Gertjan Verbeek, Trainer des VfL Bochum, ist trotz des dritten 0:0 in Folge optimistisch, sich von den Abstiegsrängen fernhalten zu können.
- Mittelfeld-Spieler Thomas Eisfeld war beim 0:0 in Heidenheim erstmals seit einem halben Jahr wieder am Ball
- Gemeinsam mit Anthony Losilla und Vitaly Janelt könnte Eisfeld ein spielstarkes, zentrales Trio beim VfL bilden
- Die Tabellensituation ist jedoch prekär, der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 beträgt nur noch vier Punkte
Dreimal kein Tor geschossen, dreimal kein Tor zugelassen - das klingt nicht gerade nach spannendem, attraktivem Offensiv-Fußball. Ein Ergebnis sagt aber nicht alles aus über die Qualität eines Spiels. Und weil das so ist, schaut Gertjan Verbeek nach dem torlosen Unentschieden des VfL Bochum in Heidenheim mit deutlich mehr Optimismus in die nahe Zukunft als zuvor. Obwohl der Vorsprung auf die Abstiegsplätze dahinzuschmelzen scheint in der warmen Frühlingssonne. Mit einer Stimme, in der nicht der Hauch eines Zweifels lag, sagte Verbeek nach der Partie in der Ostalb: „Die Punkte, die wir brauchen, werden wir noch holen.“
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Worauf sein Optimismus gründet? Sicher in erster Linie auf der relativen Stabilität, die derzeit in der Defensive herrscht. Offenbar kommt die Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette, die bei Ballbesitz des Gegners zu einer Fünferkette ausgeweitet wird, den Spielern entgegen. In Heidenheim übernahm Jan Gyamerah die Position des verletzten Pawel Dawidowicz, ein Qualitätsverlust war nicht zu erkennen.
Gyamerah und Stiepermann beim VfL Bochum im Aufwind
Augenscheinlich befindet sich Gyamerah nach einem Leistungsknick wieder im Aufwind, und weil das auf der neuen Position außen auch für Marco Stiepermann gilt, der Heidenheims 20-jährigem Verteidiger Robin Becker einen unangenehmen Nachmittag bereitete, gewinnt das Spiel der Bochumer an Dynamik und Sicherheit. Was auch an der guten Verfassung von Schlussmann Manuel Riemann liegt, der sich nach einer eher schwachen Hinrunde erheblich gesteigert hat, aber aufpassen muss, dass er nicht überzieht. In Heidenheim lieferte sich der VfL-Kapitän eine verbale Auseinandersetzung mit dem dann sehr aufgebrachten Peniel Mlapa, der zur zweiten Halbzeit nicht mehr zurückkehrte, auf den Rasen.
Anstelle von Mlapa spielte fortan erstmals seit einem knappen halben Jahr wieder Thomas Eisfeld. Mit ihm und Anthony Losilla sowie mit dem herausragenden Talent Vitaly Janelt bekommt das Bochumer Mittelfeld-Spiel tatsächlich eine andere Struktur und Qualität. Wobei man in Sachen Janelt immer auch noch mit einem Leistungsloch rechnen muss. Der Mittelfeldmann, der stets sehr gut orientiert und abgeklärt wirkt auf dem Rasen, ist schließlich erst 18 und muss in der 2. Bundesliga schon an sein Limit gehen, auch wenn man das seinen Aktionen nicht ansieht.
Riemanns Können war in Heidenheim zwei- oder dreimal gefragt - zum Beispiel nach den Kopfbällen von Tim Kleindienst und Mathias Wittek - mehr ließ die Defensive des VfL nicht zu. Die besseren Tormöglichkeiten besaßen die Gäste. In der ersten Halbzeit verpasste Mlapa etwas überhastet mit einem Schuss aus der Drehung das Tor der Hausherren, aber in der Schlussphase, als Eisfeld zentral hinter den Spitzen Quaschner und Wurtz den Taktstock schwang und die Gastgeber nach sieben sieglosen Spielen den Erfolg erzwingen wollten, hätten die Bochumer ihre Sieglos-Serie beenden müssen.
Aber zunächst traf Johannes Wurtz nach dem guten Einsatz Losillas gegen Sebastian Griesbeck freistehend nur den Pfosten, anschließend ballerte Nils Quaschner den Ball nach Wurtz’ Vorarbeit ebenso ungestört über die Latte.
Derartige Chancen sollte man in der aktuell prekären Tabellen-Situation allerdings besser nutzen. Wenn am Sonntag die SpVgg Greuther Fürth in Bochum aufkreuzt, täte ein Dreier dem VfL nicht nur richtig gut, er ist schon fast nötig.