Grumme. . Beim Westfalen-Derby in Bielefeld am Sonntag kann der VfL Bochum vielleicht doch wieder auf Torjäger Lukas Hinterseer setzen.

Fällt es am Sonntag, das 700. Zweitliga-Tor des VfL Bochum? Bei 699 ist der einst unabsteigbare Erstligist mittlerweile angekommen. Und ein Kandidat für den Jubiläums-Treffer, mit dem vor zwei Tagen noch gar nicht zu rechnen war, ist: Lukas Hinterseer.

Der Stürmer, mit 13 Toren Bochums klare Nummer eins und in der 2. Liga die Nummer zwei, hat am Freitag komplett mittrainiert. Problemlos. Ohne Beschwerden. Die Oberschenkel-Verletzung scheint auskuriert zu sein. Allerdings hat der Österreicher seit dem 2:2 in Dresden nicht nur den 1:0-Sieg gegen Heidenheim verpasst, sondern auch zehn Tage Training mit dem Team. Am Samstag will Trainer Robin Dutt mit dem 27-Jährigen nach der Abschluss-Einheit sprechen, ob es Sinn macht, ihn mitzunehmen. „Natürlich verzichten wir nicht gern freiwillig auf ihn, er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns“, sagt Dutt.

Tendenz: Hinterseer spielt den Edel-Joker

Tendenz: Lukas Hinterseer ist dabei, aber nicht in der Startelf. Es gibt schlechtere Joker, auch wenn der Torjäger diese Rolle in seinen 54 Einsätzen für den VfL Bochum erst drei Mal eingenommen hat – in der Zeit vor Robin Dutt. Wer ihm zuhört, spürt, dass der kampfstarke Stürmer heiß ist: „Es ist Derbyzeit. Wer das nicht versteht, ist falsch auf dem Platz“, sagt Hinterseer. „Der Trainer hat uns schon darauf eingestimmt. Wir wollen gewinnen.“

Von fehlender Motivation angesichts der entspannten Tabellenlage will niemand etwas wissen. Schon gar nicht der Coach: „Profifußballer sind grundsätzlich fehl’ am Platz, wenn sie ihre Spieltagsmotivation nur aus bestimmten Konstellationen ziehen“, sagt Dutt. „Die haben Bock darauf Spiele zu gewinnen, Anerkennung zu bekommen. Deshalb haben sie es zum Profi geschafft.“

2500 VfL-Fans reisen zur Alm

Oder auch: zum Trainer. Dutt jedenfalls kennt keine Langeweile bei einem Meisterschaftsspiel, das Kribbeln sei immer da – erst Recht, wenn so viele Fans mitreisen. 2500 Bochumer erwartet der Verein am Sonntag in Bielefeld. Gerne erinnert sich Dutt an Auswärtsspiele mit ähnlich starker Unterstützung: an Düsseldorf im Vorjahr (2:0), an Köln im Dezember (3:2). „Das waren immer tolle Momente“, sagt Dutt.

So sieht es auch Simon Zoller, der sicher wieder beginnen wird: „Wir haben gesehen, dass wir die Spiele gewinnen können, wenn wir hart arbeiten“, blickt er auch auf das 1:0 gegen Heidenheim zurück, das den Profis offenbar viel Selbstvertrauen gegeben hat. Das müssen sie nun auf den Platz bringen, um in Bielefeld „ein Zeichen zu setzen“, so Trainer Robin Dutt.

Baumgartner fällt definitiv aus

Dabei muss er im Vergleich zum Heidenheim-Spiel nur auf Dominik Baumgartner verzichten, der seine Krankheit noch ein, zwei Tage auskurieren muss.

In der Startelf ist beim VfL Bochum insofern nur mit einer Änderung zu rechnen, denn Linksverteidiger Danilo Soares ist wieder dabei. Vitaly Janelt rückt dann wohl ins Mittelfeldzentrum vor, Robert Tesche müsste auf der Bank Platz nehmen.