Bochum. Nach einem Kreuzbandriss ist Kevin Stöger so stark wie noch nie. Im Mittelfeld ist er der Antreiber des VfL Bochum. Vor allem Kruse profitiert.

  • Der 24-jährige Österreicher ist aus dem Mittelfeld des VfL Bochum kaum noch wegzudenken
  • Aber nicht nur als Kämpfer ist Kevin Stöger Gold wert
  • Mit Angreifer Robbie Kruse bildet er ein kongeniales Duo

„Das wird eine ganz wichtige Saison für mich.“ Kevin Stöger hat das gesagt. In der Vorbereitung, als Gertjan Verbeek noch Trainer war, mittlerweile ist ja auch Ismail Atalan schon wieder VfL-Geschichte und Jens Rasiejewski, unterstützt von Heiko Butscher, übergangsweise der Chef am Platz des Bochumer Zweitligisten.

Fast ein Jahr war der Mittelfeldspieler nach ordentlichem, aber nicht begeisterndem Beginn beim VfL raus aus dem Geschäft. Ein Kreuzbandriss zwang den 24-jährigen Österreicher zur Pause, und nach einer derart schweren Verletzung fragt sich jeder: Schaffe ich es wieder zurück auf das alte Niveau?

Die meisten Aktionen, die meisten Meter

Die Antwort bei Stöger lautet: nein. Denn sein vorheriges Niveau hat er längst gesteigert auf eine höhere Ebene. „Er ist unser Antreiber, unser Mittelfeldmotor“, lobt ihn sein österreichischer Landsmann im VfL-Team, Lukas Hinterseer. Oft ist Stöger der VfL-Mann mit den meisten Aktionen, den meisten Ballkontakten, den meisten Laufmetern. Dabei stellt sich der zentrale Mittelfeldspieler selbst hinten an. „Wichtig ist heute nicht meine Leistung“, sagte er nach dem 2:0-Befreiungsschlag nach der turbulenten Woche gegen Sandhausen. „Wichtig ist, dass wir als Mannschaft gewonnen haben.“

Der Dank gilt auch Ismail Atalan

Und er vergisst auch seinen Ex-Trainer nicht, der ihm die Rolle im Zentrum zugetraut hat, nachdem Stöger unter Verbeek meist über die Außen für Schwung sorgen sollte. „Ich bin froh, auf der Position spielen zu dürfen, dafür bin ich Ismail Atalan auch dankbar.“

Stöger ist aber nicht nur Kämpfer, er ist auch der Mann für den überraschenden Moment. Er spielt die Pässe in die Tiefe, die ein Robbie Kruse braucht. Der schnelle Australier ist bisher sicherlich der stärkste Neuzugang des VfL. Nach ein paar Anlaufwochen zählte Kruse stets zu den Unruhestiftern. Und hatte man zu Saisonbeginn noch den Eindruck, Kruse könne vieles, aber bestimmt nicht Tore schießen, dann hat der 29-Jährige die Kritiker längst eines Besseren belehrt.

Kruse: drei Tore, vier Vorlagen

Drei Tore erzielte Kruse bisher, hinzu kommen vier Vorlagen - zwei davon gegen Sandhausen, als er die Treffer von Hinterseer und Stöger auflegte. Stöger, sein kongenialer Partner, bringt es nun auf einen Treffer und drei Assists - und hinzu kommen zahlreiche Pässe, die gute Chancen kreierten.

Stöger/Kruse, das ist ein Duo, das dem VfL Punkte bringt. Ob Bochum beim 0:3 in Kiel, als Stöger wegen seiner fünften Gelben Karte erstmals seit seinem Startelf-Comeback in Bielefeld am dritten Spieltag ein Match verpasste, auch mit dem Antreiber so eingebrochen wäre bei der Holsteiner Torfabrik der Liga, ist zwar Spekulation. Ein herber Verlust war sein Ausfall aber auf jeden Fall.