Bochum. Den Sieg im DFB-Pokal gegen Mainz haben sie beim VfL Bochum lange gefeiert. Nun aber gilt die Konzentration der Liga.
Thomas Reis konnte am Sonntag nach Weihnachten noch gar nicht genau sagen, ob oder welche Spieler beim Trainingsauftakt am Montag fehlen werden. Der Trainer des VfL Bochum hatte seinem Team nach dem Sieg nach Elfmeterschießen im DFB-Pokal beim FSV Mainz 05 einen Tag länger frei gegeben. Am Montag startet der Zweitligist bereits wieder in die Vorbereitung auf das nächste Ligaspiel. Eine Winterpause gibt es in diesem Jahr nicht – dafür aber den VfL Bochum in der dritten Runde des DFB-Pokals.
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In der Saison 2015/2016 waren die Bochumer zuletzt so weit gekommen. Da ging es dann bis ins Viertelfinale und gegen Bayern München. Die Bayern gewannen mit 3:0. Verständlich, dass sich Reis in diesem Wettbewerb erst einmal nicht Leipzig, Dortmund oder die Bayern als Gegner wünscht. Möglich wäre stattdessen, dass Bochum am 3. Januar einen Zweitligisten zugelost bekommt. Neben dem VfL sind aus der 2. Bundesliga noch Paderborn, Regensburg, Fürth und Darmstadt im Wettbewerb, zudem steht das Spiel von Kiel gegen die Bayern der zweiten Runde noch aus.
VfL kann Pokal-Einnahmen gut gebrauchen
Aus der 1. Bundesliga sind 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, FC Schalke 04, RB Leipzig, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg, Werder Bremen sowie Frankfurt oder Leverkusen und eben die Bayern dabei. Rot-Weiss Essen ist der einzige Regionalligist im Wettbewerb.
Unklar ist zudem, wie viel Geld die Bochumer im Pokal dazu verdienen. 137.000 Euro bekamen sie für die erste Runde, 20 Prozent weniger als in der Saison davor. In der vergangenen Saison gab es es 351.000 Euro für das Erreichen von Runde zwei und 702.000 Euro für das Erreichen von Runde drei. Gilt das mit den 20 Prozent weniger auch für diese zweite und die dritte Runde, wären es immerhin noch 280.000 Euro und 562.000 Euro.
Drewes als Spieler des Spiels
Das ist Geld, das die Bochumer gut gebrauchen können. Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL, hat bereits erklärt, dass der Verein dieses Geld dafür nutzen muss, um finanzielle Löcher zu stopfen.
Egal gegen wen es Anfang Februar im Achtelfinale des Pokals geht, wird dann nicht Manuel Riemann im Tor stehen. Bochums Stamm-Torwart sah gegen Mainz zu Beginn der Verlängerung die Rote Karte und wird eine Sperre bekommen. Daher wird Patrick Drewes oder Paul Grave, Riemanns Vertreter, dann voraussichtlich im Tor stehen. Drewes war einer von vielen „Helden“ im VfL-Trikot in Mainz. Er hielt den dritten Elfmeter der Mainzer und brachte sein Team die Runde weiter. Dafür wurde er dann auch gleich zum „Spieler des Spiels“ gewählt. Zudem durfte er dann auch noch zur Doping-Probe. Drewes bekam gleich das volle Programm.
Fans warten vor dem Ruhrstadion
Die Auszeichnung „Spieler des Spiels“ hätten sich auch andere Bochumer verdient gehabt. Armel Bella-Kotchap zum Beispiel, der trotz größter körperlicher Probleme bis zum Ende durchhielt. Oder Robert Tesche, dem mit der letzten Aktion in der regulären Spielzeit der Ausgleich und damit das Tor zur Verlängerung gelang. Er wäre darüber hinaus der Bochumer gewesen, der den fünften und vermeintlich letzten Elfmeter geschossen hätte. Dazu kam es nicht. Auch Danny Blum musste nicht mehr bis zum Punkt laufen. Milos Pantovic, Erhan Masovic und Silvere Ganvoula hatten zusammen mit Pfosten, Latte und Drewes bereits für die Entscheidung gesorgt.
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Danach feierten die Bochumer: Erst auf dem Platz, dann in der Kabine, im Bus auf der Rückfahrt und schließlich noch vor dem Ruhrstadion. „Der Empfang durch unsere Fans um 3.30 Uhr am Ruhrstadion war überraschend“, sagte Reis. „Wir vermissen sie und sie zeigen, dass sie da sind. Das ist überragend!“
VfL Bochum: Fünf Spiele im Januar
Ab Montag sei es nun aber vorbei mit Mainz, sagte Reis. „Von da an gilt es, sich mit Vollgas auf Darmstadt vorzubereiten. Wir wollen in der Tabelle weiter oben dabei bleiben. Es macht mehr Spaß, von oben nach unten zu schauen. Unser guter Tabellenplatz ist eine Momentaufnahme. Fußball bleibt ein Tagesgeschäft. Wir müssen den Januar mit den fünf Spielen gut überstehen.“