Bochum. Ex-Bochumer Dominik Wydra formuliert eine Kampfansage. Mit Robbie Kruse und Kevin Stöger kehrt beim VfL Bochum jetzt Qualität zurück.
„Bochum wird ein geiles Spiel. Da zeigen wir ein anderes Gesicht.“ Dominik Wydra, nach einem enttäuschenden Jahr in Bochum ins Erzgebirge weitergezogen, richtete nach Aues 0:3-Schlappe in Duisburg nicht nur deutliche Worte an die eigene Adresse („Das war kollektives Versagen. Das geht so nicht“), sondern formulierte auch eine Kampfansage an seinen Ex-Klub. Das klingt nach einem rustikalen Auftritt der Sachsen und sollte eine entsprechende Einstellung auf Seiten der Bochumer nach sich ziehen.
In der Zielsetzung lagen die beiden Klubs zu Saisonbeginn weit auseinander, doch in der Welt der Zahlen liegen sie nun dicht beieinander. Zwei Punkte ist Aue dem VfL in der Tabelle voraus, Zufriedenheit sieht hier wie dort momentan anders aus. Während die Bochumer aus den letzten fünf Spielen sechs Punkte holten, mussten sich die Thüringer in diesem Zeitraum sogar nur mit fünf Zählern begnügen. Beiden Vereinen gelang dabei nur ein Sieg. Der Torfluss stockte gewaltig, im Ruhrgebiet noch stärker als im Erzgebirge.
Spiel ist richtungsweisend
Das Spiel am Sonntag ist richtungsweisend. Nach den beiden auch spielerisch enttäuschenden Nullnummern in Kaiserslautern und gegen Fürth muss der VfL versuchen, bis zum Ende des Fußballjahres unbedingt deutlich über die 20-Punkte-Marke zu kommen, um angstfrei in die Winterpause zu gehen. Aue dagegen kann sich bereits mit einem Erfolg am Sonntag von den größten Sorgen befreien.
Mit nur drei erzielten Toren sechs Punkte einzusammeln, ist zwar ziemlich effektiv, aber die Flaute im Bochumer Sturm zu beheben ist die momentan wohl größte Herausforderung für das VfL-Team. Personell ist jedenfalls Besserung in Sicht. Mit Robbie Kruse („Ich bin bereit für die Startelf“) und Taktgeber Kevin Stöger stehen die beiden Spieler wieder zur Verfügung, die bislang mit ihren Offensiv-Aktionen am ehesten überzeugen konnten.
Neben Kruse ist auch Lukas Hinterseer gesetzt, Dimitrios Diamantakos kommt voraussichtlich am Wochenende nicht infrage. Fehlt ganz vorne noch der zweite Flügelspieler. Selim Gündüz wird das diesmal mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht sein. Gut möglich, dass Luke Hemmerich, dem gegen Fürth eine Pause verordnet worden war, wieder ins Boot geholt wird. Ein anderer Kandidat ist Sidney Sam.
Umstellung in der Defensive
Auch in der Defensive deutet sich ein Wechsel an. Tim Hoogland könnte wieder in die Innenverteidigung rücken, zumal Maxim Leitsch wegen seiner Adduktorenbeschwerden immer noch nicht trainieren kann. Dessen ungeachtet sind Leitsch und Jan Gyamerah derzeit sicher so etwas wie rar gesäte Lichtblicke beim VfL. Beide haben sich an das rauhe Zweitliga-Klima gewöhnt und wirken von Mal zu Mal sicherer.
Auch wenn Thomas Eisfeld und Leitsch nicht zur Verfügung stehen werden, so kann sich doch Trainer Jens Rasiejewski derzeit nicht über eine lückenhafte Auswahl beklagen. 22 Feldspieler tummelten sich am Mittwoch auf dem Trainingsplatz. 16 davon stehen am Sonntag auf dem Aufstellungsbogen.