Bochum. Beim Kader müssen Profiklubs auch die Local-Player-Regelung beachten. Der VfL Bochum muss sich keine Sorgen machen. Auch eine Neuregelung hilft.

In einer Woche, am 28. Juni, legt der VfL Bochum mit dem Training vor seiner ersten Bundesliga-Saison seit elf Jahren los. Bereits am Freitag zuvor (25. Juni) wird es erstmals so richtig spannend: Dann veröffentlicht die Deutsche Fußball-Liga den Spielplan der 1. und 2. Bundesliga.

Wann trifft Bochum auf Bayern, wann auf Dortmund, gegen wen geht es los und wann genau? Der erste Spieltag steigt vom 13. bis 15. August. Eine Woche zuvor steht die erste Runde im DFB-Pokal an. Die Auslosung hierfür findet am Sonntag, 4. Juli, in der ARD-Sportschau ab 18.30 Uhr statt.

Testspiel beim Oberligisten SSVg Velbert am 7. Juli

Bis dahin bestreitet der VfL Bochum etliche Testspiele. Den kompletten Fahrplan hat Bochum noch nicht veröffentlicht. Am 10. Juli geht es gegen den SC Verl (13.30 Uhr), am 17. Juli steigt der „Cup der Traditionen“ beim MSV Duisburg mit zwei 45-Minuten-Spielen gegen den MSV und Borussia Dortmund. Tags darauf geht es für eine Woche ins Trainingslager nach Südtirol, wo auch zwei Testspiele geplant sind.

Ein weiteres Testspiel steig am Mittwoch, 7. Juli (18.30 Uhr) im Stadion Velbert bei der SSVg Velbert, wie der Niederrhein-Oberligist nun bekanntgab.

Bis dahin wird es noch Bewegung im Kader geben, insbesondere im Mittelfeldzentrum besteht nach den Abgängen von Robert Zulj und Thomas Eisfeld bekanntlich großer Handlungsbedarf. Mit Patrick Osterhage (21) kommt ein talentierter Spieler vom BVB II, der bisher aber erst in der 4. Liga aktiv war.

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Local Player: VfL Bochum hat acht Spieler mit Klub-Ausbildung unter Vertrag

Keine Sorgen machen muss sich der VfL bei seiner Kaderplanung bei der Local-Player-Regelung. Diese schreibt ja unter anderem vor, dass vier Spieler zwischen ihrem 15. und 21. Lebensjahr insgesamt drei Jahre lang oder aber 36 Monate in Folge beim eigenen Klub spielberechtigt gewesen sein müssen. Hinzu kommen vier Spieler, die bei einem deutschen Verein/Verband ausgebildet wurden (drei Jahre zwischen 15 und 21).

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MIndestens drei Jahre als Talent beim VfL am Ball waren bzw. sind aktuell gleich acht Spieler: Die Torhüter Paul Grave und Tjark Ernst sowie die Feldspieler Maxim Leitsch, Armel Bella-Kotchap, Baris Ekincier, Lars Holtkamp, Moritz Römling und Luis Hartwig. Elf weitere Spieler, von Manuel Riemann bis Simon Zoller, wurden im Sinne der Regel bei einem deutschen Klub ausgebildet.

Regelanpassung ist zu erwarten: Auch Leihspieler bleiben local player

Und: Bei der nächsten DFL-Mitgliederversammlung soll über eine Regelergänzung abgestimmt werden, mit einer klaren Mehrheit ist zu rechnen. Denn die Regel soll dahingehend angepasst werden, dass auch an einen deutschen Klub bis zur 4. Liga ausgeliehene Spieler als „local player“ gezählt werden. Heißt: Moritz Römling, für die kommende Saison ausgeliehen an den Drittligisten Türkgücü München, ist für den VfL Bochum einer der mindestens vier benötigten Spieler. So hat der VfL durchaus Luft, den einen oder anderen noch abzugeben wie Baris Ekincier und Lars Holtkamp, die in der Bundesliga keine Einsatzchance haben.

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In der nächsten Woche sind weitere Transfer-Fakten zu erwarten beim VfL Bochum, bisher hat der Klub mit Patrick Osterhage (BVB II) und Außenstürmer Christopher Antwi-Adjei (SC Paderborn) erst zwei Externe fest verpflichtet. Aber auch bei den Bundesliga-Konkurrenten wird sich noch viel tun – auch bei zwei der potenziell schärfsten Rivalen im Kampf um die Klasse. Bei Mitaufsteiger Greuther Fürth und Vorjahres-Aufsteiger Arminia Bielefeld.

So ist der Stand bei der Konkurrenz: Fürth bindet Torjäger Hrgota

Fürth hat am Ende dieser Woche eine wichtige Personalie verkündet: Der begehrte Kapitän Branimir Hrgota (28) hat bei den Franken seinen Vertrag um drei Jahre verlängert. Hrgota erzielte in der Aufstiegssaison 16 Tore. Der schwedische Mittelstürmer hatte mehrere Angebote, entschied sich aber für den Klub, bei dem nach einem Karrieknick wieder aufblühte.

Treffen in der Bundesliga wieder aufeinander: Fürths Torjäger Branimir Hrgota, Bochums Linksverteidiger Danilo Soares.
Treffen in der Bundesliga wieder aufeinander: Fürths Torjäger Branimir Hrgota, Bochums Linksverteidiger Danilo Soares. © dpa | Timm Schamberger

Eine wichtiges Signal für den Klub um Trainer Stefan Leitl, der mindestens drei Leistungsträger seiner so spielstark durch die Saison gerauschten, jungen Mannschaft ersetzen muss, was schon vor dem Aufstieg klar war. Linksverteidiger und U21-Europameister David Raum wechselt zur TSG Hoffenheim, Mittelfeldmann Sebastian Ernst zieht es zu Hannover 96, und Innenverteidiger Paul Jaeckel, ebenfalls U21-Champion Europas, spielt künftig für Union Berlin. Alle drei musste der Verein ablösefrei ziehen lassen. Und die Verträge der Mittelfeld-Leistungsträger Julian Green und Paul Seguin laufen auch nur noch ein Jahr.

Bereits fürs Mittelfeld verpflichtet haben die Franken Nils Seufert von Arminia Bielefeld und Max Christiansen (Waldhof Mannheim). Die Leihe von Linksverteidiger Luca Itter (SC Freiburg) wurde um ein Jahr verlängert.

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Bielefeld verliert Voglsammer - Serra und Vasiliadis kommen

Bielefeld verlassen hat der langjährige Arminia-Stürmer Andreas Voglsammer, den sich Union Berlin ablösefrei ins Team holte. Die Berliner sind mit bereits neun Zugängen aktuell übrigens mit Abstand der bisherige Transfermeister. Verstärkt hat sich die Arminia – auch das war schon während der Saison klar – bisher mit zwei Leistungsträgern der 2. Liga. Stürmer Janni Serra, einst für ein Jahr auch beim VfL am Ball, wechselt von Holstein Kiel zu den Westfalen. Der zentrale Mittelfeldspieler Sebastian Vasiliadis kommt vom SC Paderborn.