Bochum. Trainer Thomas Reis vom Zweitliga-Tabellenführer VfL Bochum lässt sich durch das 1:3 in Darmstadt nicht die Erstliga-Ambitionen nehmen.

Acht Mal hat Zweitliga-Tabellenführer VfL Bochum in dieser Saison eine Niederlage mit einem Sieg gekontert. In der Rückrunde folgten einer Pleite sogar stets zwei Siege am Stück. „Wir haben diese Serien im Kopf. Wir wollen das durchziehen bis zum Schluss“, sagte Trainer Thomas Reis am Tag nach der neunten Saisonniederlage.

Er gab sich nach dem 1:3 beim SV Darmstadt 98 gewohnt ruhig: „Für mich ist wichtig, dass wir wieder aufstehen, wie bisher auch. Wir haben eine Riesenchance, aus einer sehr guten Saison eine herausragende zu machen.“ Sie zu nutzen, hat Bochum weiterhin „in der eigenen Hand, das sollte Motivation genug sein und nicht hemmen“.

VfL Bochum trifft auf Regensburg, Nürnberg und Sandhausen

Der VfL ist mit 60 Punkten Spitzenreiter und bliebe auch auf einem Aufstiegsplatz, wenn die Konkurrenz sämtliche Nachholspiele gewinnt. Weiter geht es gegen Jahn Regensburg am 9. Mai, dann in Nürnberg, zum Abschluss kommt der SV Sandhausen ins Ruhrstadion. Vier Punkte reichen definitiv für Rang drei – vielleicht auch schon für den direkten Aufstieg.

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Allerdings muss auch der bisher weitgehend von Verletzungen verschont gebliebene VfL Ausfälle verkraften. Manuel Riemann wird nach seinem Mittelhandbruch wohl bis zum Schluss als Führungskraft fehlen, auch wenn der ehrgeizige Torwart die Hoffnung auf einen Einsatz längst nicht aufgegeben hat. In Darmstadt verletzte sich Flügelstürmer Danny Blum, er knickte nur 24 Minuten nach seiner Einwechslung um. Der 30-Jährige zog sich eine Muskelverletzung zu, bestätigte eine MRT-Untersuchung gestern. Er fällt laut Verein „vorerst“ aus. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass für den Mann mit dem starken linken Fuß die Saison bereits beendet ist. Dem VfL fehlt jedenfalls ein weiterer „Qualitätsspieler“, so der Trainer, „das ist natürlich bitter“.

VfL Bochum war gefühlt in der 74. Minute aufgestiegen

Aber kein Grund zur Panik. Wichtiger wird sein, die Konzentration hochzuhalten bis zur 90. Minute. Am späten Montagabend konnte sich noch kein Bochumer den Einbruch erklären nach zuvor fast 80 souverän verteidigten Minuten, nach dem 1:0 durch Robert Tesches Volleyschuss. Gefühlt war der VfL in dieser 74. Minute aufgestiegen – kurz darauf aber drehte Darmstadt binnen zwei Minuten die Partie.

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„Ich habe mir über Nacht natürlich auch meine Gedanken gemacht. Vielleicht hat uns die Führung diesmal nicht gut getan, weil wir uns zu sicher gefühlt haben“, mutmaßte Reis. Denn am Ende brach der VfL völlig ein, übernahmen auch die Führungsspieler keine Führung auf dem Feld. Reis: „Wir hätten noch das vierte oder fünfte Tor kriegen können. Das darf uns einfach nicht passieren.“