Gais/Südtirol. „Pure Freude“ spürte Tjark Ernst gegen Buffons Parma. Vorerst ist der U-Nationalkeeper die Nummer zwei des VfL Bochum. Der Plan ist ein anderer.
Die Torwart-Position rückt bei Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum in den Fokus. Nachdem sich im Trainingslager in Gais/Südtirol erst Michael Esser am Meniskus verletzte, kam am Samstag auch noch eine Schulterverletzung für Paul Grave dazu, die Anfang der Woche nach der Rückkehr nach Bochum untersucht werden soll. Esser und Grave sind die Nummer und zwei und drei hinter Manuel Riemann. Fällt auch Grave länger aus, rückt die Nummer vier zur Nummer zwei auf: Tjark Ernst.
Tjark Ernst ist nach den Einheiten erschöpft – und wirkt rundum glücklich. Beim Testspiel gegen Parma Calcio im Trainingslager in Gais gab er sein 45-Minuten-Debüt für die Profis des VfL. Viel Lob erhielt der 18-Jährige von Trainer Thomas Reis, von Sportgeschäftsführer Sebastian Schindzielorz – und auch vom Vater daheim.
VfL Bochum: Tjarks Vater Thomas stand auch beim VfL im Tor
- Training am Samstag: Reis ist zurück, Tesche Torschützenkönig, Grave verletzt
- Was ist die VfL-DNA? Hans-Peter Villis über Kaderplanung und Investorenensuche
- Am Knie verletzt: Esser will schnell zurück sein und Riemann Druck machen
Der muss es ja wissen, denn Thomas Ernst war selbst Profitorwart, unter anderem beim VfL Bochum. „Mein Vater war etwas nervös, aber umso schöner ist es, dass er auch zufrieden mit meiner Leistung war“, erklärte Tjark Ernst den Journalisten vor Ort.
Auch interessant
Er selbst habe im Vorfeld auch etwas Nervosität gespürt, die dann aber auf dem Platz verflog, als er zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und die Null hielt. „Das war für mich einfach nur die pure Freude, endlich wieder bei einem Spiel auf dem Platz zu stehen“, sagt Ernst, der seinen ersten, langfristigen Profivertrag beim VfL unterschrieben hat.
„Mein Debüt war ein Ereignis, das ich nicht vergessen werde.“ Zumal in Durchgang eins ja ein gewisser Gianluigi Buffon im Tor von Parma stand. Hinterher gab es ein Foto mit Buffon, 43, und Ernst, 18.
Die Spielpraxis fehlt Ernst nach der Corona-Pause komplett
Der U-Nationalspieler trainierte schon in der Coronapause bei den Profis mit, als einer der wenigen A-Junioren, die ja monatelang nicht einmal gemeinsam trainieren durften. „Das war das pure Glück für mich. Das Training hat ein brutales Niveau, das bringt mich unheimlich weiter“, schwärmt er von den harten Einheiten mit Trainer Peter Greiber, mit der Nummer eins Manuel Riemann, mit Michael Esser und Paul Grave. Geplant ist, dass Ernst in kommende Saison Spielpraxis in der U19-Bundesliga sammelt. Die fehlte ihm seit Oktober bis auf eine Halbzeit mit der U19 in Venlo im Juni komplett.
Auch interessant
Stand jetzt hat der VfL mit Stammtorwart Riemann und Talent Ernst aber nur zwei gesunde Keeper. Ernst sagte (noch vor der Grave-Verletzung) zum Verletzungspech seines Kollegen Esser: „Ich wünsche Bruno, dass er schnell wieder fit wird. Er ist ein super Torwart und ein super Typ.“