Bochum. Mit einer Erhöhung des Etats will der VfL Bochum in der kommenden Saison angreifen. Talent Moise Ngwisani wechselt zum FC Erzgebirge Aue.
- Der VfL Bochum hat die Lizenz für die 2. Liga erstmals seit 2010 ohne Auflagen und Bedingungen erhalten
- Finanzvorstand Wilken Engelbracht ist optimistisch, bald auch einen Hauptsponsor zu präsentieren
- Der Kartenvorverkauf für das Saisonfinale gegen den FC St. Pauli startet
2010 ist der VfL Bochum in die zweite Klasse abgestiegen. Und der stolze Revierklub hat seitdem nicht nur sportlich oft schwer zu kämpfen, er stand vor rund vier Jahren auch finanziell knapp vor dem Abgrund.
Insofern mag die Nachricht, die der Verein am Donnerstag mit Freude mitteilte, im großen Tohuwabohu des Fußballgeschäfts zwar ein wenig untergehen, zumal sie nach der Entwicklung der vergangenen Jahre nicht überrascht. Doch sie ist bemerkenswert - und wichtig. Der VfL Bochum hat erstmals seit 2010 die Lizenz für die 2. Bundesliga ohne Auflagen und Bedingungen erhalten.
Positives Eigenkapital Ende 2016
In den vergangenen beiden Jahren hatte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) dem VfL im Lizenzierungsverfahren zwar keine Bedingungen gestellt, zum Beispiel frisches Geld durch Transfererlöse erwirtschaften zu müssen. Wohl aber hatte der VfL noch die Auflage erhalten, sein Eigenkapital im Jahresvergleich zu verbessern. Da der Klub, so Finanzvorstand Wilken Engelbracht, Ende 2016 ein leicht positives Eigenkapital aufwies, ist dies nun Geschichte.
Plan: 500 000 Euro mehr für den Kader 2017/18
Dabei plant der VfL für 2017/18 erneut mit einem leicht erhöhten Etat für die Lizenzspielerabteilung. Er soll demnach von rund 9,5 Millionen Euro in dieser Saison auf rund 10 Millionen Euro in 2017/18 steigen, so Engelbracht zur WAZ. Allerdings betont der Vorstand, dass es viele Unwägbarkeiten gebe, die den Etat noch beeinflussen. So konnte der Klub zum Beispiel in dieser Saison Transfererlöse (Bulut, Terodde) in den Kader investieren. Für kommende Saison können solche Erlöse noch nicht eingeplant sein. Auch Bonuszahlungen, das TV-Ranking, Zuschauerzahlen und andere Faktoren sind noch nicht genau zu beziffern.
Ein Hauptsponsor wird noch gesucht
Die gute wirtschaftliche Basis könnte auch helfen, einen Hauptsponsor zu finden. „Die Gespräche laufen, es gibt Interessenten“, sagt Engelbracht. Zudem benötigt der Verein ja bald auch Investoren, wenn die geplante Ausgliederung der Profiabteilung vollzogen werden sollte. Die erste Informationsveranstaltung dazu findet am 2. Mai im Ruhrcongress statt, eingeladen sind ausschließlich Mitglieder.
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Das Alltagsgeschäft geht heute mit der vorletzten Trainingseinheit bis zum nächsten Spiel am Sonntag bei Eintracht Braunschweig weiter. Anschließend gibt es noch drei Heimspiele gegen Dresden, Bielefeld und St. Pauli, auswärts geht es nach München. Für das Spiel beim TSV 1860 hat der Vorverkauf begonnen.
Mitglieder werden bevorzugt
Karten für das Saisonfinale gegen den FC St. Pauli (21. Mai) gibt es zunächst nur für Mitglieder und Dauerkarteninhaber. Vom 21. bis zum 23. April (je ab 10 Uhr online, in den Fanshops Ruhrpark/Stadioncenter, bei Bochum Marketing/Huestr.) ist der Ticketverkauf an diese Gruppen vorgesehen (maximal 4 Tickets pro Person). Vom 24. bis 29. April soll es einen freien Vorverkauf geben, der auf Bochum beschränkt ist. Online dürfen weiter nur Mitglieder und Dauerkartenbesitzer bestellen. Sollte es noch Tickets geben, startet der komplett freie Verkauf am 2. Mai.
Moise Ngwisani wechselt zum FC Erzgebirge Aue
Moise Ngwisani von den A-Junioren des VfL Bochum wechselt im Sommer zum FC Erzgebirge Aue. Der 19-jährige Linksverteidiger kam erst im vergangenen Juli von der U19 des FC Heidenheim nach Bochum. In der A-Jugend war er Stammkraft, bei den Profis trainierte er oft mit. Viermal zählte er in diesem Jahr zum Kader der 2. Liga, eingesetzt wurde Ngwisani nicht. In Aue unterschrieb er einen Vertrag bis 2020, der für die 2. und 3. Liga gilt. Beim FCA seinen Vertrag verlängert hat der Ex-Bochumer Christian Tiffert.