Grumme. . Kein Bochumer Spieler kennt Dresden so gut wie Anthony Losilla. Der Stratege hat auch mit Dynamos neuem Coach zusammen gespielt. Und schätzt ihn.

Kein Bochumer Profi kennt das Stadion in Dresden, das Umfeld, den Verein SG Dynamo so gut wie Anthony Losilla. Zwei Jahre hat der Franzose dort im Mittelfeld den Ton angegeben, ehe er im Sommer 2014 zum VfL Bochum kam. Ein paar Mitarbeiter kennt er noch, einige Physiotherapeuten – und den neuen Cheftrainer. Zwei Jahre hat Losilla mit Cristian Fiél zusammen gespielt bei Dynamo Dresden. „Er hat einen großen Willen“, sagt der Routinier über den Mann, der beim abstiegsbedrohten Kult-Verein des Ostens zum Hoffnungsträger aufgestiegen ist.

Dresdens Christian Fiél gibt sein Cheftrainer-Debüt

Fiél gibt am Sonntag (13.30 Uhr) sein Debüt als Cheftrainer für Dynamo, nachdem er als Interimstrainer bereits am dritten Spieltag eine Partie verantwortet hatte. Dresden verlor nach der Trennung von Uwe Neuhaus mit 1:3 gegen Heidenheim. Maik Walpurgis übernahm dann, in diesem Jahr aber ist Dresden noch sieglos und seit vier Partien gar ohne eigenen Treffer.

Ein echter Krisengipfel.

Denn der VfL steckt bekanntlich nach vier teils bedenklichen Pleiten ebenfalls tief im Schlamassel. „Wir müssen diese vier Spiele hinter uns lassen, wir müssen jetzt reagieren, ein anderes Gesicht zeigen“, betont Losilla und hat auch, wie es Trainer Robin Dutt ja bereits direkt nach dem 1:3 gegen Kiel öffentlich verbalisierte, die unteren Tabellenregionen im Blick. „Sonst“, mahnt der Mittelfeld-Mann, „kann es brenzlig werden.“

Den Siegeswillen von Christian Fiél jedenfalls, meint Losilla, werde dessen Mannschaft in diesem vielleicht lautesten Stadion der 2. Liga umsetzen wollen. Heißt im Fußballerdeutsch: Dynamo wird Gras fressen. Losilla: „Wir müssen von Beginn an voll dagegenhalten.“

Losilla kehrt sicherlich wieder in die Startelf zurück

Gegen Kiel war der Stratege im Zentrum gesperrt, in Dresden wird er sicherlich wieder zur Startelf zählen. Man habe in dieser Woche untereinander viel gesprochen, viel aufgearbeitet, nicht nur auf dem Platz, auch in der Kabine. „So dürfen wir nicht weiterspielen, das wissen wir alle“, ist Losilla optimistisch, dass der VfL die Kurve kratzt.

Kraft zu tanken für diese Aufgabe stand dabei am Donnerstag auf dem Programm, „Regenerations-Training“ nannte das Fußball-Lehrer Robin Dutt und begründete die lockere Einheit mit – bis zum Wochenende – 14 Tagen am Stück ohne freien Tag. Leichte Torschuss-Übungen absolvierten einige, andere arbeiteten nur im Kraftraum.

Fast alle Spieler sind einsatzbereit

Einsatzbereit sind alle Kandidaten der letzten Wochen, auch Robbie Kruse ist wieder eine Option. Lediglich hinter dem Einsatz von Stefano Celozzi steht noch ein kleines Fragezeichen, aber auch der Kapitän soll am Freitag wieder im Mannschaftstraining dabei sein.

Da mit Milos Pantovic erstmals wieder zu rechnen ist nach seinem Kreuzbandriss, hat sich die Zahl der Bewerber für den Offensivbereich noch einmal erhöht.

Römling bleibt vermutlich im Kader

Nach seinem Zweitliga-Debüt im Spiel gegen Kiel dürfte Moritz Römling auch in Dresden zum Kader zählen. Jedenfalls wird der auf der linken Seite defensiv wie offensiv einsatzbare 17-Jährige bei den Profis bleiben und nicht für die U19 am Freitag in Mönchengladbach spielen.

Dagegen wird Armel Bella-Kotchap, der ebenfalls meistens bei den Profis trainiert zurzeit, in der U19-Bundesliga auflaufen.

Flügelstürmer Milos Pantovic könnte sogar von Beginn an spielen, mindestens 60 Minuten jedenfalls traut ihm der Trainer zumindest körperlich bedenkenlos zu, auch wenn sein letzter Einsatz rund sechs Monate zurückliegt. Grundsätzlich gilt, so Dutt: „Wer im Kader steht, kann auch von Beginn an spielen.“