Bochum. Personalprobleme hier wie dort: Wer besser damit fertig wird, der VfL Bochum oder der 1. FC Heidenheim, wird man Freitagabend sehen.

„Es ist wie immer“, sagte Robin Dutt, doch sein Plauderton entsprach nicht ganz der personellen Realität. Wenn am heutigen Freitagabend (18.30 Uhr) der 1. FC Heidenheim im Ruhrstadion aufkreuzt, muss der VfL-Trainer ein weiteres Mal improvisieren. Mit Danilo Soares und Lukas Hinterseer fallen zwei Stammspieler aus, auch mit Sebastian Maier als denkbare Alternative dürfen die Bochumer nicht rechnen. Weil ja auch Sidney Sam für längere Zeit fehlen wird, ist es nichts mit der vor Wochen prognostizierten dichten Konkurrenzsituation.

Insgesamt fallen acht Bochumer Spieler aus. „Willkommen im Klub“, sagte Dutt und spielte damit auf die Grippewelle an, die den Heidenheimer Kader dezimiert hat, „personell befinden wir uns auf Augenhöhe“.

Soll nicht unbedingt gegen Heidenheims Scharfschützen Marc Schnatterer spielen müssen: VfL-Talent Moritz Römling.
Soll nicht unbedingt gegen Heidenheims Scharfschützen Marc Schnatterer spielen müssen: VfL-Talent Moritz Römling. © Udo Kreikenbohm

Dutt hat darüber hinaus ein weiteres Problem zu lösen, denn Moritz Römling schreibt heute eine wichtige Mathematik-Klausur, außerdem hat der 17-Jährige „seine Stärken in der Offensive“, sagte der VfL-Trainer und erinnerte daran, wer voraussichtlich auf der rechten Seite der Heidenheimer wie gewohnt Vollgas geben wird: Marc Schnatterer, Herz und Hirn der Württemberger. Vor Schnatterers Abschlüssen hat die ganze Liga Respekt. Dutt sagt es so: „Wenn er am Ball ist, brennt es, und wenn der Ball ruhen sollte, brennt es noch mehr.“ Nein, vermutlich will niemand aus dem Trainerteam das Talent Römling an einem windigen und womöglich nasskalten Freitagabend in Verzweiflung stürzen. Die Lösung des Rätsels: Stefano Celozzi spielt links und übernimmt Soares’ Position, Jan Gyamerah spielt rechts.

Zentral bleibt alles so, wie es in Dresden war - mit Patrick Fabian und Tim Hoogland sowie Anthony Losilla und Vitaly Janelt davor.

Weil Lukas Hinterseer ausfällt, muss die Offensive neu gedacht werden. Silvère Ganvoula wäre der klassische Stoßstürmer, befand sich zuletzt aber nicht einmal im Kader. Bleiben Tom Weilandt und Simon Zoller als „hängende Spitzen“, wie Robin Dutt sagt. Weilandt, der am heutigen Vormittag einen neuen Dreijahres-Vertrag unterschreiben wird, soll auf jeden Fall heute beginnen. Über ihn sagt Robin Dutt: „Wir sind gemeinsam einen guten Weg gegangen und haben beide voneinander profitiert.“ Schön wäre es, wenn die Entwicklung des Offensiv-Spielers wieder mehr nach vorne ginge.

Eisfeld wird wohl erstmals wieder auf der VfL-Bank sitzen

Weilandt, Zoller und Milos Pantovic werden also sicher auflaufen, fehlt noch die Nummer vier: Chung-Yong Lee, wenngleich zuletzt in Folge der hohen Belastung durch den Asien-Cup ein wenig abgetaucht, dürfte angesichts der aktuell dürftigen Personalsituation das Rennen machen. Und Thomas Eisfeld wird mit großer Sicherheit erstmals wieder auf der Bank sitzen. Ob das auch für Robbie Kruse gilt, bleibt abzuwarten. In den letzten Trainingstagen sah es so aus, als ob der Australier bereits mit dem Thema VfL Bochum abgeschlossen hätte und nicht mehr wirklich Teil der Mannschaft wäre.