Bochum. Personell gibt es beim VfL Bochum keine Sorgen. Trainer Robin Dutt stehen vor dem Spiel bei Dynamo Dresden 22 Spieler zur Verfügung.

Nein, ein gutes Pflaster ist Dresden nicht unbedingt für den VfL Bochum. Der bislang letzte und gleichzeitig prächtigste Sieg der Bochumer in Sachsen resultiert aus dem Jahr 2012. 3:0 gewannen damals die Gäste aus dem Westen, die Herren Aydin, Dabrowski und Kramer erzielten die dafür nötigen Tore. Am morgigen Sonntag wären wohl alle Bochumer froh, wenn auch nur ein Tor fiele - auf der richtigen Seite natürlich. Gegen die prognostizierten 26.000 Zuschauer anspielen zu müssen, erfordert Widerstandskraft. Oder, wie Robin Dutt es sagt: „Selbstverständlich werden wir voll dagegen halten müssen.“

Keine Parolen von Robin Dutt

Der Trainer des VfL Bochum ist keiner, der glaubt, mittels Parolen die Welt verändern zu können. Dutt will nichts ankündigen, veranstaltet auch keine verbalen Muskelspiele, die Wahrheit liegt bei ihm tatsächlich auf dem Platz, deshalb muss die Forderung, voll dagegen zu halten, genügen. Mehr gibt es von ihm nicht zum Thema Mentalität und Einsatzwillen zu hören.

Dass 500 Dynamo-Fans dem neuen Dresdener Trainer Cristian Fiél, der übrigens bei besagtem 3:0 für Bochum zu den Verlierern zählte, applaudierten beim ersten Training und so etwas in Bochum unvorstellbar ist, gehört in die Kategorie, die Robin Dutt wohl auch gemeint hat, als er vor nicht allzu langer Zeit mit Blick auf den VfL von einem ganz „normalen Klub“ sprach. Keine Aufgeregtheiten am laufenden Band, keine Allüren, kein großes Gewese - wenn es denn, wie gesagt, einigermaßen normal läuft.

Konnte sich bislang noch nicht in den Vordergrund spielen: Sebastian Maier.
Konnte sich bislang noch nicht in den Vordergrund spielen: Sebastian Maier. © Guido Kirchner/dpa

Zu dieser Normalität, das ist Robin Dutts Forderung, soll nun endlich auch die Mannschaft zurückkehren. Dabei gelte es allerdings in schwieriger Zeit die Reihenfolge zu beachten: „Zunächst kommt die Arbeit, dann können wir zurückfinden zu dem Offensiv-Spiel, das uns ausgezeichnet hat“, sagt der VfL-Trainer und präzisiert, was in der Vergangenheit schon mal alles geklappt hat - „die Arbeit gegen den Ball, das Gegenpressing.“

22 VfL-Spieler konkurrieren um 18 Plätze

Über das in Dresden bevorzugte Personal wollte sich Dutt noch nicht konkret äußern. Klar ist: U19-Talent Moritz Römling einbezogen, musste der VfL-Trainer erstmals einen richtig harten Schnitt ansetzen. Auch ohne Thomas Eisfeld („Er braucht noch die eine oder andere Woche“) konkurrieren 22 Spieler um die 18 Kaderplätze. Wann hat es das schon mal gegeben in der letzten Zeit? Dass Anthony Losilla, der ja auch noch mit Cristian Fiél zusammen gespielt hat, wieder in die Mannschaft zurückkehren wird, betrachtet aber auch Robin Dutt nicht als schützenswertes Geheimnis.

Und dann gibt es ja noch die schlimme Serie der frühen Gegentore. Wenn dieses Phänomen so schnell wieder verschwände wie es gekommen ist, so Robin Dutt, „wäre das schön“.