Bochum. Viele freie Plätze für die Startelf des VfL Bochum scheint es vor dem Spiel beim Hamburger SV nicht zu geben. Maxim Leitsch wird wohl fehlen.
Gibt es beim Training am Freitag Hinweise darauf, welche Startelf Robin Dutt am Sonntag (13.30 Uhr) im Volksparkstadion beim Hamburger SV ins Rennen schicken wird? Eines ist wie immer: Der Trainer des VfL Bochum verrät nichts Konkretes. „Die Aufstellung steht noch nicht 100-prozentig fest“, sagt der 53-Jährige vor der zehnten Saisonpartie in der 2. Fußball-Bundesliga und erzählt, dass seine Mannschaft in den vergangenen 14 Tagen sehr gut gearbeitet habe und ihn der sehr gute Konkurrenzkampf freue.
Also ist es einmal mehr nur möglich zu spekulieren. Aber die Interpretation des Schlussspielchens am Freitagnachmittag lässt zumindest Vermutungen zu: Vor Manuel Riemann sollten Kapitän Stefano Celozzi, Jan Gyamerah, Tim Hoogland, Anthony Losilla, Robert Tesche, Tom Weilandt und Lukas Hinterseer gesetzt sein.
Ersatztorwart Felix Dornebusch muss passen
Offen wären demnach noch der Posten des linken Verteidigers, den erst Danilo Soares und dann Timo Perthel in der Elf ohne Leibchen spielen durfte, sowie zwei Plätze im Dreier-Mittelfeld. Die Kandidaten sind Sebastian Maier, Chung-Yong Lee, Robbie Kruse und Sidney Sam, den Robin Dutt längst nicht so sehr im Abseits sieht wie andere Beobachter. „Er spielt weiter eine große Rolle und wird auch wieder in der Anfangsformation stehen“, sagt der VfL-Trainer. Irgendwann halt, aber wohl kaum am Sonntag in Hamburg. „Sid hat sehr gut trainiert und geht sehr gut mit der Situation um“, sagt Robin Dutt.
Auf eine besondere Situation müssen sich die Bochumer am Sonntag einstellen. Auf ein volle Hütte etwa, was „ich eher als angenehm empfinde. Es hat mir dort immer sehr viel Spaß gemacht“, sagt der VfL-Coach, der nicht mit dem Einsatz von Innenverteidiger Maxim Leitsch (Entzündung am Schambein) rechnet, der am Freitag erneut nicht im Mannschaftstraining war, und für Felix Dornebusch (Hexenschuss) Florian Kraft als Ersatztorwart mitnehmen wird.
Dutt: „An diesem Standort hast du einen großen Druck“
Robin Dutt ist weit davon entfernt, als Underdog nach Hamburg zu fahren. „Es wird eine schwierige, aber auch sehr spannende Aufgabe für uns“, sagt er. Aber? „Es gibt kein Spiel in der 2. Liga, in dem ich uns als Außenseiter sehe, und es gibt kein Spiel in der 2. Liga, in dem ich uns als Favoriten sehe.“ Deshalb hält es der VfL-Cheftrainer auch für möglich, wie zum Beispiel die KSV Holstein Kiel und der SSV Jahn Regensburg gegen den HSV ein starkes Spiel zu liefern und zu punkten. „Wenn“, sagt Robin Dutt aber auch, „alles passt.“
Passen muss deshalb alles, weil die Hamburger ganz anderes, teureres Personal haben als der VfL, mit dem sie den Rasen füllen können. „Wenn ich die Zahlen so überschlage, haben sie deutlich mehr als das Doppelte an wirtschaftlichen Möglichkeiten“, sagt Robin Dutt, um gleich den möglichen Nachteil für den HSV zu erklären. „An diesem Standort hast du auch immer einen großen Druck. Die Hamburger sind in der Tabelle vor uns, sind auf einem der ganz vorderen Plätze, und trotzdem hat man immer den Eindruck, dass ein bisschen Unruhe herrscht“, sagt der Bochumer Trainer. „Es ist nicht einfach, nur weil man bessere wirtschaftliche Möglichkeiten hat, auch in ruhige Fahrwasser der 2. Liga zu kommen.“