Darmstadt. Drei Spiele hat der VfL Bochum noch, um die Schritte Richtung Aufstieg zu machen. In Darmstadt zeigten viele Spieler nicht ihre beste Leistung.
Über lange Zeit war es kein gutes Zweitliga-Spiel, das der SV Darmstadt 98 und der VfL Bochum am Montagabend boten. Erst am Ende gab es richtig was zu sehen. Vier Tore und einen klaren Sieger. Der hieß nicht VfL Bochum. Die Noten zum Spiel.
Patrick Drewes: Auf die Entfernung hätte man schon mal denken können, da stünde doch Manuel Riemann im Tor. Drewes und Riemann sehen sich von weitem durchaus etwas ähnlich. Um zu wissen, dass es eben doch Drewes ist, musste man aber nur kurz die Augen schließen. Da waren dann nur die üblichen Spielgeräusche zu hören, nicht aber Riemanns Dauersprech. Ansonsten aber machte es Drewes ähnlich gut wie Riemann. Wenn er gebraucht wurde war er zunächst da. Note: 3,5
Danilo Soares: Auf der linken Abwehrseite spielte Danilo Soares wieder wie Danilo Soares. Auch den Darmstädtern zeigte er, dass er, obwohl er zuletzt etwas weniger spielen durfte, den Elastico, einen feinen Trick, natürlich noch beherrscht. So etwas verlernt man nicht. Dazu zeigte er aber auch, warum er bis zu seiner Sperre und seiner Spielpause immer links hinten verteidigt hatte. Über seine Seite liefen die meisten Bochumer und die wenigsten Darmstädter Angriffe. Note: 2,5.
Cristian Gamboa: Mit seinen kurzen schnellen Schritten erinnert der Verteidiger aus Costa Rica immer etwas an Renate Stecher. Die schnelle Läuferin aus der ehemaligen DDR, die Älteren werden sich erinnern, war aber natürlich nicht so gewieft im Zweikampf und dabei so kompromisslos wie Gamboa. Note 3
Armel Bella-Kotchap: Es gab eine Szene im Spiel gegen Darmstadt, da ging ein Raunen durch die wenigen zugelassenen Zuschauer im Darmstädter Stadion. An der Mittellinie ging Bella-Kotchap in einen Zweikampf. Dabei trennte er Darmstadts durchaus körperlich präsenten Stürmer Serdar Dursun vom Ball, als würde er das mit einem Grundschüler tun. Sah dann später selbst wie ein Grundschüler aus, als Dursun zwei Tore machte und das Spiel entschied. Note: 3
Maxim Leitsch: Den Zweikampf, den Bella-Kotchap an der Mittellinie locker gegen Dursun gewann, hatte Leitsch zuvor locker verloren. Er gefiel dennoch über weite Strecken mit guten Zweikämpfen und vielen Ballkontakten. Rückte beim 2:1 durch Darmstadt vielleicht etwas zu früh rüber, wollte dabei aber auch nur seinem Kapitän Anthony Losilla helfen. Note: 3
Anthony Losilla: Anthony Losilla ist Anthony Losilla ist Anthony Losilla. Der Spielführer spulte die üblichen Meter ab, versuchte das Spiel immer wieder anzuschieben. Tauchte auch immer mal wieder im Darmstädter Strafraum auf. Vor dem 1:2 verlor er ein kurzes Sprintduell. Ein Laufduell hätte er gewonnen. Note: 3
Robert Tesche: In Spielminute 74 tat Robert Tesche, was ein Robert Tesche dieser Tage so tut. Er schoss den Ball ins Tor. Es war das 1:0 und Tesches viertes Tor in den vergangenen drei Spielen. Das wäre für einen Stürmer eine herausragende Quote, ist es erst recht für einen defensiven Mittelfeldspieler. Tesche verzichtete auf den Torjubel-Flic-Flac. Vielleicht ahnte er, dass sein Tor diesmal nicht reichen würde. Note: 2,5
Gerrit Holtmann: Der Gerrit Holtmann im Saisonendspurt ist nicht mehr der Gerrit Holtmann vom Saisonstart. Gegen Darmstadt gab er gefühlt die meisten Torschüsse für die Bochumer ab. Sein Tempo konnten die Darmstädter nicht immer gut verteidigen. Machte dann aber doch zu wenig aus seinen Möglichkeiten und erinnerte dann doch wieder an den Gerrit Holtmann vom Saisonstart. Note: 3,5
Robert Zulj: Er kann den Unterschied ausmachen. Er ist einer dieser Unterschiedspieler. Im Unterschied zu vielen Spielen zuvor, fand er mit seinen Pässen diesmal zu selten die Räume und damit die Mitspieler, um Torgefahr herauf zu beschwören. Auch seine Standards machten keinen Unterschied. Note: 4
Herbert Bockhorn: Im Unterschied zum ersten Saisondrittel ist Bockhorn inzwischen fester Bestandteil des Teams. Seinen Startelfeinsatz auf der linken Offensivseite gegen Darmstadt hatte er sich mit guten Leistungen gegen Hannover und Heidenheim verdient. Mit der Leistung aus dem Darmstadt-Spiel wird es für ihn schwierig, in die Startelf für das Spiel gegen Regensburg zu rutschen. Note: 4
Simon Zoller: Nach einem Zusammenprall spielte der lauffreudige Stürmer mit einem blauen Kopfverband. So war er noch besser zu sehen. Ansonsten aber er ohnehin wieder der erste, den Darmstadts Torwart Schuhen und seine Innenverteidiger zu sehen bekamen. Scheinbar nimmermüde lief Zoller sie an. Für einen Zoller-Jubel kam er diesmal nicht in Frage. Der Tor-Mucki blieb im Ärmel. Note: 3,5
Danny Blum, Silvere Ganvoula und Soma Novothny wurden eingewechselt.