Bochum. 91 Tage währte die Liaison zwischen dem VfL Bochum und Ismail Atalan. Im “Kicker“ reagierte der 37-Jährige erstmals auf seine Entlassung.

Trainer Ismail Atalan hat sich nach seinem schnellen Aus beim Fußball-Zweitligisten VfL Bochum tief enttäuscht gezeigt und die Clubführung um Manager Christian Hochstätter ohne das Nennen von Namen kritisiert. "Es bleibt in jedem Fall ein fader Beigeschmack", sagte der 37-Jährige, der nach nur 91 Tagen im Amt bei den Westfalen beurlaubt wurde, dem "kicker".

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Details deutete er nur an. "Es gibt Leute, die nach einer Trennung in dieser Form an die Öffentlichkeit gehen, aber ich werde zu dieser Aussage keine Stellung nehmen, weil es nicht mein Stil ist", sagte er auf die Frage nach dem Urteil Hochstätters, er habe sich "in der Einschätzung des Trainers getäuscht". Atalan kritisierte im Gegenzug, dass "Vereinbarungen im sportlichen Bereich nicht eingehalten worden sind, ohne dass ich näher darauf eingehen möchte".

Atalan erkennt keinen bedeutenden Fehler bei sich

Bei sich selbst sieht der vom Drittligisten Sportfreunde Lotte gekommene Coach keine großen Verfehlungen. "Jeder Mensch macht Fehler, aber in der Zeit als VfL-Trainer kann ich keine bedeutenden erkennen", erklärte Atalan: "Wenn nach der Entlassung 70 Prozent der Spieler mich und meinen Co-Trainer Joseph Laumann kontaktieren, sich für die Zusammenarbeit bedanken und weiter Kontakt haben wollen, kann man nicht so viel falsch gemacht haben."

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Auch die jüngsten Vorfälle um Abwehrchef Felix Bastians kommentierte er: "Mein Co-Trainer und ich hatten zu unseren drei Kapitänen mit Felix Bastians, an der Spitze einen sehr guten Draht, haben uns mindestens einmal die Woche zum Essen getroffen. Dadurch waren wir über jede Problematik informiert und haben uns konstruktiv darüber ausgetauscht. Daher habe ich den Vorfall in Nürnberg hinterher ruhig mit Felix besprochen und ihn nicht suspendiert. Das Thema war aus meiner Sicht erledigt."

Hospitanz bei Top-Klubs

Nach der kurzen, aber turbulenten Zeit in Bochum will der Familienvater erst einmal eine Pause einlegen, sein Engagement in Bochum reflektieren und sich weiterbilden. Atalan plant zum Jahreswechsel einige Hospitanzen bei Top-Klubs. Auch Pep Guardiolas Manchester City, wo Atalan schon vor seiner Unterschrift in Bochum vorbeischauen wollte, soll auf der Liste stehen. (dpa/reviersport)