Braunschweig. . Lob für eine gute Leistung gab es in Braunschweig - aber keinen Punkt. Im Pokal muss auch das Ergebnis stimmen für den VfL Bochum. In Paderborn.
- Wieder war der VfL Bochum überlegen und hat doch verloren
- In Braunschweig haperte es einmal mehr im Abschluss vor allem in Halbzeit eins
- Im Pokal am Dienstag aber muss ein Erfolg her
„Hey, hey“ dröhnte es aus dem Eintracht-Rund. Die zuletzt ja selten verwöhnten Braunschweiger Fans feierten ihre 1:0-Sieger, als Kevin Stöger geknickt die Partie zusammenfasste im Stadioninnenraum. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber im Endeffekt bringt das nix“, sagte der erneut starke Mittelfeldspieler des VfL Bochum. Und mühte sich, schnell voraus zu blicken. „Schön ist nur, dass es am Dienstag schon weitergeht.“
Morgen in Paderborn steigt die zweite Pokalrunde (18.30 Uhr). „Wir müssen“, sagte Stöger in der Minute nach der bitteren Niederlage treffend, „an die heutige Leistung anknüpfen und zudem Tore schießen. Das wäre optimal.“
Beides wird nötig sein, um in Paderborn zu bestehen. Der SCP hat zuletzt Aalen mit 3:0 und zuvor Werder Bremen II mit 7:1 verspeist, er hat von 13 Drittliga-Partien 11 gewonnen. Bochum dagegen ist auswärts erfolglos wie selten: In Braunschweig gab es die vierte Niederlage auf fremdem Platz und die dritte in Folge. Nur ein Remis und ein Sieg in Darmstadt stehen dem gegenüber.
Auf die guten Dinge aufbauen
Und doch hat auch Jens Rasiejewski Recht, wenn er sagt: „Wir müssen auf die Dinge, die wir gut gemacht haben, aufbauen und zudem ein gutes Resultat mitbringen.“
Gut gespielt hat der VfL in Braunschweig zumindest in der ersten Halbzeit - doch nur Braunschweig traf nach einem Konter. Der blasse Lukas Hinterseer (2) und der starke Robbie Kruse ließen drei hundertprozentige Chancen aus, ein möglicher Elfmeterpfiff nach Foul an Kruse blieb aus, weitere Chancen von Soares, Gündüz, Kruse, Gyamerah verpufften. 0:1. Nach der Pause war Braunschweig energischer, bei Bochum schwanden zusehends die Kräfte, die Fehler häuften sich, der Pass im letzten Drittel kam nicht mehr an, zwingende Chancen blieben aus: Das Thema Aufstieg kann der VfL abhaken.
Dominanz allein reicht nicht
Dominanz, viel Ballbesitz, ansehnliches Spiel auf der einen Seite reichen nicht, wenn die Konsequenz im Abschluss (Halbzeit eins), die Durchschlagskraft im letzten Drittel (Halbzeit zwei) fehlen. Ein Kernproblem des VfL, nichts wirklich Neues: Unterm Strich galt das unter Trainer Gertjan Verbeek ebenso wie unter Ismail Atalan und nun, erstmals nach dem geglückten 2:0-Debüt gegen Sandhausen, unter Interimsmann Jens Rasiejewski. Der ja auch das Vereins-Politikum der letzten Wochen klären musste.
Bastians zunächst nur auf der Bank
Seine Lösung: Er berief Felix Bastians in den Kader, beließ ihn aber zunächst auf der Bank. Maxim Leitsch, 19 Jahre jung, durfte wie gegen Sandhausen links spielen in der insgesamt stabil agierenden Dreierkette mit Fabian und Gyamerah. Leitsch bedankte sich mit einem guten Auftritt, und Rasiejewski erklärte seine gesamte Aufstellung - mit Gündüz für Hemmerich nahm er nur eine Änderung vor - mit der Leistung der Vorwoche und im Training: „Angepasst auf den Gegner war das die beste Lösung“, sagte Rasiejewski.
Bastians, dessen Suspendierung ursprünglich ja am Samstag noch hätte gelten sollen, sei aber „ein wertvoller Spieler, er hat gut trainiert. Deshalb habe ich ihn auch eingewechselt“, so der 42-Jährige. Nach 70 Minuten kam Bastians für Soares, um im linken Mittelfeld für Schwung zu sorgen. Vergebens.
Gute Karten für Rasiejewski
Rasiejewski selbst hat weiterhin gute Karten, zumindest bis Weihnachten die Zweitliga-Profis zu coachen. Derzeit gibt es keine Gespräche mit Kandidaten, und Sportvorstand Christian Hochstätter lobte seinen Interimscoach nach dem 0:1: „Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht“, sagte er dem Reviersport. „Es freut mich für Jens, dass er so langsam das umgesetzt bekommt, was er sich vorstellt.“