Bochum. . 2:0-Heimsieg über Sandhausen beruhigt nach einer turbulenten Woche die Nerven beim Zweitligisten. Jetzt fehlt noch eine neuer VfL-Trainer.
Eine Protestbewegung sieht komplett anders aus. Spätestens als der erblondete Selim Gündüz nach seiner Einwechselung von den Rängen zu hören bekam, dass er „die Haare schön“ hat, war klar: Die Bochumer Fans waren in der Mehrzahl nicht auf Krawall gebürstet, sondern wollten sich an erfolgreichem Fußball erfreuen. Dafür war der 2:0 (1:0)-Sieg über den SV Sandhausen am Samstag wie geschaffen.
Ganz waren die vergangenen Tage mit Trainerwechsel, Spielersuspendierung und schlussendlicher Einigung natürlich noch nicht in Vergessenheit geraten, aber es blieb bei eher ironischen Anmerkungen. Mit „Lass das mal den Papa maCHen“ und „Herzlich willkommen beim VfL, Isi“ waren die Banner beschriftet, die sich mit VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter und dessen Sohn beschäftigten. Die Mannschaft indes bekam die Unterstützung, die sie benötigte. Schließlich mischte Übergangstrainer Jens Rasiejewski („Ich bin sehr glücklich nach einer turbulenten Woche“) bei seinem Zweitliga-Debüt die Karten neu.
Hinterseer und Stöger treffen
Dass die Bochumer gewillt waren, sich reinzuhauen für den Erfolg, war nicht zu übersehen. Allerdings hatten sie auch einen dankbaren Gegner. „In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft ein miserables Spiel abgeliefert“, klagte Sandhausens bislang sehr erfolgreicher Trainer Kenan Kocak. Die Gäste, zuvor auf Tabellenplatz drei eingeordnet, spielten im ersten Durchgang keine Torchance heraus. Und die bis dahin starke SVS-Defensive ermöglichte VfL-Angreifer Lukas Hinterseer das frühe 1:0 (12. Minute). Später begaben sich die Gäste zwar auf Augenhöhe, doch Kevin Stöger machte mit dem Treffer zum 2:0 (72.) alles klar.
Der Druck war weg, ein schöner Tag in Bochum endete friedvoll. Mit der Bestellung eines Nachfolgers für Ismail Atalan lässt man sich Zeit. Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis: „Wir sind nicht die Getriebenen.“