Bochum. Mit dem Spiel bei St. Pauli startet für den VfL Bochum die Rückrunde. Personell sieht es trotz einiger Ausfälle gut beim VfL aus.

Am 21. September 2020 deutete lange viel darauf hin, dass der VfL Bochum mit einem Sieg in die neue Zweitligasaison starten würde. Robert Zulj und Simon Zoller hatten gegen den FC St. Pauli getroffen, Bochum führte bis zur 84. Minute mit 2:0. Dann kam Daniel-Kofi Kyereh.

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Mit seinen zwei Treffern sorgte er für das 2:2 und Ernüchterung bei den Bochumern. Sie hatten den Gegner dominiert und verdient geführt. Am Donnerstag treffen die Teams im Rückspiel aufeinander (20.30 Uhr). Nach dem 2:2 zum Start sind die Wege der Teams fast komplett unterschiedlich verlaufen.

Schultz warnt vor dem VfL Bochum

Die Bochumer gehen von Platz zwei und damit einem direkten Aufstiegsplatz in die Rückrunde. St. Pauli liegt auf Platz 15 nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz und dem SV Sandhausen. Verständlich, dass Timo Schultz, der Trainer des FC St. Pauli, vor Bochum warnt.

„Sie haben eine Top-Zweitliga-Mannschaft, ich gehe davon aus, dass sie bis zum Ende oben dabei sind. Wir haben aber in den letzten Spielen Selbstvertrauen gesammelt und rechnen uns Chancen aus, sie schlagen zu können.“ Das frische Selbstvertrauen resultiert aus zwei Siegen in Reihe. St. Pauli gewann mit 2:0 gegen Jahn Regensburg und davor mit 3:2 bei Hannover 96.

Reis erwartet ein offeneres Spiel

Auch deshalb geht Thomas Reis, Trainer des VfL Bochum davon aus, dass das Spiel in Hamburg unter Flutlicht wieder eine ganz andere Aufgabe als am vergangenen Sonntag in Sandhausen wird. „Pauli hat sich gefangen, sie haben neue Spieler an Bord und spielen nun einen anderen Fußball, als noch in der Hinrunde. Ich gehe schon davon aus, dass sie Fußball spielen wollen. Ich erwarte ein offeneres Spiel.“ Das allerdings könnte den Bochumern entgegenkommen.

Sandhausen hatte wenig für das Spiel getan, hatte tief gestanden und auf Konter gewartet. Besonders in der zweiten Hälfte war es ein Spiel auf ein Tor, das Sandhäuser Tor. Dadurch hatten die Bochumer allerdings auch wenig Platz, um in die Tiefe zu spielen.

Holtmann vor seiner Rückkehr in die Startelf

Gegen St. Pauli erhofft sich Reis wieder mehr Möglichkeiten. Für die könnte dann wieder Gerrit Holtmann sorgen. Gegen Sandhausen war er aus der Startelf gerutscht, Milos Pantovic fing an. Die Wahrscheinlichkeit, dass Holtmann zurück in die Startelf rücke, sei da, sagte Reis. „Er hat gute Karten, nun wieder ausgeruht, dabei zu sein. Der Kader wird wohl ähnlich aussehen wie in Sandhausen. In jedem Fall wollen wir wieder Dynamik auf den Außenbahnen haben.“

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Weiterhin nicht dabei sind Vasileios Lamprpoulos und Danny Blum. Beide sind im Aufbautraining. Reis hofft, dass sie schnell wieder zur Mannschaft stoßen. Das haben Tarsis Bonga und Soma Novothny inzwischen geschafft. Besonders Novothny mache einen guten Eindruck, sagte Reis. „Vielleicht kann er in den Kader rücken.“ Für Patrick Drewes kommt das Spiel auf St. Pauli noch zu früh. „Gegen Karlsruhe ist er hoffentlich wieder an Bord“, sagte Reis. Statt Drewes ist erneut Paul Grave die Nummer zwei hinter Manuel Riemann.

Mannschaft gibt wichtige Zeichen

Bei der Pressekonferenz vor dem St. Pauli-Spiel war dann natürlich noch einmal die Hinrunde Thema. Das Fazit von Reis fällt bei Platz zwei entsprechend positiv aus. „Bei 33 Punkten kann man sagen, dass die Hinrunde eine tolle Geschichte war. Wir haben viel Gutes für uns mitgenommen. Die Mannschaft will gewinnen. Klappt das nicht, dann ist sie unzufrieden. Das ist ein wichtiges Zeichen. Doch die Hinrunde ist nun abgehakt. Jetzt geht es darum, gut in die Rückrunde zu starten. Darauf liegt unser Fokus.“

Mit „uns“ meint Reis die Mannschaft und insbesondere seinen Co-Trainer Markus Gellhaus. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Trainern, die sich vorher nicht kannten, hat sich zu einem Glücksfall für den VfL Bochum entwickelt. „Persönlich kannten wir uns nicht, nur ein wenig als Gegner“, sagte Reis.

Großes Vertrauen zwischen Reis und Gellhaus

Ihm sei es wichtig gewesen, eine Vertrauensperson an seine Seite zu bekommen, die viel Erfahrung bei den Profis habe. „Wir haben uns getroffen und viel gesprochen. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge und sehen den Fußball ähnlich. Ich bin sehr froh, dass Markus sich für den VfL und mich entschieden hat. Das kann gern die nächsten Jahre so weitergehen. Er ist eine absolute Vertrauensperson für mich.“

Markus Gellhaus bestätigt das. „Ab dem ersten Tag hatten wir eine Vertrauensbasis. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich hier gelandet bin. Ich habe einen Cheftrainer, der mir viel anvertraut und mir viel Wertschätzung entgegenbringt.“