Vaals. Hinterseer, Diamantakos und Mlapa - VfL-Trainer Verbeek hat die Qual der Wahl. Die Stimmung im Trainingslager ist dennoch gut.
- Beim VfL Bochum setzt Trainer Gertjan Verbeek auf mehr Flexibilität auch bei den Systemen
- Spiel gegen belgischen Erstligisten kann aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden
- Kapitän Fabian lüftet das „Geheimnis“ seiner Tätowierung
Im Bilderberg Kasteel Vaalsbroek war es um die Mittagszeit ganz still. Die Bochumer Spieler entspannten sich nach den Einheiten am frühen Morgen – Trainer Gertjan Verbeek hatte der Mannschaft Bettruhe verordnet. So wurden die VfL-Profis erst nach dem Aufwachen darüber in Kenntnis gesetzt, dass das für Mittwoch geplante Testspiel gegen den belgischen Erstligisten RSC Charleroi abgesagt wurde. Der Grund: Sicherheitsbedenken der örtlichen Behörden. So teilte es der Klub mit.
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Der Hintergrund der Absage ist nach Informationen dieser Redaktion eine fragwürdige Verabredung. So hatten Fan-Gruppen von zwei Fußball-Vereinen eine Schlägerei in unmittelbarer Nähe des Rasenplatzes von Rood Groen LVC geplant. Eine mit Blick auf die Sicherheit unbedenkliche Durchführung des Spiels wäre nicht möglich gewesen.
Die Absage durchkreuzt natürlich die Pläne der Verbeek-Elf. Und dennoch ist es nicht vorstellbar, dass diese Nachricht den Bochumern die Laune verhagelt. Denn, so macht es den Eindruck, die Stimmung bei Spielern und Trainern ist prächtig.
Motto von VfL-Kapitän Fabian war immer "Weitermachen"
Ob bei der gemeinsamen morgendlichen Radtour zum Trainingsplatz, während der Essenszeiten und auch bei den Übungseinheiten auf dem Rasenplatz des Amateurklubs Rood Groen LVC 01: Es wird gescherzt, gelacht, auch herumgealbert. Und gesungen. Für Physiotherapeut Sascha Zivanovic zum Beispiel, der gestern seinen 45. Geburtstag feierte. Es gab ein spontanes Ständchen – danach wurde wieder konzentriert mit dem Ball gearbeitet. Das wiederum macht derzeit vor allem Kapitän Patrick Fabian Laune.
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Wer den Innenverteidiger beobachtet, kann sich kaum vorstellen, dass ihn schon vier Kreuzbandrisse gebremst haben. Vier schwere Verletzungen, nach denen er sich immer wieder zurück auf den Platz gekämpft hat. Eine Tätowierung auf seinem linken Unterarm erinnert ihn daran – an die Verletzungen und an seinen unbändigen Willen. „Weitermachen“ steht da, darunter vier Striche.
„Das spielt natürlich darauf an“, erklärt Fabian. Es sei immer sein Motto gewesen, dieses Weitermachen. Einmal, erzählt er, habe er in einer Zeitung einen Bericht über sich gelesen. Darin habe er von „brutaler Akzeptanz“ gesprochen. Er könne sich gar nicht daran erinnern, dieses Wort benutzt zu haben. Aber es passt, sagt er.
Diamantakos und Mlapa stürmen erstmals zusammen
Schon in den letzten Spielen der vergangenen Saison sei es eine „riesen Erleichterung“ gewesen, dass er wieder so spielen konnte, wie er es sich vorgestellt hatte. „Also so, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass ich Lichtjahre von einem Wunschzustand entfernt bin“, verdeutlicht der 29-Jährige. Ihm habe das sehr viel Zuversicht für die kommende Saison gegeben.
Die neue Saison, in der sich die Bochumer so viel vorgenommen haben. Und in der sie – so lassen es die Trainingsanweisungen von Verbeek vermuten – flexibler agieren wollen. In den vergangenen Einheiten hatte der Niederländer in Trainingsspielen immer wieder auf die gleiche Formation in der bevorzugten Elf gesetzt.
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In Vaals ließ er seine Trainingsgruppen abwechselnd in den Ausrichtungen 4-3-3, 4-2-1-3 und 3-5-2 agieren. Und dabei brach Verbeek auch das ungeschriebene Gesetz, das scheinbar gilt, seit die beiden neuen Stürmer Dimitrios Diamantakos und Lukas Hinterseer beim VfL unter Vertrag stehen.
Erstmals ließ er den Griechen gemeinsam mit Peniel Mlapa stürmen. Togos Nationalspieler freut sich über die Konkurrenz im Angriff: „Mehr Leute in der Breite sind immer gut. Wer dann spielt, werden wir sehen.“