Bochum. . Der Kreuzbandriss ist ausgeheilt, erstmals könnte das ehemalige Bayern-Talent Milos Pantovic in Dresden wieder zum Bochumer Kader gehören.
Am liebsten würde Robin Dutt nur noch Taten sprechen lassen. „Man soll in unserer Situation nicht so viel quasseln“, sagte der Trainer des VfL Bochum nach der gestrigen Nachmittagseinheit lächelnd. Aber ein bisschen mehr sagte er dann ja doch noch, weil er erstens ein freundlicher Mensch ist und zweitens die Branche in- und auswendig kennt, inklusive der journalistischen Quälgeister, die immerzu eine Antwort erwarten.
„Ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam hinkriegen werden“, gab er beispielsweise zu Protokoll. Das ist ein Mut machender Gemeinplatz, doch Dutt nimmt man ab, dass es genau so gemeint ist, wie es klingt. Die Negativ-Serie hat sicher ihre Spuren hinterlassen, aber auf den ersten Blick ist das dem VfL-Trainer, der willens und in der Lage ist voranzugehen, nicht anzumerken.
Dutt versucht gerade das auszubalancieren, was letztlich wohl immer irgendwo nach anhaltendem Misserfolg die Trendwende herbeizuführen vermag. Er sucht nach vier Niederlagen in Folge in der Alltagsarbeit nach der richtigen Mischung zwischen ernsthafter Beschäftigung mit der Materie und der für die Wiederentdeckung der Spielfreude nötigen Portion Lockerheit. Man könne „nicht nur Trübsal blasen“, sagte der 54-Jährige, der die Aktionen seiner Spieler zwar sehr aufmerksam verfolgt, der sich aber personell nicht zu früh festlegen will.
VfL Bochum: Wichtiges Spiel in Dresden
„Wir haben eine lange Trainingswoche, ich will mir deshalb lieber einen großen Pool aufbauen und vorbehaltlos an die Sache herangehen.“ Am Ende wird er sich aber entscheiden müssen, wer mitfährt nach Dresden und wer schließlich dort am Sonntag auflaufen wird - in diesem für den VfL Bochum so eminent wichtigen Spiel. Robin Dutt würde es sicher nicht so formulieren, aber es geht jetzt darum, einen Stamm zu finden, der die Karre aus dem Dreck zu ziehen vermag.
Einer, der monatelang keine Rolle spielen konnte beim VfL, dürfte mit einiger Sicherheit in Dresden zum Aufgebot der Bochumer gehören. Bereits vor der Partie gegen Kiel liebäugelte der VfL-Trainer damit, Milos Pantovic zu berücksichtigen, jetzt sagt Dutt über den ehemaligen Bayern-Junior: „Er ist so weit und damit in der ganz normalen Bewertung.“ Viermal hat der 22-Jährige zu Saisonbeginn für den VfL Bochum gespielt, dann zog er sich einen Kreuzbandriss zu und musste sich langsam wieder herankämpfen. Der Serbe wirkt im Training beweglich und tatendurstig, während etablierte Spieler wie Robbie Kruse und Chung-Yong Lee, die ja beide die Teilnahme am Asien-Cup zu verdauen haben, derzeit einen regelrecht ausgelaugten Eindruck hinterlassen.