Bochum. Nach dem 1:2 in Münster war die Stimmung frostig beim VfL Bochum. Und doch dürfte die Startelf für Berlin weitgehend stehen. Ein Formcheck.
- Trotz der schwachen Leistung beim Testspiel in Münster dürfte die Startelf weitgehend stehen
- Bochums Trainer Gertjan Verbeek dürfte auf die meisten etablierten Kräfte setzen
- Fraglich ist unter anderem, ob in der Viererkette Fabian, Hoogland und Bastians spielen
In drei Tagen startet der VfL Bochum in die Rückrunde, zum Zweitliga-Auftakt 2017 tritt das Team von Trainer Gertjan Verbeek bei Union Berlin an. Entsprechend der Temperaturen war die Stimmung zuletzt frostig beim VfL - nach der erschreckend schwachen Leistung im Testspiel bei Preußen Münster (1:2) gibt es Redebedarf.
Ob Verbeek, der mächtig sauer war, auch Handlungsbedarf in Gestalt von Änderungen in der Startelf sieht, wird sich am Freitag in Berlin zeigen. Der WAZ-Check liefert einen Überblick, welche Optionen der Trainer hat.
Die Vorbereitung
Der VfL hat aus Kostengründen, wie Sportvorstand Christian Hochstätter bei der Auslosung zur Hallenfußball-Stadtmeisterschaft noch einmal betonte, auf ein Trainingslager in warmen Gefilden verzichtet und investiert das Geld lieber in Infrastruktur-Maßnahmen am eigenen Trainingsgelände. So wurde ja unter anderem eine steile Sprint-Treppe am Hang gebaut.
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Die Testspiele verliefen unterschiedlich: Nach dem ordentlichen 0:1 gegen den Bundesliga-Siebten 1. FC Köln und auch dem 3:0-Sieg gegen Zweitliga-Konkurrent Greuther Fürth war Verbeek unzufrieden. Nach den guten Leistungen bei den Bundesligisten Darmstadt 98 und Bayer Leverkusen (jeweils 1:2-Niederlagen) sparte er nicht mit Lob - und war bedient nach dem jüngsten 1:2 beim Drittligisten Münster. Verbeek kritisierte die Einstellung seiner vermeintlichen A-Elf.
Die war am Montag auf dem Platz nicht zu sehen. Neben Videoanalyse und - vermutlich - Aussprache stand Yoga an. Eine Trainingsart, unter anderem mit Dehn- und Stretchübungen, die beim VfL seit letzten Sommer immer mal wieder praktiziert wird. Die eingewechselten oder nicht eingesetzten Spieler waren nachmittags auf dem Platz.
Der Torwart
Manuel Riemann hat keine gute Hinrunde hinter sich, ist aber, sicher auch dank seiner starken Leistungen in der Vorsaison, gesetzt. Felix Dornebusch muss sich gedulden.
Die Viererkette
Stefano Celozzi fällt nach seinem Muskelfaserriss zu Jahresbeginn weiter aus. Der Rechtsverteidiger ist zwar ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, absolviert in den nächsten Tagen aber noch ein dosiertes Programm. Jan Gyamerah hat rechts überzeugt. Innen dürfte Patrick Fabian, vom Trainer erst vor dem Münster-Spiel kurzerhand wieder - wie vor seinem Kreuzbandriss - zum Kapitän bestimmt, als eben dieser Kapitän auch spielen.
Rieble und Celozzi wieder am Ball
- Seine Probleme mit dem Hüftbeuger ausgestanden hat Nico Rieble, der gestern wieder das komplette Training absolvierte. Auch Timo Perthel (Rückenprobleme) war zurück auf dem Platz.
- Stefano Celozzi fungierte als freie Anspielstation beim Spiel fünf gegen fünf. Der Rechtsverteidiger ist wieder am Ball, ein Einsatz in Berlin ist aber noch kein Thema.
Die Frage ist dann, ob links Tim Hoogland neben ihm verteidigt oder Felix Bastians. Letzterer wurde in Münster als Linksverteidiger eingesetzt, Timo Perthel ist ja noch gesperrt (nach Roter Karte). Da in Münster ja nicht nur diese Variante, sondern ziemlich alles schief ging, bleibt diese Kette eine Option. Alternativ müsste wohl Hoogland weichen, Bastians rückte nach innen, Nico Rieble käme außen zum Zug.
Das Mittelfeldzentrum
Sechser, Achter, Zehner - Schlüsselspieler (nicht nur) im Verbeek-System. An Anthony Losilla führt defensiv kein Weg vorbei - an Marco Stiepermann scheiden sich die Geister. Mal glänzt der Achter mit brillantem Fuß, mal gönnt er sich eine ungeheuerliche Fehlpass-Quote; auch Torgefahr lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Hoogland, in der Vorsaison dort oft zuhause, könnte ihn ersetzen - bisher ließ Verbeek diese Option in der Vorbereitung aber nicht erkennen.
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Als Zehner hat sich Johannes Wurtz einen Vorsprung erarbeitet. Görkem Saglam wäre eine Alternative, auch Alexander Merkel. In der A-Formation ausprobiert wurden diese Varianten in den Vorbereitungsspielen aber nicht.
Die Flügelstürmer
Tom Weilandt war rechts noch einer der Besten in Münster und hat wohl einen Vorsprung, für Alex Merkel und Selim Gündüz bliebe nur die Joker-Rolle. Links dürfte, auch mangels Neuzugang, Nils Quaschner beginnen - oder Görkem Saglam.
Der Stoßstürmer
Peniel Mlapa hat uneigennützig auf die Teilnahme mit Togo am Afrika-Cup verzichtet und in der Hinrunde überzeugt, aktuell ist er ganz vorne gesetzt, zumal Nils Quaschner ja wohl schon links benötigt wird.