Grumme. . Ohne Robbie Kruse und Anthony Losilla spielt der VfL Bochum am Samstag gegen Kiel. Dafür kehren vier Profis zurück - auch die beiden Stürmer.

Ein „Weiter so“, betonte Trainer Robin Dutt vom VfL Bochum am Freitagnachmittag noch einmal, durfte es nicht geben, denn „drei Niederlagen in Folge sind mindestens eine zu viel“. Rund 21 Stunden vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen Holstein Kiel an diesem Samstag machte der Coach sinngemäß deutlich, dass der Bonus des erfolgreichen Stamms von 2018 aufgebraucht ist, dass er „eine andere Ansprache“ gewählt habe in dieser intensiv geführten Trainingswoche. Wie sich das taktisch und personell auswirkt, behielt er noch für sich.

Kiels Trainer Walter ist genervt vom Thema Aufstieg

Tim Walter ist genervt. Holstein Kiels Trainer ist es „langsam leid“, ständig auf den möglichen Sprung der „Störche“ in die Bundesliga angesprochen zu werden. Nur eine Niederlage steht bei den Kielern in den letzten 13 Begegnungen zu Buche, 2019 ist die Mannschaft noch ungeschlagen. Allerdings musste sich die norddeutsche Vorzeige-Offensive, die so schwer zu verteidigen ist, zuletzt sowohl in Magdeburg als auch im Heimspiel gegen Fürth mit einem Unentschieden begnügen.

Zwei für Holstein nicht ganz unwichtige Spieler werden heute verletzt fehlen - der von vielen Klubs begehrte Kapitän David Kinsombi und Kingsley Schindler, der im Sommer zum 1. FC Köln wechseln wird. Andererseits ist der torgefährliche Mittelfeld-Mann Alexander Mühling wieder dabei; und natürlich Janni Serra, der schon neun Treffer erzielt hat. Eine Bochumer Vergangenheit hat auch Atakan Karazor, der immer häufiger der Startelf angehört. (ecki)

Einige Eckpfeiler aber zeichnen sich ab, andere sind bereits zementiert. In der Torwartfrage hat sich der Coach festgelegt. Eine Nummer eins benötige längerfristiges Vertrauen - und das habe er in Manuel Riemann. „Ich bin überzeugt von ihm und seinen Fähigkeiten“, sagte Dutt. „Er hat über einen sehr langen Zeitraum sehr gut gehalten. Ich bin keiner, der einem Torwart dann schnell das Vertrauen entzieht.“ Unter dem Strich habe Riemann in seiner Amtszeit weit mehr Punkte festgehalten als zuletzt – zudem nicht allein – verloren, erklärte er sinngemäß. Zudem attestiert er dem Torwart, der in dieser Woche Vater wurde, auch die nötige mentale Stärke: „Er kann mit der Situation umgehen, er ist auch keine 18 mehr, sondern 30“, sagte der Trainer.

Pantovic steht vor dem Sprung in den Kader

Klarheit herrscht auch beim Kader, in dem es im Vergleich zum Spiel in Ingolstadt (1:2) vier Änderungen gibt. Die A-Jugendlichen Armel Bella Kotchap und Moritz Römling sowie der gesperrte Anthony Losilla werden ebenso nicht dabei sein wie Robbie Kruse. Der Flügelstürmer hat sich eine Reizung im Knie zugezogen. Zumindest eine Woche verzichtet Dutt auch noch auf Milos Pantovic, der nach rund sechsmonatiger Zweitliga-Pause (Kreuzbandriss) im Training mächtig Dampf macht. „Er hat in unseren Gedanken eine Rolle gespielt, steht ganz kurz vor dem Sprung in den Kader.“ Denkbar, dass Pantovic am Karnevalssonntag in Dresden wieder dabei ist.

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Ins Aufgebot zurückkehren werden die Verteidiger Patrick Fabian und Jan Gyamerah sowie die Stürmer Silvere Ganvoula und Lukas Hinterseer. Gyamerah dürfte hinten rechts wieder den Vorzug vor Stefano Celozzi erhalten und mit Dominik Baumgartner, Tim Hoogland und Danilo Soares die Viererkette bilden. Im Zentrum ist mit Vitaly Janelt und Robert Tesche zu rechnen.

Eine Doppelspitze ist denkbar

Nicht ausgeschlossen ist es auch, dass Robin Dutt erstmals in dieser Saison von Beginn an auf eine Doppelspitze setzt. Lukas Hinterseer und Silvere Ganvoula haben das Abschluss-Spiel am Freitag in der potenziellen Start-Offensive bestritten, auf den Außen in diesem 4-4-2 kamen Chung-Yong Lee und Sidney Sam zum Zug. Erste Alternativen für die Startelf - dann wohl im 4-2-3-1 - dürften der genesene Tom Weilandt und Simon Zoller sein.

Mit rund 13.000 Zuschauern rechnet der VfL. Damit demnächst wieder ein paar mehr kommen, dafür muss die Mannschaft liefern. Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz sagt: „Wir müssen wieder Dinge zeigen, die in Bochum wichtig sind: eine gute Mentalität und Einsatz.“