Bochum. Der VfL Bochum ist mitten im Aufstiegsrennen der 2. Liga. Etliche Akteure des VfL haben Titelerfahrung. Ein Spieler ragt heraus.

Thomas Reis könnte genug Erfolgsgeschichten erzählen. Drei Aufstiege hat der aktuelle Cheftrainer des VfL Bochum als Spieler mit dem VfL Bochum geschafft. Er aber hält sich damit zurück. Der Tatsache, dass etliche Akteure auch Titelerfahrungen haben, misst er ebenso nur bedingt Bedeutung bei.

Cristian Gamboa ragt mit seiner Titelsammlung heraus. Der Außenverteidiger aus Costa Rica hat mit Celtic Glasgow in Schottland drei Mal den Titel gewonnen, dazu drei Mal den schottischen Pokal und drei Mal den Ligapokal. Mit dem FC Kopenhagen wurde er dänischer Meister, mit Liberia Mia CF Meister in Costa Rica. Er weiß, wie Erfolg sich anfühlt.

Meister in Deutschland, Belgien, Italien, Österreich und Griechenland

Danilo Soares hat mit dem FC Ingolstadt als Meister der 2. Bundesliga in der Saison 2014/2015 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Danny Blum ist einmal mit dem Karlsruher SC und einmal mit dem SV Sandhausen Meister in der 3. Liga geworden. Raman Chibsah feierte die Meisterschaft in der 2. Italienischen Liga mit US Sassuolo, Robert Zulj die Meisterschaft in Österreich mit RB Salzburg, Vasileios Lampropoulos den Titel in der 1. Griechischen Liga mit AEK Athen.

Saulo Decarli und Erhan Masovic wurden zusammen mit dem FC Brügge in der Saison 2017/2018 Meister in Belgien. Milos Pantovic darf sich sogar Deutscher Meister mit dem FC Bayern München nennen. In der Saison 2015/2016 spielte er dabei genau eine Minute. Spätestens da wird klar: Die zurückliegenden Erfolge einzelner Spieler helfen den Bochumern in der aktuellen Situation eher wenig. Genauso ordnet es Reis ein.

Ausgangslage ist unverändert

"Dass ich mit dem VfL Bochum als Spieler drei Aufstiege geschafft habe, ist in unserer aktuellen Situation nicht von Bedeutung. Ich kann sagen, dass es schön ist aufzusteigen, mehr aber auch nicht. Wir haben Spieler im Team, für die es vermutlich die letzte Gelegenheit ist, so einen Aufstieg zu schaffen. Unsere jungen Spieler haben vielleicht noch weitere Möglichkeiten." Darüber hinaus solle man immer heiß auf Erfolg sein. "Das Team hat die Gelegenheit, eine Saison zu spielen, die nicht durchschnittlich ist und lange im Aufstiegsrennen dabei zu sein."

Die Ausgangslage vor den letzten zwölf Spielen der Saison sei unverändert: "Wir müssen erst mal jedes Spiel spielen und möglichst gewinnen", sagt Reis. "Dabei gucken wir nur auf uns, denn wir haben alles in der eigenen Hand."

Blum steht vor der Rückkehr ins Team

Das meiste jedenfalls. Mögliche Verletzungen oder Sperren sind eben nicht exakt planbar. Gegen Würzburg muss Reis in jedem Fall die Innenverteidigung umbauen. Maxim Leitsch ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Er hat, nachdem er gegen Aue einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte, weiter individuell trainiert. "Er soll seinen Fuß komplett auskurieren", sagt Reis und fügt scherzend an. "Wegen seiner Gelbsperre ist die Zeit da, er hat am Wochenende ja Urlaub."

Wichtig sei, sagt Reis, "dass wir auf die Gelbsperre von Maxim Leitsch reagieren können. Wir haben den Großteil der Mannschaft über einen langen Zeitraum fit."
So seien auch bei Danny Blum die Voraussetzungen gut, dass er spielen könne. "Wenn das klappt, müssen wir schauen, wie lange seine Kräfte reichen."

Reis glaubt an die Treffsicherheit von Zoller

Blum könnte für den angeschlagenen Herbert Bockhorn zurück ins Team rücken. "Herbert Bockhorn bleibt ein Wackelkandidat für das Spiel gegen die Würzburger Kickers", sagt Reis. "Er hat nicht jede Einheit in dieser Woche mitgemacht. Bei Simon Zoller sieht es besser aus. Er hat am Montag eine Einheit nicht mit der Mannschaft gemacht, ansonsten hatte er dann keine Nachwehen seiner muskulären Probleme mehr."

Hilfreich für die Bochumer wäre, wenn Simon Zoller seine Treffsicherheit wieder finden würde. Zwei Spiele hat er nicht getroffen. "Er wird wieder sein Tor machen", sagt Reis. "Er wird jetzt natürlich anders beäugt, weil er unser bester Torschütze ist. Er hat auch mit seiner hohen Laufbereitschaft die Messlatte sehr hoch gelegt."

Kein Schongang gegen Würzburg

Fest steht, dass die Bochumer mit Würzburg auf einen Gegner treffen, der besser ist, als es der aktuelle Tabellenstand aussagt. Die Würzburger sind Letzter, gewannen aber am vergangenen Spieltag gegen Spitzenreiter Hamburg. "Würzburg ist in der Rückrunde deutlich stabiler", sagt Reis. "Sie haben Spieler dazu bekommen, die unbelastet sind. Das Spiel gegen Würzburg ist bestimmt kein Test für die Spiele gegen die Topteams, die dann folgen. Wer so etwas denkt, macht einen großen Fehler. In diesem Spiel gibt es für uns keinen Schongang."