Essen. . Der VfL Bochum bleibt in Hamburg zum vierten Mal hintereinander auswärts sieglos und verpasst die Gelegenheit, am HSV vorbeizuziehen.
Nach den selten aufregenden 90 Minuten in Hamburg ließen sich die Spieler des VfL Bochum von ihren rund 3500 mitgereisten Anhängern feiern – und genossen das kleine Bad in der Menge des Hamburger Stadions auch nach dem Schlusspfiff sichtlich. Mit dem 0:0 beim vermeintlichen Aufstiegs-Favoriten der 2. Fußball-Bundesliga, dem Hamburger SV, blieb Bochum nach dem 1:0-Sieg gegen Bielefeld im zweiten Spiel in Folge ohne Gegentor und hat als Tabellensiebter weiterhin Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. „Ich denke, wir sind glücklicher über den Punkt als Hamburg“, sagte Bochums Stürmer Lukas Hinterseer und war mit seinem Schlusswort zum Sonntag treffsicherer als zuvor auf dem Rasen: „Der Punkt geht in Ordnung.“
Hinterseer vergibt die beste Chance für den VfL Bochum
Allerdings war mehr drin für Bochum bei den angeschlagenen Hanseaten, die im eigenen Stadion bereits viermal kein Tor zustande brachten. Auch gegen den VfL roch der HSV vor fast 52.000 erstaunlich geduldigen Fans erst in den Schlussminuten an einem Treffer. Zuvor hatte Bochum mit einer defensiv und taktisch einwandfreien Leistung sämtliche Angriffsbemühungen der Gastgeber noch vor dem Strafraum unterbunden.
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Bochum zwang den HSV zu vielen Fehlern, feierte Balleroberungen im Mittelfeld, versäumte es aber, daraus entscheidendes Kapital zu schlagen. Vor allem in der ersten Halbzeit präsentierte sich der VfL beherzt und griffig, wofür Bochums Trainer Robin Dutt sein Team lobte. Er sah aber auch „noch viel Luft nach oben“: in der Konsequenz beim Umschaltspiel, im letzten Drittel. „Der HSV hat schon Druck gemacht, aber ich hatte lange Zeit den Eindruck, dass wir den Lucky Punch machen können“, haderte Robin Dutt mit dem verpassten 1:0. Lukas Hinterseer scheiterte in Durchgang eins mit einem Lupfer aus 30 Metern über den im Halbfeld platzierten Torwart Julian Pollersbeck hinweg, der Ball ging links vorbei.
VfL hat nur einen Punkt weniger als der Favorit
Direkt nach der Pause vergab Robbie Kruse fahrlässig die zu diesem Zeitpunkt verdiente VfL-Führung. Bochum verlor dann im zweiten Durchgang zunehmend den spielerischen Faden und musste am Ende durchschnaufen, als der HSV doch noch Alarm machte im Angriff. Unterm Strich stand ein „gerechtes Unentschieden, mit dem wir gut leben können“, sagte Dutt. Der HSV hat zwar weiterhin einen Punkt mehr als der Revierverein, wird aber mit solchen Vorstellungen sicherlich nicht so schnell zur Ruhe kommen.