aus.

Langjährige Fans des VfL Bochum haben nur wenig gute Erinnerungen, wenn sie an die Auftritte des VfL in Köln denken. Vor den eigenen Anhängern setzte sich der in der Geisterspiel-Zeit daheim so erfolglose FC gegen Bochum in all den gemeinsamen Bundes- und Zweitliga-Jahren 27 Mal durch. Neun Mal holte der VfL ein Remis, nur zwei Mal gewann er. Im April 2004 trafen Dariusz Wosz und Frank Fahrenhorst zum 2:1-Sieg, das Gegentor erzielte Lukas Podolski.

Anthony Losilla aber hat gute Erinnerungen an den FC. Der Kapitän des VfL, der seine Elf auch in seinem dritten Bundesliga-Spiel aufs Feld führen wird als zentraler Defensivstratege im Mittelfeldzentrum, zählte zur Startelf beim letzten Pflichtspielauftritt der Bochumer in der Domstadt.

Hinterseer und Sam treffen beim 3:2-Sieg in Köln

Kurz vor Weihnachten 2018 gelang dem VfL vor 50.000 Fans ein 3:2-Sieg, am Samstag (15.30 Uhr/Sky) werden 25.000 im damit ausverkauften Stadion dabei sein, darunter 1250 Bochumer. Lukas Hinterseer mit einem Doppelpack und Sidney Sam erzielten damals die Treffer für Bochum, Simon Terodde und Marcel Risse trafen für den FC. Bochum landete unter Trainer Robin Dutt am Ende auf dem enttäuschenden Rang elf. Köln stieg als Meister auf – und seither nicht mehr ab.

Einen Tag danach, am 22. Dezember 2018, war übrigens der Wechsel von Simon Zoller, am Abend zuvor nicht im Kölner Kader, vom FC zum VfL Bochum perfekt. Einen Tag vor dem Bundesliga-Wiedersehen steht wieder Zoller im Fokus. Diesmal wechselt er nicht, sondern verlängerte seinen Vertrag in Bochum um zwei weitere Jahre bis zum Sommer 2024. Kann man wohl nicht besser planen.

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Fünf aktuelle Bochumer Spieler waren 2018 in Köln am Ball

Aber zurück zur Historie. Neben Losilla standen vom aktuellen Team auch Manuel Riemann, Danilo Soares und Robert Tesche in der Startelf, Silvere Ganvoula wurde eingewechselt. Tesche fehlt diesmal, weil er nach seiner Roten Karte in Wolfsburg ein letztes Mal zusehen muss. Auf Kölner Seite dürften von der damaligen Startelf vier Spieler beginnen: Torwart Timo Horn, die Innenverteidiger Jorge Mere und Rafael Czichos sowie Kapitän Jonas Hector.

Simon Zoller freut sich auf das Duell mit seinem Ex-Kollegen Jonas Hector

Hector spielte gegen Hertha BSC (3:1) und beim FC Bayern (2:3) als Linksverteidiger. Dann würde er es vor allem mit Bochums Rechtsaußen Simon Zoller zu tun bekommen. Der Ex-Kölner hat noch guten Kontakt zu „Joni“, wie er in einer Medienrunde sagte. „Ich war immer schneller als er“, sagte Zoller. Und lobte den Ex-Nationalspieler: „Es gibt kaum einen größeren Allrounder im deutschen Profifußball als Joni. Vielleicht wird er mein Gegenspieler sein, darauf freue ich mich“, so der in Köln wohnende VfL-Angreifer, für den die Partie in seiner Wahlheimat natürlich etwas ganz Besonderes sei.

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Einen mutigen Auftritt fordert Trainer Thomas Reis von seiner Elf, die gegen Mainz „die Messlatte selbst hoch gelegt hat“, wie sein Kapitän Anthony Losilla erklärt. „Das müssen wir jetzt Woche für Woche zeigen.“ Reis setzt wie berichtet auf fast die gleiche Startelf, lediglich Herbert Bockhorn verteidigt hinten rechts für den verletzten Cristian Gamboa.

Osterhage, Antwi-Adjei und Löwen rücken in den Kader - Blum noch nicht

Im Kader gibt es drei Änderungen: Für Gamboa, Takuma Asano und Saulo Decarli (alle verletzt) rücken Patrick Osterhage, Christopher Antwi-Adjei und Eduard Löwen auf, entschied Trainer Reis nach dem Abschluss-Training am Freitagnachmittag. Für Danny Blum käme ein Einsatz indes noch zu früh. Der Flügelstürmer soll beim Heimspiel gegen Hertha BSC am 12. September wieder eine Option sein.

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Löwen steht nach seiner Olympiateilnahme und folgender Verletzungspause erstmals im Kader. „Ich freue mich sehr auf das Spiel“, sagte der 24-jährige Leihspieler von Hertha BSC gegenüber Reviersport. „Mal sehen, wie viele Minuten der Trainer mir eventuell zutraut.“ Von Beginn an wird er noch nicht spielen. Zum einen ist er noch nicht bei 100 Prozent, zum anderen sieht Reis nach dem Mainz-Auftritt keinen Grund für weitere Wechsel.

Anthony Losilla ist optimistisch: Wir haben die Qualität

Dass Köln mit Leidenschaft früh angreifen wird, gehört mittlerweile zum Einmaleins der neuen Saison. Anthony Losilla weiß das natürlich auch. „Wir brauchen einen sehr konzentrierten und starken VfL Bochum, um in Köln etwas zu holen“, sagt der Franzose. „Sie werden uns ständig pressen. Wir dürfen keine unnötigen Ballverluste haben, müssen das Pressing überspielen und uns gut positionieren. Wir haben die Qualität dafür.“

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1. FC Köln: Nach Thielmann fällt auch Uth aus

Die möglichen Aufstellungen der Partie des VfL Bochum am Samstag beim 1. FC Köln (15.30 Uhr/live bei Sky):

1. FC Köln: Horn - Ehizibue, Mere, Czichos, Hector - Skhiri - Ostrak (Duda), Ljubicic, Kainz - Andersson, Modeste.
Es fehlen: Uth (Rückenprobleme), Thielmann (krank), Hübers (Knieprobleme), Jannes Horn (Reha). Nach dem Ausfall von Flügelstürmer Thielmann und Marc Uth, der laut Kölner Express auch das Abschluss-Training verpasste und damit nicht im Kader stehen soll, zwei Plätze in der Offensive frei. Kandidaten sind Ondrej Duda, Sebastian Andersson, Tomas Ostrak und Tim Lemperle. Auch Louis Schaub oder Salih Özcan stehen bereit.

VfL Bochum: Riemann - Bockhorn, Bella-Kotchap, Lampropoulos, Soares - Losilla - Rexhbecaj, Pantovic - Zoller, Holtmann - Polter.
Reserve: Esser - Masovic, Stafylidis, Löwen, Osterhage, Chibsah, Antwi-Adjei, Novothny, Ganvoula

Es fehlen: Tesche (gesperrt), Gamboa (nach Arm-OP), Asano, Leitsch, Hartwig (alle muskuläre Probleme), Decarli (Rückenprobleme), Blum (Trainingsrückstand), Torwart Grave (Schulterverletzung)