Bochum. Bochum will Sonntag den Aufstieg feiern und die Zweitliga-Schale holen – fast alles spricht dafür. Zumindest beim Blick auf die reine Mathematik.
18 Jahre lang hat Ansgar Schwenken für den VfL Bochum gearbeitet, von 2003 bis 2014 war der Finanzexperte im Vorstand des VfL. Seit Ende 2015 ist Schwenken einer der führenden Köpfe der Deutschen Fußball-Liga. Der 51-Jährige wird als Mitglied des DFL-Präsidiums am Pfingstsonntag im Vonovia-Ruhrstadion Platz nehmen, um irgendwann nach dem Abpfiff der Partie zwischen dem VfL und dem SV Sandhausen (15.30 Uhr/Sky) eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Wenn es die Abschluss-Tabelle der 2. Liga denn erlaubt.
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Die Original-Meisterschale der 2. Liga wird jedenfalls beim Tabellenführer in Bochum (64 Punkte/63:38 Tore/+25) sein am Sonntag, und sie soll nach dem Willen des VfL dort bleiben. Schwenken würde sie im Erfolgsfall übergeben, teilte die DFL mit. In Kiel (62/55:32/+23, Heimspiel gegen Darmstadt) und Fürth (61/66:42/+24, Heimspiel gegen Düsseldorf), wo ebenfalls Meister gekürt werden könnten, wird die DFL eine Kopie der Schale platzieren.
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Bochums Trainer Reis will die Schale: „Wir wollen die Saison als Erster abschließen“
Dass das Original in Bochum sein wird, liegt natürlich an der Ausgangslage: Gewinnt der VfL, ist er auch Meister. Bei einem Remis wäre er auch Meister, wenn Kiel nicht mit drei Toren Unterschied gewinnt. Seit 2008/09 gibt es die Zweitliga-Meisterschale. „Wir werden alles dafür tun, sie erstmals nach Bochum zu holen“, sagt VfL-Trainer Thomas Reis. „Wir sind Tabellenführer und wollen die Saison als Erster abschließen.“
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Noch wichtiger ist Reis, ist allen Bochumern natürlich, dass der VfL überhaupt aufsteigt, ob nun als Erster oder Zweiter. Und bedient man sich mal der allerdings komplett emotionslosen Mathematik, dann ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch.
Drei Spiele, 27 Konstellationen: Und nur in einem Fall steigt Bochum nicht direkt auf
Für die drei Partien Bochum gegen Sandhausen, Kiel gegen Darmstadt und Fürth gegen Düsseldorf gibt es 27 mögliche Konstellationen des Ausgangs. Zum Beispiel: Bochum gewinnt, Kiel spielt remis, Fürth verliert. Oder: Bochum verliert, Kiel gewinnt, Fürth spielt remis.
In 26 der möglichen Fälle steigt der VfL Bochum direkt auf, als Erster oder Zweiter. In nur einer einzigen rutscht er auf den Relegationsplatz drei ab: Wenn Bochum verliert und Kiel gewinnt und Fürth gewinnt. Fürth hätte dann das bessere Torverhältnis. Und der VfL müsste in die Relegation gegen den Sechzehnten der 1. Liga, gegen Bielefeld, Bremen oder Köln am 26. und 29. Mai, zuerst beim Bundesligisten.
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Ein Szenario, dass man mit aller Macht vermeiden will. Auch und ja gerade mit Eigenschaften, die in der Mathematik eben keine Rolle spielen. Mit Emotionen, Mentalität und einem, trotz des Ausfalls einiger Spieler, starken Kader in guter (Tages-)Form.