Bochum. Seit ein paar Wochen ist Danilo Soares in Bochum, und wer ihn auf dem Platz gesehen hat, knüpft sofort Hoffnungen an sein Engagement für den VfL.

  • Der Weg des Brasilianers in den europäischen Fußball war lang und voller Hindernisse
  • Der 25-Jährige hat in den letzten zwei Jahren verletzungsbedingt nur ein Spiel absolviert
  • Seit der zweiten Operation fühlt sich Soares wieder gut und will jetzt mit dem VfL aufsteigen

Sein Weg in den europäischen Fußball war lang und steinig, aber Danilo Soares ist offenbar ein Mensch mit langem Atem. Seit ein paar Wochen ist er in Bochum, und wer ihn auf dem Platz gesehen hat, knüpft sofort Hoffnungen an sein Engagement für den VfL.

Dabei hat der Brasilianer, der sich recht gut auf Deutsch verständigen kann, seine Kenntnisse aber gemeinsam mit seiner Frau künftig noch vertiefen will, eine verdammt lange Auszeit hinter sich. In zwei Jahren einmal Bundesliga - mit Ingolstadt gegen Leverkusen - mehr war nicht drin. Vor allem wegen einer Arthrose im Zeh. Zwei Operationen waren nötig, um das Problem in den Griff zu bekommen. „Die zweite Operation war zu hundert Prozent gut“, sagt er. Da war aber bereits eine Saison weg, und die TSG Hoffenheim, die ihn geholt hatte, stürmte durch die Saison in Richtung Champions League. TSG-Manager Alexander Rosen bezeichnete ihn zwar als „einwandfreien Charakter“ und „veranlagten Spieler“, die erfolgreiche Mannschaft umbauen wollte man indes wohl nicht.

Will er gerade nicht den Ball haben, ist der Brasilianer total freundlich, so sie hier mit einem Fan in Dülmen.
Will er gerade nicht den Ball haben, ist der Brasilianer total freundlich, so sie hier mit einem Fan in Dülmen. © firo Sportphoto/ Jan Fromme

Aber Danilo Soares hat ja gelernt sich durchzubeißen. Via Holland ist er einst nach Österreich gekommen - im Paket mit neun anderen Brasilianern. Zunächst wohnte die Gruppe im Hotel, dann zwecks Kostenreduzierung in einer angemieteten Wohnung. Drei der zehn Spieler wurden schließlich von einem österreichischen Spieleragenten entdeckt, einer von ihnen war Soares. Er wurde nach Lustenau vermittelt. Ende eines schier ewigen Probetrainings. Und alles sicher kein Honigschlecken.

„Es war eine schwierige Zeit, aber ich habe viel gelernt, deshalb war auch nicht alles schlecht“, sagt der Mann, der als Mittelfeld-Spieler nach Europa kam und dann zum linken Außenverteidiger wurde, heute. Was ihn zu einem Allrounder auf der linken Seite gemacht hat.

Erstligaangebot wurde abgelehnt

Die Ein- und Rückschläge haben seinen Ehrgeiz nicht mindern können, er ist erst 25 Jahre alt, hat also noch genügend Zeit seine Ziele zu erreichen. In die Bundesliga will er, klar, dafür ist er nach Bochum gekommen. Aber er weiß auch die Umstände, seine persönlichen Umstände einzuschätzen. „Nach einer langen Verletzung brauchst du vor allem Einsatzzeiten. Vielleicht würde ich bei einem Erstligisten nicht so viele Chancen bekommen“, sagt er und deutet an, dass er in diesem Tranfersommer ein entsprechendes Angebot abgelehnt habe, um bei einem ambitionierten Zweitligisten wie dem VfL einen neuen Anlauf zu nehmen.

Seitdem er hier trainiert, sagt er, gehe es „jede Woche ein bisschen besser“, kehre mit der Fitness auch allmählich die Sicherheit zurück. Bei etwa „90 Prozent“ sei er mittlerweile, es gehe in die richtige Richtung: „Wir haben ein Ziel, wollen aufsteigen. Und ich will dabei sein.“