Bochum. Felix Bastians ist nicht mit der Mannschaft des VfL Bochum zum Test beim FC St. Pauli gefahren. Er strebt weiterhin einen Wechsel nach China an.
„Mal sehen“, sagte Jens Rasiejewski und versuchte die Frage, ob Felix Bastians nach dem gemeinsamen Mittagessen in den Bus nach Hamburg steigen würde, wegzulächeln. Zuvor hatte Bastians nicht zu den 22 Auserwählten gehört, die sich im Trainingsspiel gegenübergestanden hatten. Mit den gerade nicht so angesagten Akteuren trainierte er auf dem Nebenplatz. Wenig später war klar: Bastians gehört nicht zur Bochumer Reisegruppe, weil er gerade in Verhandlungen mit einem chinesischen Klub stehe; so jedenfalls lautete die gemeinsame Sprachregelung.
Tieftraurig dürfte der VfL-Trainer deshalb nicht gewesen sein. Denn Rasiejewski war in den letzten Tagen gar nicht froh ums Herz gewesen angesichts des Hickhacks um den Ex-Kapitän, der vor Weihnachten auf gar keinen Fall mehr etwas mit VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter zu tun haben und nur noch weg wollte, doch kurz nach dem Jahreswechsel plötzlich mit ebenso großer Überzeugungskraft einen Sinneswandel verlauten ließ: „Das Thema Wechsel ist durch.“
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Gespräch während des Trainingslagers
Allerdings war auch dieses Statement in atemberaubender Geschwindigkeit Makulatur. Wie an dieser Stelle berichtet, gab es bereits im spanischen Trainingslager ein Treffen der beiden Parteien, es ging – natürlich – um Bastians weiterhin angestrebten Wechel nach China. Beim dortigen Erstligisten Tianjin Teda hatte man offenbar dem ersten Angebot ein zweites folgen lassen, kurz gesagt: Die Chinesen hatten Geld draufgelegt. Dass Uli Stielike, ehemaliger deutscher Nationalspieler, Weltenbummler in Sachen Fußball und seit September Trainer in der Zehn-Millionen-Metropole Tianjin, damit etwas zu tun hat, mag man vermuten. Zu belegen ist es natürlich nicht.
Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel. Der VfL muss schleunigst für Ruhe in seinem Kader sorgen und Störfeuer rund um die Mannschaft austreten, während er gleichzeitig mittels der zu erwartenden Transfereinnahme nach einer Alternative sucht. Bastians hingegen wird sich das vermutlich höchste Gehalt in seiner Laufbahn nicht entgehen lassen wollen. Dass der 29-Jährige noch einmal für den VfL spielen wird, ist angesichts dieser Perspektiven sehr unwahrscheinlich.
Rasiejewski muss auf Wunschformation verzichten
Jens Rasiejewski wird beim FC St. Pauli ohnehin nicht seine Wunschformation auflaufen lassen können, denn Danilo Soares hat es immer noch am Knie. Zwar deuteten die MRT-Ergebnisse, so der VfL-Trainer, nicht auf eine gravierende Verletzung hin, aber am Millerntor wird er mit Sicherheit nicht spielen. Und vermutlich muss er auch bei der Generalprobe am Samstag in Aachen noch passen. Ob es dann für den Punkteauftakt gegen Duisburg reichen wird für den Brasilianer, ist zweifelhaft.
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Möglicherweise wird er dort von Luke Hemmerich vertreten. Denn Maxim Leitsch, der auch die Außenposition in der Abwehrkette besetzen kann, kommt als Linksfuß auch für den Job in der Innenverteidigung in Betracht – neben Tim Hoogland.
>>>Kompalla hat es in der Lausitz nicht gefallen
- Nicht handelseinig geworden ist Martin Kompalla mit Energie Cottbus. Ein Wechsel zum Regionalligisten, der die Rückkehr in die Dritte Liga anstrebt, kommt für den Torwart des VfL Bochum nicht infrage.
- „Das hat mir dort nicht gefallen“, sagte Kompalla nach seiner Rückkehr. Allerdings weiß der 25-Jährige, dass es für ihn jetzt schwer wird, einen anderen Klub zu finden. Sein Vertrag in Bochum endet im Sommer.