Bochum. Ohne Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh und Innenverteidiger Anthar Yahia reist Fußball-Bundesligist VfL Bochum zum Spiel am Samstag beim krisengeschüttelten VfB Stuttgart. Bei beiden Akteuren wolle er "kein Risiko" eingehen, sagte VfL-Trainer Heiko Herrlich.

Heiko Herrlich war ziemlich gut drauf am Donnerstagnachmittag: Der Trainer hatte Geburtstag, und zu seinem 38. hatte er alle VfL-Mitarbeiter eingeladen im „Morrizz”. Thomas Ernst, dem Sportvorstand, jedenfalls hat's „geschmeckt”, wie er vollmundig meinte nach Herrlichs süffisantem Einwurf zu Beginn der obligatorischen Pressekonferenz – und damit war Schluss mit Partylaune und erst Recht mit Redseligkeit.

Mimoun Azaouagh (nach Muskelfaserriss) und Anthar Yahia (Leistenprobleme) fallen aus am Samstag beim VfB Stuttgart, das ist die schlechte Nachricht, die Herrlich preisgab. Beide trainierten zwar individuell, bei beiden aber will er „kein Risiko” eingehen. Bis zum Bayern-Heimspiel sollen sie dann wieder topfit sein.

Einen Plan im Kopf

nd sonst? Haben alle „sehr engagiert” trainiert in dieser Woche. Auch Diego Klimowicz, auch Zlatko Dedic nach überstandener Schweinegrippe, beide dürften damit zum Kader gehören. Vermutlich. Zwar hat Herrlich natürlich längst „einen Plan” im Kopf für das „wichtige Spiel”, wie er sagt; den behielt er aber mal komplett für sich. „Zwei, drei Varianten” seien denkbar. Mit Sestak als einziger Spitze, nur zum Beispiel? Keine Antwort, kein verräterisches Mienenspiel von Herrlich – aber wahrscheinlich ist es doch. Schließlich ist der schnelle und laufstarke Sestak ein idealer Konterstürmer. Und dass die spielschwachen Bochumer beim VfB plötzlich zur großen Offensive blasen, ist noch unwahrscheinlicher als der Abstieg der Schwaben. Daran ändert auch der seltsame Umstand nichts, dass die Stuttgarter als Tabellen-Siebzehnter derzeit tatsächlich auf einem Abstiegsplatz stehen – hinter dem VfL. Letzteres, so Herrlichs Ziel, „soll auch nach dem Spiel noch so sein”.

Daher wird die Defensive einmal mehr gefordert sein, an Selbstbewusstsein sollte es ihr nach den beiden Zu-Null-Spielen gegen Hamburg und Köln eigentlich nicht mangeln. Wahrscheinlich also, dass Viererkette und Doppel-Sechs (Dabrowski, Pfertzel) unverändert bleiben. Und vielleicht reicht dann ja vorne ein genialer Moment, so einer wie in Hamburg; einer von Sestak oder Klimowicz, Dedic oder Grote, Ono oder Epalle, Prokoph oder sogar Freier ...