Bochum. Nach dem 1:1 gegen Fürth spitzt sich die Krise beim VfL Bochum zu: Bei einer Pleite in Aue droht der Sturz auf Platz 16. Einer macht Hoffnung.

Mit einem Erfolg gegen Bochum könnte Aue am Sonntag den Vorsprung auf den VfL auf fünf Punkte vergrößern und die Gäste auf Relegationsplatz 16 stürzen. Vier Aspekte nach dem trostlosen 1:1 gegen Fürth – und vor dem Abstiegsduell im Erzgebirge.

1. Die Lage beim VfL Die Leistung gegen Fürth war derart schwach, dass das Unentschieden wie eine bitterböse Pleite bewertet wurde, intern wie extern. Wut, Frust, im Umfeld auch Resignation machen sich breit. Die Krise spitzt sich immer mehr zu. Im Zentrum der Kritik steht Sportvorstand Christian Hochstätter, der an vorderster Front Kader und bisher drei Trainer in dieser Saison zu verantworten hat. Jens Rasiejewski ist ein Coach für eine überschaubare Zeit. Der Absturz auf Rang 16 ist ganz nahe, trotz eines 11,4-Millionen-Euro-Etats. Aufsteiger MSV Duisburg hat weitaus bescheidenere Mittel – aber drei Punkte mehr.

2. Die Lage in Aue Im Erzgebirge, wo unterm Strich der solide Klassenerhalt zählt, ist die Situation entspannter als beim als Aufstiegskandidat gestarteten VfL. Doch auch der FCE hat etwas gutzumachen. 0:3 verlor Aue in Duisburg. „So kann man in der 2. Liga gegen keine Mannschaft auflaufen. Schlechtes Passspiel, keine Zweikämpfe gewonnen und viel zu spät am Mann. Das war ein kollektives Versagen“, zitiert die Bild-Zeitung Dominik Wydra.

Der Ex-Bochumer ist einer von gleich sieben Ex-VfL-Spielern, die in Aue ihr sportliches Glück suchen. Verteidiger Wydra zählt ebenso zum Stamm wie Mittelfeldspieler Christian Tiffert und Flügelstürmer Sören Bertram, mit vier Treffern aktuell Aues erfolgreichster Schütze. Zudem stehen Malcolm Cacutalua (8 Saisoneinsätze), Cebio Soukou (1), Michael Maria (1) und Moise Ngwisani (0) beim FCE unter Vertrag.

3. Auswärtsschwäche Nach dem verkorksten Heimauftritt sprach Felix Bastians Klartext: Ein „kleines bisschen“ besser sei das Spiel vielleicht gewesen als in Kaiserslautern, sagte der Ex-Kapitän, „aber viel schlechter ging es ja auch nicht“. Eine erhebliche Steigerung ist nötig, um in Aue zu bestehen. Bei erst einem Auswärtssieg (in Darmstadt) und zwei Remis (Duisburg, Kaiserslautern) fällt der Glaube daran selbst Optimisten derzeit arg schwer. Aues Heimbilanz lässt aber wenigstens ein Törchen offen: mit drei Siegen, einem Remis und immerhin schon drei Niederlagen.

4. Hoffnungsträger Zwei Spiele fehlte er gesperrt, gegen Aue kehrt Kevin Stöger, der Gestalter, ins Team zurück. Und: Flügelstürmer Robbie Kruse, der seine Pässe aufnehmen kann, dürfte wieder fit genug sein für die Startelf nach seinen Knieproblemen und der erfolgreichen WM-Qualifikation mit Australien. Gemeinsam legten sie zuletzt in Braunschweig Mitte Oktober los, als Bochum trotz starker erster Halbzeit mit 0:1 verlor. Bei den trostlosen Spielen in Kaiserslautern und gegen Fürth fehlten beide, wobei Kruse gegen die Franken ab der 60. Minute sein Comeback feierte.

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Wegen Adduktorenproblemen musste er gegen Fürth trotz guter Leistung ausgewechselt werden, daher wurde Maxim Leitsch am Montag geschont. Auch Thomas Eisfeld war noch nicht im Mannschaftstraining.

  • Bei einem Spiel auf vier Tore ging es gestern gut zur Sache. Auch Tim Hoogland und Robbie Kruse, die am Samstag ihr Comeback gefeiert hatten, mischten kräftig mit.