Bochum. Verspielte Vorsprünge in der Liga, Zoff beim Training. Die Stimmung beim VfL war zu Wochenbeginn ausbaufähig. Und jetzt geht es nach Darmstadt.

Es wäre soviel einfacher in dieser Woche für die Profis des VfL Bochum gewesen, wenn sie das Spiel gegen den SV Sandhausen gewonnen hätten. Nach dem späten Ausgleich zum 4:4 aber bekommen alle Aktionen der Woche eine etwas andere Note.

Chung Yong Lee wechselt kurzfristig nach Südkorea. Da er zuletzt kaum gespielt hat, sieht das fast nach Flucht aus. Winterzugang Robert Zulj verlässt zu Wochenbeginn den Trainingsplatz zu früh. Da er in den vergangenen Spielen nur wenig gespielt hat, sieht das aus, als wäre er beleidigt. Simon Lorenz und Manuel Wintzheimer geraten beim Training aneinander.

Die beiden spielen ebenso recht wenig. Sie scheinen nicht ausgelastet und fühlen sich und ihre Leistungen und Möglichkeiten möglicherweise auch nicht richtig gewürdigt. Beim VfL Bochum scheint es derzeit viele Baustellen zu geben.

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Erneute Erinnerung an die Verhaltensregeln

Das hilft im Abstiegskampf wenig. Es zeigt aber, wie es um das Nervenkostüm und die Einstellung einiger Akteure in dieser wichtigen Phase der Saison bestellt ist. „Wir haben die Verhaltensregeln noch einmal angesprochen“, sagte Thomas Reis nach der Mittwochseinheit.

Die Aktionen von Zulj, Lorenz und Wintzheimer versuchte er entsprechend einzuordnen und zu moderieren. „Als Robert Zulj ging, war das Training bereits beendet, aber wir sammeln halt immer zusammen die Bälle ein und gehen dann gemeinsam vom Platz.“ Und was Lorenz und Wintzheimer beträfe, da sei er als Spieler früher deutlich schlimmer gewesen.

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Für Reis sind die Aktionen damit vom Tisch. Seine Konzentration gilt schon seit Montag dem SV Darmstadt. Aber weil das mit den verspielten Vorsprüngen und den Vorfällen beim Training nicht reicht, geht es am nächsten Spieltag gegen einen Gegner, der sich zurzeit immer mehr mit Selbstvertrauen vollpumpt.

Darmstadt hat neun Spiele in Folge nicht verloren

Dabei hätten sie auch beim SV Darmstadt 98 Grund genug, um sich selbst zu zerlegen. Neun Spiele in Folge hat das Team nicht verloren, zuletzt vier Spiele am Stück gewonnen. Darmstadt ist Sechster, Trainer Dimitrios Grammozis leistet offenbar zusammen mit dem Team gute Arbeit. Dennoch wird er den Verein im Sommer verlassen. Darmstadt hatte ihm einen Ein-Jahres-Vertrag angeboten. Das war Grammozis trotz erhöhter Bezüge zu wenig.

Darmstadt aber spielt trotzdem erfolgreich, hat einen Lauf. „Jeder Lauf“, sagt Reis, „endet auch mal irgendwann. Wir fahren nach Darmstadt, um zu gewinnen. Uns hat gegen Heidenheim auch keiner etwas zugetraut. Da haben wir dann drei Tore geschossen und gewonnen.“ Und Danny Blum habe schließlich auch einen Lauf.

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Zoller ist zurück im Training

Der Linksaußen erzielte gegen Sandhausen drei Tore. Das vierte machte Jordi Osei-Tutu. Der junge Engländer kam auch am Mittwoch mit einen Grinsen vom Platz. Nachdem er viele Woche außen vor war, überzeugte er gegen Sandhausen. Er könnte auch gegen Darmstadt ein Akteur für die Startformation sein. Am Mittwoch aber trainierte auch Simon Zoller wieder voll mit. Er hatte zuletzt krank gefehlt.