Bochum. Freitag trifft sich Thomas Reis, mit seinem neuen Trainerteam. Für den Trainer des VfL Bochum hat die Bundesliga-Vorbereitung längst begonnen.
Thomas Reis hört sich am Telefon selten gestresst an. Der Cheftrainer des Bundesliga-Aufsteigers VfL Bochum kommt nahezu immer entspannt und ausgesprochen freundlich rüber. Gerade eben hat er einen Kurzurlaub beendet. Vielleicht klingt er deshalb noch etwas gelassener, als er es sonst immer ist. Am Montag nächster Woche beginnt für die VfL-Profis die Vorbereitung auf die neue Saison. Für Reis hat sie längst begonnen.
Am Freitag trifft er sich mit dem neuen Trainerteam. Frank Heinemann kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück und wird Reis und Co-Trainer Markus Gellhaus als weiterer Co-Trainer unterstützen. Zudem wird Lucas Kern neuer Leiter Athletik. Komplettiert wird das Trio von Benedikt Oppenhäuser, der künftig den Bereich Reha und Prävention leiten wird.
„Dann besprechen wir die gesamte Vorbereitung“, sagte Reis, „und etwas intensiver die erste Woche, in der ja auch die Testungen stattfinden werden.“
Der Urlaub sei erholsam gewesen, sagte Reis. „Es gab zum Glück nur wenige Telefonate.“ Mit Sebastian Schindzielorz, dem Geschäftsführer Sport beim VfL und damit der Kaderplaner, habe er aber immer im Austausch gestanden.
Reichlich Arbeit für Reis und Schindzielorz
Darüber hinaus wird es wohl weitere Veränderungen im Kader geben. „Dass das so ist, kann ich nicht ändern“, sagt Reis gewohnt pragmatisch. „Da bin ich entspannt.“ Es sei natürlich schön, wenn Schlüsselspieler schon da wären, wenn das Training los gehe.
„Vielleicht tut sich ja noch etwas in dieser Woche“, sagte Reis. „Sebastian Schindzielorz gibt immer Vollgas. „Um Spieler zu uns zu holen, müssen wir sie von unserer Idee überzeugen. Oft ist es so, dass Spieler bei anderen Vereinen mehr verdienen können als bei uns.“
VfL Bochum denkt perspektivisch
Zunächst aber freut sich Reis darauf, „mit meiner Mannschaft in der höchsten Klasse in Deutschland zu spielen. Wir gehören jetzt zu den besten 18 Vereinen in Deutschland“.
Damit gehe ein Traum für ihn in Erfüllung. „Ich habe, als ich hier als Cheftrainer angefangen habe, gesagt, dass ich den Verein möglichst wieder in die Bundesliga zurückführen möchte.“ Das hat er geschafft. Reis hat aus einem Team, das in der Saison 2019/2020 gegen den Abstieg spielte, den Meister der Saison 2020/2021 gemacht.
Reis fordert eine „gewisse Kompaktheit“
Nun geht es in der Bundesliga weiter. Als Spieler hat Reis reichlich Erfahrung im deutschen Oberhaus. 128 Spiele hat er in der Bundesliga gemacht. Als Cheftrainer betritt er Neuland. Aber auch das zeichnet ihn aus: Er geht diese Aufgabe mit der gleichen Gelassenheit aber einem vielleicht etwas größeren Selbstvertrauen an. Er hat gezeigt, dass er eine Mannschaft formen und zum Erfolg führen kann.
In der Bundesliga angekommen, will Reis sich auch dort beweisen. Er weiß, dass die Aufgabe, den Aufsteiger in der Bundesliga zu halten, noch einmal schwieriger ist, als den Aufstieg zu schaffen.
Er habe aber „natürlich eine Idee, wie wir in der Bundesliga Fußball spielen wollen“. Klar aber sei, dass der VfL Bochum in der kommenden Saison nicht jeden Gegner am Sechzehner zustellen werde. „Für uns wird es wichtig sein, eine gewisse Kompaktheit zu haben und zu wissen, wo wir den Gegner anlaufen wollen.“
Es werde einiges anders laufen als in der 2. Bundesliga, „aber gewisse Dinge haben uns in der vergangenen Saison ausgezeichnet, daran wollen wir anknüpfen. Es ist hilfreich, wenn man ein System gut kann“.