Bochum. Der VfL Bochum ist gefordert. Beim offensivstarken SC Paderborn. Im Pokal. Am Ende zählt nur das Weiterkommen, weiß Trainer Jens Rasiejewski.
- In der 2. Runde des DFB-Pokals kommt es am Dienstagabend zu einem Westfalen-Duell
- Der starke Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn empfängt den VfL Bochum
- Während der SCP daheim eine Macht ist, war Bochum auswärts bisher meist erfolglos
Rund 1800 VfL-Fans werden die Bochumer am frühen Dienstagabend unterstützen, wenn das prestigeträchtige Westfalen-Duell beim SC Paderborn um 18.30 Uhr angepfiffen wird. Im DFB-Pokal, in der 2. Runde, gastiert der Tabellen-Dreizehnte der 2. Bundesliga beim bisher so souveränen Tabellenführer der 3. Liga.
Und es steht weit mehr auf dem Spiel als die Zusatzeinnahme von 637 000 Euro, die der DFB garantiert ausschüttet für das Erreichen des Achtelfinales. Denn in der Liga dümpelt Bochum auf Platz 13 vor sich hin, der Pokal bietet die Gelegenheit, die Stimmung aufzuhellen an der Castroper Straße.
Es wird ein harter Brocken.
So sieht es auch Interimstrainer Jens Rasiejewski, der wohl auch danach noch die Mannschaft trainieren wird, auch wenn er das selbst noch nicht bestätigen will oder kann. „Ich fokussiere mich ganz auf das Pokalspiel“, sagt er. Sportvorstand Christian Hochstätter sagt dazu gegenüber dieser Zeitung nichts. Etlichen Medien, darunter der WAZ, steht er aktuell für Interviews nicht zur Verfügung, erklärte Hochstätter am Montagabend auf WAZ-Anfrage. Hintergrund ist die Berichterstattung über die mittlerweile aufgehobene Suspendierung von Ex-Kapitän Felix Bastians.
Rasiejewski sieht ein 50:50-Spiel
Zurück zum Fokus, zum Pokalspiel. Aufgrund der Klassenzugehörigkeit - 2. Liga trifft 3. Liga - sei Bochum vielleicht Favorit. „Doch wegen der Tendenz sehe ich ein 50:50-Spiel“, sagt Rasiejewski.
Während die Bochumer an einer 0:1-Pleite in Braunschweig und drei Auswärtsniederlagen in Folge zu knabbern haben, sind die Ostwestfalen obenauf, nachdem sie nur mit viel Glück in der Vorsaison nicht zum zweiten Mal in Folge abgestiegen sind.
Nur weil der TSV München 1860 keine Drittliga-Lizenz erhielt, darf der SCP wieder vom Aufstieg in die 2. Liga träumen. Von den 13 Partien hat er bisher 11 gewonnen und nur einmal verloren, auswärts bei Verfolger Magdeburg (0:1).
„Paderborn hat einen Lauf“, stellt VfL-Trainer Jens Rasiejewski fest. Vor allem offensiv fluppt es wie am Schnürchen: 36 Tore hat Paderborn bereits erzielt, allein 23 in den sieben Partien zuhause, die der SCP alle gewonnen hat.
Starke Offensive des SCP
Mit Dennis Srbeny und Sven Michel hat das Team von Trainer Steffen Baumgart zwei Topstürmer der Liga: Michel hat bereits zehn Treffer erzielt, Srbeny kommt auf 7, knapp gefolgt von Standard-Spezialist Massih Wassey (6), der beim verdienten 2:1-Erstrunden-Pokalsieg gegen den FC St. Pauli die Führung erzielte.
Was das eigene Personal angeht, hält sich Rasiejewski so bedeckt, wie es das Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit nahelegt. Er sagt nichts zum Kader, schon gar nicht zur Startelf. Allgemein erklärt er, dass es wohl Änderungen geben werden, vor allem wegen der Belastung. Bei einigen Spielern sei diese nach dem Braunschweig-Spiel noch zu spüren. Ob aber etwa ein Dimitrios Diamantakos deshalb in den Kader rückt, kann man nur spekulieren.