La Dama de Noche. Sebastian Maier vom VfL Bochum spricht über sein erstes Halbjahr in Bochum. Von schwierigen Momenten bis hin zu privatem Glück war alles dabei.
La Dama de Noche in Spanien. Kurz vor der ersten Einheit im Trainingslager des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum in Marbella. Sebastian Maier betritt den gepflegten Rasen, die Sonne scheint, endlich wieder Fußball. Das Ende einer Leidenszeit für Maier, der vor der Saison von Hannover 96 verpflichtet worden ist, als Kreativspieler sofort einschlug, sich dann aber immer wieder verletzte und zuletzt insgesamt 73 Tage wegen einer Leistenoperation gefehlt hat. Über den Moment, als er wieder den Geruch des Rasens in der Nase hatte sagte Maier gegenüber Funke Sport: "Das habe ich richtig genossen. Nach der Pause hat es mir wieder richtig viel Spaß gemacht, auf dem Platz zu stehen und mit den Jungs zu trainieren."
Maier: "Halbe Sachen bringen nichts"
Während der Woche unter der Sonne in Spanien erzielte Maier in zwei Testspielen gegen ZSKA Sofia und Dynamo Kiew den einzigen Treffer des VfL per Freistoß aus rund 20 Metern – Selbstvertrauen für die Rückrunde. Doch hinter Maier liegt ein erstes halbes Jahr in Bochum voller Höhen und Tiefen.
"Wir dachten in jeder Woche, dass es wieder geht", sagte Maier über die Situation vor seiner Leisten-Operation: "Irgendwann aber musste ich einsehen, dass ich wirklich verletzt bin. Und dann musste ich mir auch die Zeit nehmen – halbe Sachen bringen nichts. Jetzt bin ich auf einem sehr guten Weg und glaube, dass ich alles hinter mir lassen kann."
Das Umfeld in Bochum hat ihm in der Zeit sehr geholfen: "Ich habe mich bislang bei jeder Station wohl gefühlt – und so ist es auch hier. Ich habe wirklich keine lange Anlaufzeit gebraucht. Die Mannschaft ist super, die Leute drumherum auch. Ich kam in eine wirkliche Aufbruchstimmung rein. Das haben wir in diese Saison mitgenommen – das hat großen Spaß gemacht. Wenn ich mitwirken konnte, dann habe ich mich sehr wohl gefühlt." Pech im Spiel – Glück in der Liebe. Auch sein Privatleben hat Maier aufgefangen.
Heirat und Sohn – beides auf einen Schlag
"Ich habe mich nicht lumpen lassen und beides auf einen Schlag gemacht", sagte Maier und lachte: "Meine Frau und ich haben geheiratet. Sie hat einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Privat war alles bestens. Die sportlich schwierige Situation konnte ich zuhause ausgleichen. Wenn das jetzt auch wieder zurückkommt, dann ist alles perfekt."
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Auch in Sachen Kampf um den Aufstieg hat Maier noch nicht aufgegeben: "Wir haben immer gesagt, dass wir uns noch nicht abgeschrieben haben. Der Trainer hat gesagt: 'Unsere Anzahl an Punkten spiegelt nicht unsere eigentliche Leistung wider.' Wir sind noch nicht außer Reichweite, dürfen uns aber auch nicht mehr viele Niederlagen erlauben. Der Start ist wichtig und dann schauen wir von Spiel zu Spiel. In der zweiten Liga ist mit viel Selbstvertrauen sehr viel möglich. Der Sieg in Köln kann auch ein Euphorieträger für die Rückrunde sein."
Auf den Start im West-Derby gegen Duisburg (29. Januar, 18:30 Uhr) freut sich Maier auch schon: Im Trainingslager schuftest du für die Rückrunde, arbeitest auf den Start hin. Wir wollen gerüstet sein, um auch wieder erfolgreich um Punkte spielen zu können.” (fs)