Thomas Eisfeld ist wieder da - voller Tatendrang, aber ohne zu drängeln. Ob er gegen Fürth zur Bochumer Startelf zählen wird, weiß er noch nicht.

  • Dass ihn Trainer Gertjan Verbeek mit nach Heidenheim nahm, hat den Mittelfeld-Spieler selbst überrascht
  • Die 45 Minuten auf der Ostalb habe er gut verdaut, lediglich in Sachen Schnellkraft fehle ihm noch etwas, sagt er
  • In der halbjährigen Spielpause, so Eisfeld, habe er eine etwas andere Sichtweise auf das Leben und den Sport bekommen

24 ist er erst, hat den Großteil seiner Karriere noch vor sich, wirkte aber am vergangenen Samstag auf der Reservebank des VfL Bochum zwischen all’ den Jugend-Spielern wie eine Art Herbergsvater. Als er dann sogar zur zweiten Halbzeit auf den Rasen durfte und die ersten, nervösen Minuten gemeistert hatte, zahlte sich das Plus an Erfahrung für ihn und die Mannschaft aus. Thomas Eisfeld ist also wieder da, auch wenn der Mittelfeld-Mann anschließend ohne Umschweife bekannte: „Im Training ist alles super und schön, aber der Wettkampf ist schon eine andere Nummer. Da ist man deutlich mehr angespannt.“

Eisfeld hat nach seiner Knie-Operation und anschließender Rehabilitation eine etwas andere Sichtweise auf den Sport und das Leben bekommen. Natürlich will er so oft und so lange wie möglich spielen nach der halbjährigen Zwangspause, aber er weiß auch seinen aktuellen Gesundheitszustand zu schätzen und ist im Rückblick dankbar dafür, dass alles so glatt gelaufen ist mit dem Eingriff in Augsburg beim Kniespezialisten Dr. Boenisch und der anschließenden Arbeit in der RuhrSportReha. Dort hat er Menschen kennen gelernt, „die andere Verletzungen und Probleme haben“ als ein Profi-Sportler, der doch mehr oder weniger auf sich und seine Karriere fixiert ist. Das habe ihn ein „bisschen verändert“, sagt er, und will jetzt „gucken, dass ich nicht zu viel zu schnell will“.

War hörbar erfreut darüber, dass er nun über eine Alternative für die Offensive verfügt: Trainer Gertjan Verbeek mit Thomas Eisfeld.
War hörbar erfreut darüber, dass er nun über eine Alternative für die Offensive verfügt: Trainer Gertjan Verbeek mit Thomas Eisfeld. © Udo Kreikenbohm

Trainer Gertjan Verbeek wird es gerne hören, er wartet ohnehin lieber eine Woche zu viel als zu wenig mit der Wiedereingliederung der verletzten Spieler. Was Sinn macht, denn optimale Fitness ist einerseits die Grundlage einer guten Leistung und verhindert andererseits in der Regel unnötige und oft langwierige Anschlussverletzungen.

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Ob diese Gefahr im Fall von Thomas Eisfeld noch groß ist, kann man nicht mit Sicherheit bejahen oder verneinen. Sein operiertes Knie, sagt er, „fühlt sich gut an“, auch konditionell habe er kaum Probleme, „eher fehlt mir noch was an Schnellkraft“. Eisfeld hat sich natürlich in den letzten Monaten mehr als zuvor mit sich selbst beschäftigt. Jetzt sagt er: „Man lernt seinen Körper doch noch ein bisschen besser kennen.“

Man kann den Spielern keinen Vorwurf machen

Dass er bei seinem Comeback gleich eine Halbzeit spielen würde, damit hatte er gar nicht gerechnet. Erst einen Tag vor der Abfahrt nach Heidenheim habe ihm ja der Trainer gesagt, dass er ihn mitnehmen wolle. In welchem Tempo und Umfang es nun weitergeht mit ihm, weiß er nicht. Und ob er am Sonntag im Heimspiel gegen Fürth eventuell sogar beginnen wird, vermag er auch nicht zu sagen.

Beunruhigen tut ihn das nicht. Auch die schwierige Tabellensituation löst bei Thomas Eisfeld keine Ängste aus. „Uns ist bewusst, dass es nach unten nur vier Punkte sind“, sagt er zwar, vertraut aber auf den Eindruck, den er zumindest in den letzten Wochen von der Bochumer Mannschaft gewonnen hat: „Wir haben die Qualität, besser dazustehen in der Tabelle. Und man kann keinem Spieler den Vorwurf machen, dass er nicht kämpft.“