Beim 1:0 gegen Heidenheim überzeugte der VfL Bochum als Mannschaft. Einige jüngere Spieler machen Hoffnung für die Zukunft.
Vor dem Spiel in Dresden hatte Robin Dutt davon gesprochen, dass „die Reihenfolge richtig sein sollte“. Der Fokus, meinte er, müsse nach den vier Niederlagen zuerst auf der Arbeit liegen, nämlich auf der „Arbeit gegen den Ball und das Gegenpressing“, erst dann werde man auch zurückfinden zu dem „Offensiv-Spiel, das uns ausgezeichnet hat“. Offenbar hat die Mannschaft gut zugehört, denn sie bewegt sich genau diesen Vorstellungen entsprechend wieder in die richtige Richtung. Dem 2:2 in Dresden folgte mit dem 1:0-Sieg ein Auftritt gegen den 1. FC Heidenheim, der zwar einige Gewinner hervorbrachte, der aber vor allem einer kompakten Mannschaftsleistung zu verdanken war – inklusive der fußballerischen Grundtugenden.
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Genau so sah es Simon Zoller. „Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Und wir machen deutliche Schritte nach vorne, auch wenn noch nicht alles gut war“, sagte der Angreifer, der, wie der unkaputtbare Kapitän Anthony Losilla, mit einer enormen Laufleistung verblüffte. Zoller ist anzumerken, dass ihn jedes zusätzliche Spiel nach seiner langen Durststrecke ohne Wettkampfpraxis in Köln weiter bringt. Was für den VfL ja nur gut sein kann auf der Zielgeraden dieser Saison.
Bereitschaft als Schlüssel zum Erfolg für den VfL Bochum
Die Bereitschaft aller Bochumer Akteure, am Freitagabend in beide Richtungen zu arbeiten und dem Gegner damit keine offenen Räume anzubieten, war der Schlüssel zum Erfolg und ausschlaggebend für die erste Partie ohne Gegentor seit dem 0:0 in Magdeburg Anfang Dezember 2018. Es folgten neun Spiele, in denen der VfL 20 Gegentore schlucken musste. Dass Patrick Fabian jetzt über die zurückgewonnene Stabilität sprach als vielleicht wichtigstem Punkt, schürt die Hoffnung auf weitere ansehnliche Spiele mit hoffentlich positivem Ausgang.
Zumal Chung-Yong Lee, der Schütze des entscheidenden Tores gegen Heidenheim, aus seinem physischen Tief herauszufinden und Vitaly Janelt mit jedem weiteren Spiel an Selbstbewusstsein und Konstanz zuzulegen scheint. Dass eine „Notbesetzung“, schaut man sich Janelts Positionierung auf der linken Abwehrseite gegen Heidenheim an, einen derart cleveren Zweitliga-Spieler wie Marc Schnatterer praktisch aus dem Spiel nehmen kann - mit Ausnahme der ersten Minuten - sagt einiges aus über das Potenzial des 20-Jährigen, der sich festgespielt haben dürfte in der Startelf.
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Ja, das Alter. Janelt (20), Milos Pantovic (22), Tom Weilandt (26), Simon Zoller (27) und Thomas Eisfeld (26), der im Mai 2018 zum bislang letzten Mal am Ball war für die Bochumer und nun - nach langer Verletzungspause - in der Schlussphase eingewechselt wurde, haben allesamt Verträge über das Saisonende hinaus und gelten als Eckpfeiler für die kommende Spielzeit. Dazu kommen die vier kürzlich mit einem Profivertrag ausgestatteten Talente, deren Entwicklung man jetzt noch nicht vorhersagen kann.
VfL Bochum: Abschied von Hinterseer naht
Doch das ist fernere Zukunftsmusik. Die Musik in den kommenden Wochen hat vor allem mit Weilandt zu tun, mit Zoller, Lee, Pantovic und sicher auch wieder Eisfeld. Lukas Hinterseer gehört ebenfalls dazu, selbst wenn er schlussendlich einem anderen Klub sein Ja-Wort geben wird. Der Österreicher will sich anständig verabschieden und gleichzeitig seinen Marktwert stabilisieren. Nicht mehr sehen werden die VfL-Fans dagegen vermutlich Robbie Kruse, der es am Freitag auch nicht in den Kader geschafft hatte.
VfL hofft auf ein volles Haus gegen den HSV
Wenn der VfL Bochum am 30. März den Hamburger SV empfängt, könnte das Ruhrstadion ähnlich gut gefüllt sein wie beim Saisonauftakt gegen Köln. Damals wurden 26.600 Zuschauer gezählt.
Allerdings werden voraussichtlich sehr viele Hamburger ihre Mannschaft auf dem Weg zurück in die Bundesliga begleiten.
Kruse ist offenbar verzichtbar
Kruse scheint, nimmt man den Teamspirit vom Freitag als Maßstab, verzichtbar zu sein. Denn es gibt noch einiges zu gewinnen, auch wenn es nicht mehr nach ganz oben gehen wird. „Wir wollen in Bielefeld genau so ein Spiel hinlegen“, sagte Patrick Fabian. Das wäre dann tatsächlich Stabilität.